Menschen haben nicht nur Gehirne, sondern auch Geist. Und so gibt es jede Menge Entitäten, die nicht a la Russels Teekanne in einem materiellen Sinne existieren, aber beobachtbare Auswirkungen auf unser Erleben und Leben haben – zum Beispiel Menschenrechte, Liebe, Recht, Gott, Wissenschaft oder (Willens-)Freiheit. Von deren Nichtexistenz wollen uns ja auch viele kluge Köpfe überzeugen, gerne mit Berufung auf ein nur halb verstandenes Zitat von Arthur Schopenhauer (1788 – 1860): Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will. Immer wieder kommt es dann zu vollmundigen Ankündigungen von Forschern, beispielsweise von Gerhard Roth in der Oktober-Ausgabe 2008 von Spektrum der Wissenschaft: Ich glaube, spätestens in zehn Jahren hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass es Freiheit etwa im Sinne einer subjektiven Schuldfähigkeit nicht gibt. Nun, ich werde im folgenden Blogpost (wie z.B. auch Prof. Wolfgang Achtner) dafür den Kopf hinhalten, dass es Willensfreiheit gibt! Kann es ein freies Leben vor dem Tod geben – oder ist letztlich alles egal? Foto aus den Babelsberger Filmpark, Potsdam 2002
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Nachts im Krankenhaus – warum Patienten nachts nicht schlafen können (Teil5)
Und dann war ich also Patient in diesem Krankenhaus und lag in einem sehr alten Vierbettzimmer.
Es gab eine Waschbeckennische, die über einen geblümten Vorhang vom restlichen Zimmer abgetrennt war und ein Klo am anderen Ende der Station. Also zwei Klos. Für alle Patienten. Und daneben noch ein frei einsehbares Pissoir, das alte Männer ungeniert benutzten, auch wenn das Ganze eine Unisextoilette war.
Zumindest waren nur drei der vier Betten mit uns besetzt, aber das musste kein gutes Vorzeichen sein. War es auch nicht.
Es gab eine Waschbeckennische, die über einen geblümten Vorhang vom restlichen Zimmer abgetrennt war und ein Klo am anderen Ende der Station. Also zwei Klos. Für alle Patienten. Und daneben noch ein frei einsehbares Pissoir, das alte Männer ungeniert benutzten, auch wenn das Ganze eine Unisextoilette war.
Zumindest waren nur drei der vier Betten mit uns besetzt, aber das musste kein gutes Vorzeichen sein. War es auch nicht.
Gegen ein Uhr Nachts stürmten die freundlichen Nachtkrankenschwestern herein, gefolgt von zwei Rettungssanitätern, die eine Trage hinter sich herzerrten. Man hatte eine neue Patientin für das freie Bett aufgegabelt.
Eine ältere Dame wurde hereingefahren. Sie schaute sich misstrauisch im Zimmer um und begann zu schreien: „WAS? EIN VIERBETTZIMMER?!? DAS IST JA UNZUMUTBAR!!! ICH BIN PRIVATPATIENTIN!“ „Äh ja“, sagte eine der Nachtschwester, „ist halt gerade kein anderes Zimmer frei.“ „UNANNEHMBAR! PRIVATPATIENTIN! DAS GEHT NICHT!!“ brüllte die Dame einfach weiter. Die Rettungssanitäter warfen sie schnell von der Trage und gingen unauffällig zurück in ihre gemütliche Rettungswache. Die Schwestern flüchteten dann auch zügig und unsere neue Mitpatientin hörte schließlich auf zu schreien. Vermutlich waren wir, das gemeine Volk kein guter Ansprechpartner. Stattdessen begann sie ihren überdimensional großen Koffer auszupacken und laut Schranktüren auf und zu zu schlagen. Mit Licht natürlich. Musste man ja sehen, wo man alles so hinverstaute. Die Nachtschwester kam nochmal und erklärte der Dame, dass sie ja auch noch morgen auspacken könne. „WIE? ICH BIN DOCH LEISE!“ Jop, fast. Wir machten dann das Licht aus, aber das half nicht viel. Dann riefen wir abwechselnd: „FRAU GOMZOMBOL (Jaja so schnell lernt man die Namen randalierender Mitpatienten.) HÖREN SIE AUF IHREN KOFFER AUSZUPACKEN!“ „NEIN, ICH MUSS MEINE SOCKEN FINDEN!!“
„FRAU GOMZOMBOL MACHEN SIE DAS LICH WIEDER AUS!“
„ICH BIN DOCH LEISE!”
„NEIN!!! SIND SIE NICHT. GEHEN SIE SCHLAFEN!!“
„MEINE SOCKEN!“
„GAAAARGHLL!!“
Naja, am nächsten Tag war dann plötzlich ein Speziellundnurfürprivatpatientenzimmer frei.
Eine ältere Dame wurde hereingefahren. Sie schaute sich misstrauisch im Zimmer um und begann zu schreien: „WAS? EIN VIERBETTZIMMER?!? DAS IST JA UNZUMUTBAR!!! ICH BIN PRIVATPATIENTIN!“ „Äh ja“, sagte eine der Nachtschwester, „ist halt gerade kein anderes Zimmer frei.“ „UNANNEHMBAR! PRIVATPATIENTIN! DAS GEHT NICHT!!“ brüllte die Dame einfach weiter. Die Rettungssanitäter warfen sie schnell von der Trage und gingen unauffällig zurück in ihre gemütliche Rettungswache. Die Schwestern flüchteten dann auch zügig und unsere neue Mitpatientin hörte schließlich auf zu schreien. Vermutlich waren wir, das gemeine Volk kein guter Ansprechpartner. Stattdessen begann sie ihren überdimensional großen Koffer auszupacken und laut Schranktüren auf und zu zu schlagen. Mit Licht natürlich. Musste man ja sehen, wo man alles so hinverstaute. Die Nachtschwester kam nochmal und erklärte der Dame, dass sie ja auch noch morgen auspacken könne. „WIE? ICH BIN DOCH LEISE!“ Jop, fast. Wir machten dann das Licht aus, aber das half nicht viel. Dann riefen wir abwechselnd: „FRAU GOMZOMBOL (Jaja so schnell lernt man die Namen randalierender Mitpatienten.) HÖREN SIE AUF IHREN KOFFER AUSZUPACKEN!“ „NEIN, ICH MUSS MEINE SOCKEN FINDEN!!“
„FRAU GOMZOMBOL MACHEN SIE DAS LICH WIEDER AUS!“
„ICH BIN DOCH LEISE!”
