Wenn ich durch Twitter lese oder auch mich sonst wie durchs Internet bewege, habe ich heuer den Eindruck, als ob alle Welt auf der Frankfurter Buchmesse ist oder war. Das trügt natürlich, genauso, wie man überall das Auto sieht, das man sich gerade gekauft hat, oder wie ich denke, dass auf Kinderärzte-Kongressen alle Kollegen sind, die ich überhaupt kenne. Tunnelblickerwartung.
Jedenfalls war ich auch auf der Buchmesse. Wie schon die letzten Jahre, da die #fbm (wie wir Twitterer sagen) stets auf das Wochenende vor dem Herbstseminarkongress der Kinder- und Jugendärzte im hessischen Bad Orb fällt. Gleiches Bundesland, gleiche Anreise, läuft. Ich darf als Pressevertreter rein (wie gefühlte 50% der Werktagsbesucher – die anderen sind Azubis der Verlags- und Buchhandelsbranche), also fuhr ich freitags. Schön leer. Oder eher immer noch voll genug.
Diesmal schaffte ich es erst (dank Stau) zur Mittagszeit, mein Auto im Parkhaus Rebstock zu parken und den Pendelbus zu nehmen, ein paar meiner mühsam recherchierten (App!) und geplanten „Favoriten“ waren schon vorbei – also erst mal treiben lassen. Halle 4, Halle 3, die Klassiker, ein bisschen Finnland, ein bisschen Agora, ein paar Gespräche hier, eine Currywurst da, Norbert Blüm gesehen, den flixxx, den Mawil, Michael Köhlmeier, Thomas Hettche und bestimmt ganz viele, von denen ich keine Ahnung hatte, dass ich sie gesehen habe.
Am Ende, zum Ausklang und in Müdigkeit auf zur Preisverleihung des Virenschleuderpreises 2014 – sehr nett, sehr unprätentiös, mit Bionade, Weinchen und Tee – mit entsprechend „ansteckenden“ Ideen aus der (immer wieder anglophil erwähnten) Publishing- und Marketing-Scene mit High End Performance. Deren Website lohnt das Hinterhersurfen. Und da es hier auch um das Virulente ging, sah ich mich als Arzt zumindest als Geistesbruder.
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