“Nein, Frau Meier, ich kann ihn leider nicht einfach so Rect.o.delt Zäpfchen aufschreiben, auch wenn Sie privat versichert sind. Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Das wissen Sie, gut, und deshalb wollen Sie auch ein Rezept, klar. Ihr Kind hat keinen Pseudo-Krupp, keine akute Bronchitis, kein Asthma, keine Allergieveranlagung, die das Rezeptieren eines Cortison-Präparates rechtfertigen würde. Ich kann verstehen, dass Sie für alle Eventualitäten bereit sein und dieses Medikament gerne in der Hausapotheke vorrätig haben wollen. Trotzdem kann man nicht jedes Medikament zur Verfügung haben, das auf dem Markt ist. Sie würden für sich ja auch kein Nitrospray in den Schrank legen, nur weil Sie eventuell in zwanzig Jahren einen Herzinfarkt bekommen könnten. Das sei ein Unterschied? Schließlich, sei Pseudo-Krupp bei Kindern deutlich häufiger als ein Herzinfarkt bei Erwachsenen? Ja, das ist richtig. Aber er ist auch deutlich harmloser. Sie müssten bei einem Pseudo-Krupp Anfall dann in die Kinderklinik fahren, da Sie ja nun kein Zäpfchen zu Hause haben? Ja, auch das ist richtig. Warum dann alle Eltern, deren Kinder bereits einen Pseudo-Krupp Anfall hatten, diese Zäpfchen zu Hause haben? Nun, weil ihre Kinder mal einen Pseudo-Krupp Anfall hatten. Sie wollen die Praxis wechseln, weil diese Banalität für Sie ein Bruch des Vertrauensverhältnisses darstellt? Das ist schade, aber jeder muß wissen, welche Prioritäten zu setzen sind. Schade auch, daß ich Ihnen keine frohen friedvollen Weihnachtstage mehr wünschen kann, weil Sie sich nun wortlos umdrehen und das Zimmer verlassen. Trotzdem: Frohes Fest.”
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Marketing-Tipps: Zielgruppe Patienten
Mittelpunkt aller Marketing-Maßnahmen sind die Kunden – in Ihrem Fall: die Patienten. Deswegen sollten Sie ihnen auch einen bedeutsamen Platz in der Bestandsaufnahme reservieren. Wer sind eigentlich Ihre Patienten? Hier gilt es zunächst zu unterscheiden zwischen den Patienten, die bereits in Ihre Praxis kommen, und denen, die den Weg zu Ihnen (noch) nicht gefunden haben.
Beginnen Sie mit den bestehenden Patienten. Listen Sie auf, wie sich Ihre Patientenschaft zusammensetzt, und erstellen Sie eine Statistik. Folgende Punkte sollten Sie aufnehmen:
Wie sieht Ihre Patientenschaft aus?
Ermitteln Sie, welche Altersgruppen Ihre Praxis besuchen. Achten Sie hierbei auch auf ungewöhnliche Verteilungen: Für welche Zielgruppe sind Sie besonders attraktiv?
kritische oder nachträgliche Sportberichterstattung?
Eine Reiterin hat ihr Pferd eventuell gedopt. Aha. Das wird nun berichtet. Und ausführlich diskutiert. Von kritischen Top-Sportjournalisten. Und nun erfahren wir, dass Doping im Pferdesport vielleicht ganz einfach ist, weil es ja gar keine Trainingskontrollen gibt. Soso, interessant.
Ist das kritischer Sportjournalismus? Oder einfach nur nachträgliche Berichterstattung?
Erwarte ich nicht von einem guten Journalisten, dass er solche Zustände schon früh erkennt? Und dass er dann frühzeitig kritisch darüber berichtet? Jetzt haben es ja angeblich schon viele längst gewusst. Nachträglich.
Im Schwimmsport werden nun Weltrekorde produziert. Und natürlich liegt das an den unglaublichen neuen Schwimmanzügen. Die werden zwar irgendwann mal verboten, bis dahin aber ist jede neue Fabelzeit so einfach mit dem Material erklärt. Die Frage nach Doping stellt sich solange eher selten. Wie schön und beschaulich wird doch diese Zeit der Materialschlacht.
Und was tun unsere kritischen Top-Reporter? Sie berichten natürlich über die neuen Schwimmanzüge. Aber erklären sie uns, welche Zeitgewinne die eigentlich bringen könnten? Und ob die neuen Top-Zeiten allein mit dem Top-Material erklärbar sind?
Nur mal angenommen, im Schwimmsport würde gedopt. Und in der Deckung der neuen Anzüge noch mal erst recht. Und mal angenommen, jemand würde bald erwischt. Würden sich dann wohl Meldungen häufen, dass die neuen Anzüge allein den Leistungszuwachs zuletzt gar nicht erklären konnten?
Nur mal so nachträglich kritisch kommentiert. Doping gehört eh legalisiert oder verfolgt, bestraft und verboten wie Drogenhandel.
Der Erdmantel – immer für Überraschungen gut
Der Erdmantel ist immer noch ein Gebiet voller Rätsel und Überraschungen. Das liegt daran, dass trotz seiner enormen Größe, immerhin sind in ihm rund 68% der Erdmasse versammelt, ein, für uns Menschen so gut wie unerreichbar ist. Immerhin reichen die tiefsten Bohrungen nur bis knapp 12 Kilometer (KTB rund 9 Kilometer) tief und sind damit noch Welten entfernt vom Erdmantel, geschweige denn vom Unteren Erdmantel. Wir sind nicht mehr als Mikroben auf einer dünnen Haut. Die Temperaturen im Erdmantel reichen von gut 100 °C an der Grenze zur Erdkruste bis hin zu höllischen 3500 °C an der Grenze zum Erdmantel. Doch auch wenn die Temperaturen dort den Schmelzpunkt der beteiligten Gesteine unter Atmosphärenbedingungen deutlich übertreffen, ist der Erdmantel nach vorliegenden seismischen Daten weitgehend aus festem Gestein aufgebaut (ich will also nie mehr vom „glutflüssigen Inneren der Erde“ hören!). Das liegt unter dem dort herrschenden extrem hohen Druck.