Joachim Retzbach, Diplom-Psychologe und Redaktionsmitglied bei “Gehirn und Geist” hat sich auf die Spur eines merkwürdigen Phänomens gemacht: Männer in anderen Umständen. Kommt es doch gar nicht so selten vor, dass werdende Väter unter körperlichen und psychischen Beschwerden leiden. Wie kommt man dazu, über “Männer in anderen Umständen” zu recherchieren? Ganz einfach: Meine Frau ist schwanger. Irgendwann, noch ziemlich am Anfang der Schwangerschaft, war mir mal zwei Tage am Stück ein bisschen übel. Das war ungewohnt. Wir haben dann… weiter
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Fernsehtipp
Heute abend auf ARTE 21.45 Uhr gibts (wieder einmal) eine Doku- und Infosendung zum Thema Impfungen “Impfen, Risiko mit Methode” – und es bleibt zu hoffen, dass diese nicht die Klischeezielgruppe der ARTE-Zuschauer (Lehrer und Waldorfabsolventen, böses Vorurteil) anvisiert und Impfungen zu kritisch sieht. Der Onlinetext lässt hoffen: “Sind Schutzimpfungen wirklich sinnvoll? Was spricht dagegen, […]
270.000 mal Danke!
Dieser Blog wurde im Jahr 2013 insgesamt 270.000 mal angeclickt! WOW! Mir fehlen echt die Worte! Danke!!! Leser aus 116 Ländern kamen hier zusammen und haben insgesamt 1070 Kommentare gepostet. Das macht den blog auch für mich so spannend. Ich freue mich auf Eure Kommentare und Ideen im nächsten Jahr, bleibt weiter dabei und schreibt … … Weiterlesen →
Medizinische Fachangestellte (MFA / Arzthelferin): Ein Beruf im Wandel
Der Beruf als Medizinische Fachangestellte (MFA) ist abwechslungsreich, selbständiges Arbeiten wird gefordert und die Perspektiven stimmen.
Mit der früheren Bezeichnung “Arzthelferin” oder sogar “Sprechstundenhilfe” hat eine medizinische Fachangestellte heutzutage nur noch wenig gemeinsam:
die MFA übernehmen vor allem in modernen Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren (MVZ) vielfältige eigenständige Aufgaben und arbeiten in einem Team mit den Ärzten, sowohl organisatorisch als auch medizinisch, zusammen.
Dementsprechend werden auch besondere persönliche Voraussetzungen von den Medizinischen Fachangestellten erwartet:
- Organisationstalent
- Teamfähigkeit
- gute kommunikative Fähigkeiten und professioneller Umgang mit Menschen
- Empathie (Einfühlungsvermögen)
- Selbstmanagement
- Belastbarkeit
- Verschwiegenheit und Loyalität
- gewissenhaftes Arbeiten
- Abgrenzung und Durchsetzung
Aufgaben der medizinischen Fachangestellten (MFA / Arzthelferin)
Die Aufgaben der medizinischen Fachangestellten sind vielfältig und lassen sich in organisatorische, medizinische und verwaltungstechnische Aufgaben unterteilen.
Organisatorisch
- Patienten empfangen und leiten
- Sprechstundenablauf koordinieren
- Rezepte ausstellen (nach Anleitung oder Rücksprache mit den Ärzten)
- Terminmanagement
- Patientenbefragungen durchführen
- Qualitätsmanagement umsetzen
- Patienten an Termine, mögliche Gesundheitsleistungen (z.B. Vorsorgen, IGEL, DMP) erinnern (Recall)
- Patienteninformationen zu Verfügung stellen
- Bestellwesen für das Praxis-, Büro- und den Sprechstundenbedarf
- Teambesprechungen organisieren und leiten
- medizinische Instrumente, Geräte und Apparate anwenden, pflegen und warten
- Instrumente und Geräte desinfizieren, reinigen und sterilisieren
Medizinisch
-
bei Behandlung und Untersuchungen assistieren, Instrumente, Geräte und Apparaturen für die Behandlung bereitlegen bzw. vorbereiten
- Injektionen durchführen, Verbände anlegen
- Blut abnehmen, weitere Patientenproben aufarbeiten
- EKG schreiben, Lungenfunktionstestung (Lufu) durchführen
- (chronische) Wunden selbständig versorgen
- als VERAH, NäPa oder AGNES Patienten im häuslichen Umfeld betreuen
- Schulungen (z.B. Diabetes mellitus, Hypertonie) durchführen
- in Notfallsituationen assistieren und Hilfe leisten bzw. selbstständig erste Maßnahmen ergreifen
Büro- und Verwaltungsarbeiten
- Qualitätsmanagement entwickeln
- Kassenabrechnung nach EBM und Privatabrechnung nach GOÄ vorbereiten und durchführen
- Schriftverkehr erledigen bzw. einscannen
- Rechnungen bezahlen und buchen oder an das Steuerbüro weiterleiten
- Befunde, Anträge und Krankheitsberichte schreiben und anfordern
- die Praxis-Homepage pflegen und aktualisieren (lassen) und Werbematerial bereitstellen
Ausbildung zur Medizinische Fachangestellten (MFA früher Arzthelferin)
- Ausbildungsbetrieb (Rechtswesen, Gesetze, Umweltschutz)
- Gesundheitsschutz und Hygiene
- Kommunikation
- Patientenbetreuung und -beratung
- Betriebsorganisation und Qualitätsmanagement (Arbeitsabläufe, Zeitmanagement, Arbeiten im Team, Marketing)
- Verwaltung und Abrechnung, Materialwesen
- Information und Dokumentation (EDV, Datenschutz)
- Durchführen von Maßnahmen bei Diagnostik und Therapie unter Anleitung und Aufsicht des Arztes
- Grundlagen der Prävention und Rehabilitation
- Handeln bei Not- und Zwischenfällen
Ausbildungsstellen als Medizinische Fachangestellte
Es ist sinnvoll sich direkt mit einer Initiativbewerbung an Arztpraxen und medizinische Gesundheitszentren zu richten. Die Bundesagentur für Arbeit bietet zudem eine Übersicht der offenen Stellen an.
