Nicht ohne mein Smartphone!

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Das Handy ist stetiger Begleiter. Wir brauchen es für den Beruf, ganz klar. Und für die Freizeit. Wie soll man sonst mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben? Wie den Weg zum Treffpunkt finden? Ähnlich ist es mit dem Computer oder Tablet. Aus dem Alltag sind diese kleinen Helfer nicht mehr weg zu denken. Doch für viele Kinder und Jugendliche verschwimmen die Grenzen, zwischen Realität und Virtualität immer mehr. Die virtuelle Welt wird zur realen und die Folgen können fatal sein.

Einengung der Gehirnaktivität

Die Kindheit prägt ein ganzes Leben. Kinder sind neugierig, wollen entdecken, erleben und sich entwickeln. Mit allen Sinnen. Steht die Informationstechnologie jedoch am Anfang kann diese Entwicklung nicht stattfinden. Durch den hohen Konsum der medialen Welt, Fernseher, Smartphone, Tablet, werden die Sinne reduziert. Die optische Wahrnehmung wird gefördert, die eigene Gehinaktivität jedoch zusehends eingeengt. Das führt dazu, dass keine eigenen Bilder, wie zum Beispiel beim Lesen, in den Köpfen erzeugt werden. Es wird nur konsumiert, jedoch bleiben die konsumierten Bilder im Gehirn nicht haften. Ein zu hoher Konsum in jungen Jahren kann Auswirkungen auf die komplette Entwicklung eines Kindes, eines Jugendlichen haben. Direkte psychische Erkrankungen sind zwar nur in den wenigsten Fällen die Folge, jedoch spielen Ko-Faktoren eine große Rolle.

Was ist eigentlich noch real?

Jugendliche brauchen die Akzeptanz der Gleichaltrigen und das ganz besonders durch virtuelle Kontakte. Diese haben eine immer größer werdende Bedeutung für junge Menschen. Sie müssen nicht gepflegt werden und es können tausende sein. Sie bekommen hier das mit einem Klick, was sie sich in der realen Welt erkämpfen müssen und somit ist es vermeintlich einfacher. Sie schaffen sich eine Ersatzwelt. Ähnlich auch bei Computerspielen. Hier leben sie ihre Stärken aus und bei übermäßigem Konsum kommt das Gefühl auf, dass das die einzig reale Welt sei. Der Computer hat eine Schutzfunktion für soziale Kontakte und kann süchtig machen. Pflichten werden vernachlässigt, die Rücksichtslosigkeit gegenüber sozialen Kontakten nimmt zu, es treten Entzugssymptome auf, Jugendliche vereinsamen.

Wie so oft, auf die Dosis kommt es an!

Für die Informationserschließung und als Quelle, sein Wissen aufzubauen, sind Smartphone und Computer nicht mehr wegzudenken. Und genau dazu sollten sie auch von Jugendlichen genutzt werden. Als Ergänzung zur realen Welt. Ein 3:1 Verhältnis ist optimal. In unserer Klinik haben wir Computer zur Wissenserschließung. Smartphones dagegen sind nur in wenigen Fällen erlaubt, die Jugendlichen sollen lernen weitgehend ohne auszukommen. Viele der Jugendlichen hatten einen Handykonsum von mehr als sechs Stunden am Tag und das ist definitiv zu viel. Das Miteinander muss hier erst wieder neu gelernt werden.

Sensibel werden

Die neuen Medien sind lange nicht mehr nur ein Trend, sondern etabliert. Es muss eine neue Kompetenz geschaffen werden, um diese Medien richtig und vorteilhaft für die Entwicklung zu nutzen. Als zweite Quelle neben der realen Welt sind sie fast schon unerlässlich, aber Kinder und speziell Jugendliche müssen sensibilisiert werden, sich nicht von Medien beherrschen zu lassen, sondern diese kontrolliert zu nutzen.

Headerbild: © Lupo/PIXELIO

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