Die Internet-Nutzerzahlen und -Nutzungsintensität der Bevölkerung in Bezug auf Gesundheitsfragen bietet auch Krankenhäusern eine Vielzahl von Möglichkeiten, systematisch erfolgreiches Marketing zu betreiben. Dreh- und Angelpunkt der Aktivitäten ist dabei, dass potentielle Patienten sich ein authentisches Bild über ein Haus oder eine Klinik machen können (Authenticity building), so dass Erwartungen und die späteren tatsächliche Erfahrungen (Moment […]
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„Was können wir denn noch tun?“ ist eine Frage, die sich Praxisteams immer wieder anlässlich ihrer Besprechungen zum Thema „Praxismarketing“ stellen. Der einfachste Weg, neue Marketingideen zu entwickeln, ist die regelmäßige Durchführung von Brainstormings. Das Brainstorming ist eine klassische Kreativitätsmethode, bei der eine Gruppe von Personen spontan, frei und unkritisiert Ideen sammelt. Ihre Vorteile: – […]
Medialer Grabenkrieg um HPV-Impfung
Was Plazeboalarm-Blogger Marcus Anhäuser bereits im vergangenen Dezember feststellte, gilt unverändert bis heute: Kritiker der Impfung kommen in der Süddeutschen Zeitung zu Wort, Befürworter in der FAZ.
Nun könnte man meinen, wenigstens durch die Lektüre beider Zeitungen und Online-Angebote könne man sich ein ausgewogenes Bild über den Stand der Diskussion verschaffen. Man habe es mit zwei gleichberechtigten Positionen in einer alleine von Sachargumenten getriebenen wissenschaftlichen Debatte zu tun.
Aber dazu fehlt dem Interessierten noch eine wichtige Information: Während sich die Süddeutsche Zeitung überwiegend auf Experten stützt, denen kein finanzielles Interesse an der Diskussion nachgesagt werden kann, zitiert die FAZ regelmäßig Experten, die Geld von den HPV-Impfstoffherstellern erhalten und verzichtet dabei auf die Offenlegung dieser Interessenkonflikte.
Zu Wort kam in der FAZ z.B. Prof. Peter Wutzler
Über Wutzler wäre mit einer Google-Abfrage herauszufinden gewesen, dass er von beiden Herstellern von HPV-Impfstoffen Geld erhalten hat. Auch seine Fachgesellschaft, die “Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten”, lässt ihr Wirken von den Impfstoffherstellern finanzieren.
Gestern kam in der FAZ eine Expertin zum zweiten HPV-Impfstoff Cervarix® von GlaxoSmithKline zu Wort.
Kein Wort davon, dass Gärtner seit Jahren fest in die Cervarix® -Kampagne von GlaxoSmithkline eingebunden ist. Schon Anfang 2006, vor dem Zulassungsantrag, bejubelt sie auf einer “von dem Unternehmen GlaxoSmithKline unterstützten Veranstaltung” die Impfung. Erst kürzlich referierte sie wieder auf einem “Dinner Symposium” in Köln zum Thema – natürlich mit “freundlicher Unterstützung der Firma GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, München”. Ende Mai traf man sie auch wieder auf einer Pressekonferenz zu Cervarix® von GlaxoSmithKline.
Der Ort der Veranstaltung war dabei nicht ungeschickt gewählt: Frankfurt.
Gastbeitrag | Die größte Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem
Dr. Hermann Schulte-Sasse, Senator für Gesundheit
Die Krankenversorgung ist in Deutschland nach wie vor auf hohem Niveau, auch im internationalen Vergleich. Der Zugang zu medizinischen Leistungen wird durch keine langen Wartezeiten erschwert, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen. Die kranken Menschen haben Anrecht auf eine Diagnostik und Therapie nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft und erhalten sie unabhängig von ihrer sozialen Lage und Herkunft.
Und doch ist nicht alles zum Besten gestellt. Unterschiede in der Qualität der Behandlung sind mehr oder weniger offensichtlich, aber nur schwer exakt zu bemessen und der Öffentlichkeit kaum zugänglich. Die Interessen der medizinischen Institutionen und Einrichtungen dominieren das Gesundheitswesen und erschweren den Menschen ein Urteil über die Schwachstellen der medizinischen Versorgung. Nicht der Patient und seine Interessen stehen regelmäßig im Zentrum der medizinischen Aktivitäten, sondern die partikularen Interessen der Anbieter von Gesundheitsleistungen.