In diesem Blogbeitrag möchten wir, Gesundheits- und Krankenpflegeschüler des Kurses 12/15 Hadamar, Ihnen unsere Eindrücke und Erfahrungen innerhalb des Projekts „Intensivierter klinischer Unterricht“ vorstellen. Das Projekt dauerte zwei Wochen und fand auf der Frührehabilitationsstation am Vitos Klinikum Weilmünster statt. Wir haben eine Menge erlebt und für unsere Zukunft als Gesundheits- und Krankenpfleger gelernt.
Die Frührehabilitationsstation, kurz FR 2, befasst sich mit der Pflege und Behandlung von Patienten nach schweren und akuten neurologischen Gesundheitsstörungen, wie z. B. Apoplex, Schädel-Hirn-Trauma oder Multiorganversagen.
Es gibt insgesamt 14 Patientenzimmer, ein Dienstzimmer, ein Arztzimmer, sowie viele weitere Räume, in denen technische Geräte, pflegerische Materialien und Wäsche gelagert werden. Auf der Station wird Zimmerpflege praktiziert und im Schichtdienst gearbeitet. In jeder Schicht arbeiten verschiedene Berufsgruppen wie Ärzte, Pflegepersonal, Ergotherapeuten, Logopäden etc. zusammen. Der Früh-, Spät- und Nachtdienst wird von mindestens zwei examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern abgedeckt. Für die Dauer des Projekts waren wir Schüler stets mindestens zu dritt und im Hintergrund zwei bis vier Examinierte.
Vorbereitung für unseren Einsatz auf der Frührehabilitationsstation
Im Vorfeld haben wir in der Schule, gemeinsam mit der Stationsleitung der FR 2, unseren Dienstplan erstellt und unsere Befürchtungen und Erwartungen besprochen. Zudem hatten wir vor unserem Einsatz zwei weitere Vorbereitungstage vor Ort in der Klinik in Weilmünster. Dabei wurden wir noch einmal auf verschiedene Hygieneregeln und Arbeitsschutzmaßnahmen, wie das Tragen von Schutzkleidung in den Isolationszimmern, aufmerksam gemacht. Bei einem ersten Rundgang auf der Station wurden uns die Räume und die Handhabung bestimmter technischer Geräte vorgestellt. Am 20. Oktober 2014 um 5.45 Uhr war es dann soweit!
Von der Schule auf Station
Die ersten vier von uns traten zum Dienst an. Obwohl der Großteil schon einmal auf einer neurologischen Station eingesetzt war, fiel es zu Beginn schwer, sich in den Stationsablauf einzufinden. Zwölf uns völlig unbekannte Patienten warteten darauf, von uns versorgt zu werden. Unsere Ängste und Sorgen waren allerdings überwiegend unberechtigt, da uns jederzeit examiniertes Personal hilfreich zur Seite stand.
Nach einigen Tagen wurden wir immer sicherer im Ablauf. Wir konnten sehr selbstständig arbeiten und mussten unsere examinierten Kollegen immer weniger um Hilfe bitten. Auch wichtige pflegerische Aufgaben, wie der wöchentliche Trachealkanülenwechsel oder das Legen einer Magensonde, wurden von uns, unter Anleitung einer examinierten Pflegekraft, durchgeführt.
Vier von uns erhielten einen Einblick in die Arbeit der Stationsleitung und deren Stellvertretungen. Sie wurden vor die Herausforderung gestellt, die Besetzung auch bei Krankheitsausfällen abzudecken. Auch die Bestellung der Medikamente, sowie verschiedener Einmalartikel fielen in ihren Aufgabenbereich.
Zusammenhalt und praktisch wertvolle Erfahrungen
Eine große Befürchtung war, dass Konflikte zwischen uns aufkommen würden. Wir durften allerdings erleben, dass wir uns aufeinander verlassen können und dass unser Zusammenhalt im Kurs sehr stark ist. Natürlich gab es hin und wieder kleinere Reibereien. Diese konnten wir aber schnell klären.
Als Fazit können wir festhalten, dass es eine tolle Erfahrung und eine gute Vorbereitung auf unseren späteren Arbeitsalltag war. Auch wenn das Projekt nur über zwei Wochen lief, hat es unseren Zusammenhalt im Kurs nochmals gestärkt und jeder konnte für sich persönlich etwas mitnehmen.
Zum Schluss möchten wir uns auch auf diesem Weg noch einmal bei unseren Lehrern sowie dem gesamten Team der FR 2 für diese Chance und die gute Zusammenarbeit bedanken!
Headerbild: © NicoLeHe/PIXELIO