Keine Angst?! – Suchen Sie sich eine aus!

Das ganze Jahr hindurch drehen sich meine Blog-Beiträge um wichtige Themen des Gesundheitswesens – und das ist auch richtig und wichtig. Doch so kurz vor den Feiertagen möchte ich mich einmal einen amüsanten Thema widmen, das mich in den vergangenen Wochen zum Schmunzeln gebracht hat: Als Vorstandsvorsitzender der Stiftung Gesundheit bin ich viel unterwegs. Besonders im Zug von Hamburg nach Berlin und wieder zurück verbringe ich die ein oder andere Stunde. Meistens ist die Zeit mit Arbeit gefüllt. Doch manchmal gönne ich mir auch ein wenig Freizeit – besonders, wenn mir ein interessantes Buch ein Loch in die Tasche brennt. So war es auch vor einigen Wochen. Mein Zug hatte ein paar Minuten Verspätung, also schlenderte ich kurz durch den Buchladen im Bahnhof. Da fiel mir ein Buch über Ängste in die Hand. Der Einband las sich wirklich lustig, also kaufte ich das Werk. Kaum hatte ich im Zug Platz genommen, begann ich zu blättern:

Adventskalendertürchen 22. Dezember

Rund ums Weihnachtsfest ranken sich viele Gerüchte, Gebräuche und Personen, die in verschiedenen Kulturen und Länder das Fest prägen. Welche Person suchen wir hier? Eine südländische Schönheit ist sie wirklich nicht mit ihrem faltigen Gesicht, den kaputten Schuhen und dem seltsamen Hut. Trotzdem lieben sie die Kinder. Kein Wunder, wo sie sich die Mühe macht, […]

Was war da noch?

Die Frau drückt mir ein Rezept in die Hand – und dann sagt sie: „Wir sind dann auf Ihre Empfehlung hin übrigens zum Arzt ins Spital gegangen. Und das war gut so: sie haben uns grad da behalten!“ Ich lächle sie an, denn ich mag Rückmeldungen …. allerdings muss ich zu meiner Schande zugeben, dass ich […]

Wenn die Reihenfolge nicht stimmt: Mit gezielter Kommunikation Patientenunzufriedenheit in der Arztpraxis vermeiden

“Ich kann nicht verstehen, wieso Patienten, die eindeutig nach mir gekommen sind, vor mir ‘drankommen!” Warten ist ein sensibles Thema Die Wartezeit in Arztpraxen ist für Patienten ein äußerst sensibles Thema, vor allem, wenn sie einen festen Termin haben. Unabhängig davon, wie lange sie im Wartezimmer Platz nehmen müssen, registrieren sie dabei sehr genau die […]

Christkindchen

“Na, Herr Doktor, wie geht es mir?” Frau Waltherscheidt ist eine echte Frohnatur. Sollte ich jemals mein zweiundneunzigstes Lebensjahr erreichen und dann noch so klar im Kopf und vor allem so optimistisch sein wie Frau Waltherscheidt, dann werde ich dem Himmel auf Knien dafür dankbar sein. Sofern ich dann noch in der Lage dazu sein […]

Adventskalender Türchen Nr. 20 und 21: Statistik Reanimation Rettungsassistent / Reanimation obwohl Herzaktion / Metronom Reanimation

Heute möchte ich gleich drei mehrfach gesuchte Suchbegriffe rund um das Thema Reanimation in einem Doppeltürchen öffnen. Im Rettungsdienst gehört die Reanimation zu der wohl am häufigsten geübten Einsatzsituation. Wie oft diese jedoch im täglichen Alltag wirklich vorkommt, ist sehr unterschiedlich. Statistik Reanimation Rettungsassistent Ich weiß von einigen hauptamtlichen Kollegen, die seit einem Jahr keine […]

Engel als Zauberer, Sauron als Dämonenfürst – Reichlich Angelologie in Tolkiens Herrn der Ringe

