Im englischsprachigen Raum wird der Begriff der dyslexia am ehesten so verwendet, wie bei uns der Begriff der Leseschwäche, dem einen Teil der Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie. Die Betroffenen haben Probleme, Buchstaben und Worte zu lesen und sie mit dem gemeinten Begriff in Verbindung zu bringen. Oft ist auch die Fähigkeit zu schreiben beeinträchtigt.
Der dänische Designer Christian Boer, der selber unter Legasthenie leidet, erklärt, dass Menschen mit Legasthenie Buchstaben eher als dreidimensionale Objekte wahrnehmen und daher leicht durcheinander kommen, wenn unterschiedliche Buchstaben das Spiegelbild von einander sind wie b und p oder W und M. Er hat daher eine Schriftart entworfen, in der die Buchstaben unten etwas dicker sind und so verändert, dass sie sich weniger ähneln. Menschen mit Legasthenie könnten sie daher besser lesen.
Schaut euch das Video an, das die Unterschiede zu den gängigen Schriftarten erklärt:
Das Projekt hat bereits große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So erschien es auf der Titelseite des Scientific American und erreichte einige Nominierungen für verschiedene Innovationspreise; es gewann den ersten Preis des “Smart Urban Stage”, eines europäischen Projektes, das zukunftsweisende Konzepte auszeichnet. Es gibt zumindest auf dänisch schon Bücher, die in dieser Schriftart geschrieben sind.
Die Schriftart heißt “Dyslexie”. Sie ist für den privaten Gebrauch kostenlos und hier zu laden.
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