Gehalt in der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (Arzthelferin) nach Tarifvertrag
In der Ausbildung erhalten seit dem 01.04.2015 die angehenden Medizinischen Fachangestellten eine finanzielle Vergütung nach dem gültigen Gehaltstarifvertrag von:
- im 1. Jahr monatlich 700 Euro
- im 2. Jahr monatlich 740 Euro
- im 3. Jahr monatlich 790 Euro
Gehalt als Medizinische Fachangestellte nach Tarifvertrag
Das Gehalt der medizinischen Fachangestellten (früher Arzthelferin) nach dem Tarifvertrag orientiert sich an die Berufserfahrung (Berufsjahre) und der Einstufung in eine Tätigkeitsgruppe.
Entscheidend ist, dass das Gehalt sich zwar auch mit den Berufsjahren erhöht, aber viel mehr von der Weiterbildung und den Tätigkeiten abhängt, die eine medizinische Fachangestellte in der Arztpraxis ausübt.
Ab dem 01.04.2014 gilt folgende Gehaltstabelle für Vollzeitbeschäftigte MFA:
Berufsjahr
|
Tätigkeitsgruppe I
(Euro) |
Tätigkeitsgruppe II
(Euro) |
Tätigkeitsgruppe III
(Euro) |
Tätigkeitsgruppe IV
(Euro) |
Tätigkeitsgruppe V (Euro) |
Tätigkeitsgruppe VI (Euro) |
1. Stufe
1. – 4. |
1.683,14 | 1.809,38 | 1.893,54 | 2.019,77 | 2.188,09 | 2.524,71 |
2. Stufe
5. – 8. |
1.827,64 | 1.964,72 | 2.056,10 | 2.193,17 | 2.375,93 | 2.741,46 |
3. Stufe
9. – 12. |
1.943,89 | 2.089,68 | 2.186,87 | 2.332,67 | 2.527,05 | 2.915,83 |
4. Stufe
13. – 16. |
1.998,78 | 2.148,69 | 2.248,63 | 2.398,54 | 2.598,42 | 2.998,17 |
5. Stufe
ab dem 17. |
2.211,29 | 2.377,13 | 2.487,70 | 2.653,54 | 2.874,67 | 3.316,93 |
Eine übersichtliche Darstellung der Tätigkeitsgruppen anhand des Tarifvertrag für Medizinische Fachangestelle (MFA / Arzthelferin) finden Sie hier.
Perspektiven als Medizinische Fachangestellte
Medizinische Fachangestellte können und sollten sich auf mehreren Wegen weiterbilden:
Spezialisierende Fortbildungen
Verschiedene Fortbildungsangebote bieten eine Qualifizierung zum Beispiel in folgenden medizinischen Gebieten:
- Onkologie
- Ambulantes Operieren
- Gastroenterologische Endoskopie
- Pneumologie (Lungenheilkunde)
- Dialyse
- Strahlenschutz oder
- Arbeits- / Betriebsmedizin
- Prävention
Fortbildung zur Praxismanagerin
In modernen Arztpraxen übernimmt die leitende Position eine Praxismanagerin (früher leitende Arzthelferin / Erstkraft):
- die Organisation des Praxis- und Sprechstundenablauf
- die Koordination der Verwaltung und
- die Anleitung des Personals / Personalmanagement
Die Fortbildung ist je nach Anbieter unterschiedlich und besteht aus mindestens 280 Stunden und kann entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend in Teilzeit absolviert werden.
Fortbildung Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen
Die Ausbildung zur Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen umfasst meist 800 Stunden und qualifiziert für Management-, Personal- und Leitungsaufgaben.
In besonderen in größeren Unternehmende des ambulanten Gesundheitswesens werden zunehmend Leitungs- und Führungsaufgaben von speziell weitergebildeten Medizinischen Fachangestellten übernommen.
Mögliche Einsatzorte
Als Medizinische Fachangestellte ist die Tätigkeit nicht nur auf Arztpraxen aller Fachrichtungen und Medizinische Versorgungszentren beschränkt. Zunehmend ist die Ausbildung auch in Krankenhäusern im ambulanten und stationären Bereich, Reha-Kliniken, Krankenkassen, öffentliche Gesundheitsdiensten, betriebsärztliche Abteilungen, Institutionen und Organisationen des Gesundheitsdienstes gefragt.