freiwillige Todesstrafe?

“Angeklagter, erheben Sie sich! Im Namen es spelunkistanischen Volkes ergeht folgende Urteil:
Das Gericht erkennt Sie in allen Punkten für schuldig und verhängt deshalb eine lebenslange Freiheitsstrafe. Und lebenslänglich heißt bei uns lebenslänglich! Machen Sie sich keine Illusionen, Sie kommen da nicht mehr raus. Und Sie wissen: ein spelunkistanischer Knast ist kein Ponyhof! Machen Sie sich also darauf gefasst, für Ihre furchtbaren Verbrechen lange und schwer zu büßen!
Aus Gründen der Menschlichkeit läßt Ihnen das Gericht aber einen Ausweg: Nach Ablauf eines Jahres haben Sie die Möglichkeit, sich für eine freiwillige Deanimation zu entscheiden. Dieses Grundrecht steht jedem unserer Bürger zu und soll auch Ihnen nicht genommen werden. Das ist alles. Setzen Sie sich, Angeklagter!”
Die lange erwartete Urteilsverkündung gegen den Furchtbarsten aller spelunkistanischen Gangsterbosse wurde life im Fernsehen übertragen. Das ist so üblich in Spelunkistan.
Irgendwo in einer kleinen Provinzstadt starrt Oppa Kasuppke fassungslos auf die Mattscheibe. Er schüttelt den Kopf und schaltet die Glotze aus.
“Unfassbar!” sagt er, “Freiwillige Deanimation! Die lassen dem Kerl doch glatt die Möglichkeit, sich einfach so davon zu machen!”
“Lass Ihn doch!” sagt Omma Kasuppke und macht eine wegwerfende Handbewegung, “Hauptsache, der Kerl ist aus dem Verkehr gezogen!”
“Aber er doch muss büßen für das, was er angestellt hat!” sagt Oppa.
Omma lächelt.
“Sieh das mal von der anderen Seite,” sagt sie, “Was glaubst Du, was so ein Jahr im Gefängnis kostet! Wenn Du das auf seine zu erwartende Lebenszeit hochrechnest, kommen da ein paar hunderttausend Spelunki-Dollars zusammen. Das Geld fehlt anderswo. Zum Beispiel bei unserer Rente. Sei doch froh, wenn er freiwillig bereit ist, den Löffel abzugeben!”

….wieder so eine fiese Gedankenspielerei?
Nein, manchmal liegt Spelunkistan gleich um die Ecke!

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