„NEIN!!! SIND SIE NICHT. GEHEN SIE SCHLAFEN!!“
„MEINE SOCKEN!“
„GAAAARGHLL!!“
Naja, am nächsten Tag war dann plötzlich ein Speziellundnurfürprivatpatientenzimmer frei.
Handschriftlich – Professionelle Hieroglypie
Vor langer Zeit in der Grundschule, da fand der Grundschullehrer, die Schülerin Zorgcooperations solle sich mal mehr Mühe geben. Ein sehr hässliches Schriftbild wäre das. Als mittelbraver Schüler gab ich mir natürlich Mühe. Hey, ich besaß sogar einen fancy Schönschreibfüller, der eine extrabreite Feder für besonders elegante Schwünge hatte. Dieser machte mein Schriftbild noch viel hässlicher.
Arzt werden war dem Schönschreiben auch nicht förderlicher. Erst versuchte ich als tugendhaft motivierter Student den rasend schnellen Ausführungen der Professoren mit detaillierten Notizen zu folgen, welche ich später nie wieder betrachten würde. Dann war ich tatsächlich so ein Arzt und sollte in hoher Geschwindigkeit alles Mögliche von Hand dokumentieren. Das zügige Schreibtempo verkrumpelte die Wörter dann weiter zu wellenförmigen Hieroglyphen, bezüglich derer die Schwestern fragen würden: „WAS hast du da wieder geschrieben?! Gibst du dir mal mehr Mühe bitte.“
Ich würde dann beleidigt tun, alles persönlich vorlesen und behaupten, das wäre doch klar: das hieße „Bitte noch 2 Blutkonserven kreuzen“ und ganz sicher nicht „Bitte noch 2 Blutkonserven und Sex.“ (Ernsthaft. Das macht doch gar keinen Sinn! WARUM sollte ich „und Sex“ schreiben?!)
Ich würde dann beleidigt tun, alles persönlich vorlesen und behaupten, das wäre doch klar: das hieße „Bitte noch 2 Blutkonserven kreuzen“ und ganz sicher nicht „Bitte noch 2 Blutkonserven und Sex.“ (Ernsthaft. Das macht doch gar keinen Sinn! WARUM sollte ich „und Sex“ schreiben?!)
Auf jeden Fall rief die Pforte an und erklärte ein Hausarzt wolle mich sprechen, zing, hier würde sie den Mal zu mir umleiten. Noch während ich „Uhoh“ und „Was habe ich jetzt getan?!“ dachte, sprach auch schon der Hausarzt zu mir.
„Ja, schön, dass ich sie erreiche. Ich rufe an wegen des Patienten Herr Mim-Dümpre.“ Während mir der Name Mim-Dümpre noch irgendwie bekannt vorkam, konnte ich mich irgendwie nicht mehr so richtig an meine Behandlung dessen erinnern. „Erst mal möchte ich hier lobend erwähnen“, fuhr der Hausarzt wohlwollend fort“, dass sie dem Patienten ja diesen sehr schönen handschriftlichen, vorläufigen Brief mitgegeben haben. Sehr ordentlich haben sie das geschrieben. Das finde ich sehr gut. Sehr gut lesbar.“ Hm komisch dachte ich misstrauisch. Da ich mich außerdem wirklich nur noch dumpf an Herrn Mim-Dümpre erinnerte, sicherte ich dem Hausarzt zu, ich würde seiner Frage zur Medikation nachgehen und später zurückrufen.
Dann freute ich mich, dass endlich jemand meine Schrift lobte, aber immerhin bemühte ich mich bei meinen seltenen handschriftlichen Briefen auch sehr um eine gute Lesbarkeit.
Nun denn, ich suchte Herrn Mim-Dümpre im Alles-Wissenden Patientenverwaltungsprogramm. Ja tatsächlich, ich hatte den Patienten betreut. So ungefähr zwei Tage. Dann war ich in den Urlaub gegangen. Meine Kollegin Frau Dr. Bo hatte übernommen und nach einer Woche die Entlassung verlasst. Frau Dr. Bo mit der Schrift eines professionellen Kalligraphen. Frau Dr. Bo, deren Visitendokumentation ein Kunstwerk symmetrischer Wortgebilde waren, Frau Dr. Bo, der vor Freunde weinende Grundschüler zu Füßen lagen.
Hmhm.
Der Wert des Bodens (Video)
Die meisten Menschen treten den Boden buchstäblich mit den Füßen. Das ist soweit kein Problem, als dass der Boden uns tragen kann. Denn es ist eben weit mehr als nur der Dreck unter unseren Schuhen. Übermäßige Nutzung oder gar Missbrauch kann Boden zerstören. Und wenn er seine Funktionen nicht mehr wahrnehmen kann, bekommen wir Menschen schnell ein Problem. Denn Boden ist eine begrenzte und (aufgrund seiner sehr langsamen Neubildungsrate) eine begrenzte Ressource. Dabei kann uns ein gesunder Boden sehr viel… weiter