Suchen Verbraucher im Google-Store nach Hilfen bei „Burnout“, Stress, Erschöpfung, Anspannung, Verspannung oder nach Apps mit Yoga-Übungen, zur Meditation, für mehr Ausgeglichenheit und Wohlbefinden dann verbleiben bei genauerer Betrachtung von 600 angezeigten Treffern noch 26 Apps, die tatsächlich die versprochene Entspannung liefern und in den Kategorien „Gesundheit & Fitness“ bzw. „Medizin“ in deutscher Sprache und für den Verbraucher kostenlos angeboten werden.
- Zwei von drei dieser Apps (65%) bieten zur Entspannung oder Mediationen beruhigende Musik bzw. Audio- oder Videodateien. Der Nutzer spielt sie auf seinem Smartphone ab, um sich damit zu entschleunigen, ob im Büro, auf der Zugfahrt oder im häuslichen Wohnzimmer.
- Ein Drittel der Apps (27%) hilft visuell unterstützt Entspannungsübungen durchzuführen, bzw. den persönlichen Stress-Level zu erkennen.
- Jede siebte App (15%) hilft mit einer Weckfunktion (n = 3) dabei, nach der gewünschten Zeit wieder wach zu werden und die Entspannungsübung zu beenden, bzw. erinnert an die regelmäßige Durchführung von Meditationsübungen (n = 1).
- Hintergrundinformationen zu den Entspannungstechniken oder Tests zur Feststellung des eigenen Stress-Levels bieten nur wenige Apps (27%), auch Erklärungen zur Wirksamkeit dieser Entspannungsmethoden finden sich in den untersuchten Apps kaum.
Unter Qualitätsgesichtspunkten beleuchtet, fällt Folgendes auf:
- Nur eine App macht Angaben zum Schutz bzw. zur Verwendung der Nutzerdaten. Und das obwohl der Datenhunger der untersuchten Apps insgesamt enorm ist: die 26 Apps fordern 119 Berechtigungen von ihren Nutzern, sie erklären nicht, warum sie für das Abspielen von Musik- oder Videodateien umfassende Berechtigungen ihrer Nutzer einfordern, z. B. den Zugriff auf Speicher, das Lesen des Netzwerkstatus, die Deaktivierung des Stand-by-Modus etc.
- Auch wenn die Apps zunächst überwiegend werbefrei sind (65%), finanzieren sie sich zum großen Teil über sog. „In-App-Käufe“, d. h. durch den Verkauf kostenpflichtiger Entspannungsübungen, die der Nutzer nach Download der kostenlosen App erwirbt.
- Nur jede dritte App (27%) verfügt über ein Impressum.
- Angaben zu Autoren finden sich in jeder dritten App (27%), überprüfbare Quellen, auf die sich die gesundheitsbezogenen Aussagen beziehen, finden sich in keiner der untersuchten Apps.
Zum Download der Testübersicht mit insgesamt 26 Entspannungs-Apps.