Bei einem internationalen Treffen in Amsterdam haben rund 100 Vertreter von Polizei- und Strafverfolgungsbehörden sowie von NGOs Eckpunkte für die Zusammenarbeit in der HIV/Aids-Prävention formuliert.
In der „Amsterdamer Erklärung zu Polizei-Partnerschaften für die Schadensminderung“ heißt es, Partnerschaften zwischen der Polizei auf der einen und der HIV-Community auf der anderen Seite seien wichtig, um Barrieren für eine wirksame HIV-Prävention zu identizifieren und diese abzubauen. Dazu müssten sie allerdings auf der Achtung der Menschenrechte und den Prinzipien der Schadensminderung (Harm Reduction) basieren.
Beschäftigte von Justiz und Polizei sowie Menschen mit HIV, von HIV Betroffene und Mitarbeiter aus der HIV-Prävention und -Behandlung sollten sich gemeinsam für die Entkriminalisierung etwa des Drogenkonsums, der Sexarbeit oder von gleichgeschlechtlichen Sex einsetzen, so die Unterzeichner weiter.
Wichtig sei außerdem, kontinuierlich Schulungen und Trainings zur HIV-Prävention und zum Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung anzubieten und die Partizipation von Menschen mit HIV und der von HIV Betroffenen zu fördern.
Die Unterzeichner appellieren an alle Verantwortlichen, die in die Strafverfolgung im Zusammenhang mit HIV involviert sind, sich der Erklärung anzuschließen und den „unangemessenen Einsatz von strafrechtlichen Sanktionen gegen Menschen mit HIV und aus den Hautbetroffenengruppen“ zu beenden.
An dem Treffen am 4. Oktober nahmen unter anderem Delegierte von Polizeibehörden aus Thailand, Brasilien, Kenia und Kirgisistan sowie Vertreter von NGOs wie der Weltgesundheitsorganisation, dem Global Network of Sex Work Projects und dem Global Network of People Living with HIV teil.
(ascho/hs)
Link zur Amsterdamer Erklärung (in englischer Sprache)
Link zum Tagungsprogramm der Second International Conference on Law Enforcement & Public Health