Mein letzter Blogpost über die christlich-religiösen Hintergründe von Tolkiens Fantasy-Verständnis hat insbesondere auf Facebook eine Vielzahl von erfreulichen Reaktionen ausgelöst. Besonders oft wurde diskutiert, dass C.S. Lewis seine “Chroniken von Narnia” sehr eng an der Christusüberlieferung ausgerichtet habe, Tolkiens “zweite Schöpfung” jedoch bewusst unabhängiger gestaltet worden war. Das stimmt, ist jedoch nicht die ganze Story. Schaut man sich die vor allem im Silmarillion verewigten Schöpfungserzählungen zu Mittelerde an, so wird deutlich, dass sich Tolkien sehr stark an der christlichen Angelologie orientiert hat (die wiederum aus jüdischen und zoroastrisch-dualistischen Traditionen erwuchs):

Tür 19: Selbstzweifel Einsatz Rettungsdienst

Dieser Suchbegriff passt auch in mein eigenes Denken manchmal gerade gut hinein. Normalerweise bin iich ein Mensch, der schnell alles abhackt und nicht weiter darüber nachdenkt. Doch gerade über manche Rettungsdiensteinsätze denkt man doch noch einmal nach. Selbstzweifel nach Einsätzen im Rettungsdienst sind mir so nicht total fremd. Ich denke so des Öfteren noch einmal […]

Meinungsverschiedenheiten

Und dann lief ich so unauffällig durch die Stationsküche um zu sehen ob zufälligerweise ein Kuchen oder ähnliches rumstand. Traf aber nur auf meinen Oberarzt, der sich am Telefon ein Battle mit den Chirurgen lieferte. „Uhhhh“, dachte ich und verschwand um ein Langzeit-EKG auszuwerten.
Der Oberarzt erklärte dann später, dass die Chirurgen unbedingt einen sehr alten, klapprigen und kranken Patienten noch einer großen Operation unterziehen wollten, er dies aber für nicht sonderlich sinnvoll hielt. Der Patient war alt, er war schon sehr lange schwer krank und die Operation würde das Sterben nur um einige wenige Wochen hinauszögern. WENN der Patient diese große OP überhaupt überstehen würde.
Nachher würde der  chirurgische Oberarzt zusammen mit dem Patienten, den Angehörigen und ihm ein freundliches Gespräch führen und so zu einer vernünftigen Lösung kommen. „Hmhm, sehr schön“, dachte ich und ging noch ein Langzeit-EKG auswerten.

„Piep, piep, piep“, machte mein Piepser. Die Station piepste mich an. Ich solle doch sofort kommen. Mein Oberarzt wäre jetzt in einer wichtigen Besprechung und könne nicht weg. Aber der Chirurg wäre halt da und ich solle doch schnell herbeieilen für das wichtige Gespräch. 
„Uhhhh“, dachte ich zum zweiten Mal an diesem Tag und eilte.
Im Patientenzimmer traf ich auf die besorgten Angehörigen und den blass im Bett hängenden Patienten, der es vorzog dieses Gespräch zu verschlafen. Daneben stand ein großer, aggressiver chirurgischer Oberarzt, der mich grimmig anstarrte. „Grmbl grmbl und hier die internistische Stationsärztin“, murmelte er missmutig um anschließend einen wütenden lauten Monolog zu halten. Diese Operation sei essentiell wichtig. Man müsse operieren. Egal was die zimperlichen Internisten raten würden. Irgendwie fühlte ich mich hier etwas unwohl. Wie sollte ich da würdig den internistischen Oberarzt vertreten?! Der Patient sah währenddessen so aus, als würde er möglicherweise auch jetzt gleich einfach so sterben. Nach 10 min musste der Chirurg Luft holen und ich sagte freundlich einen Satz, der die Wörter „palliativ“ und „Schmerztherapie“ enthielt.
Daraufhin explodierte der Chirurg. Man müsse ja wohl auf jeden Fall operieren. Sofort. Jede Stunde zählte. Die Angehörigen starrten erschrocken aus dem Fenster. Der Patient schlief. Ich hatte Angst, gleich in eine schwere Schlägerei mit dem Chirurgen verwickelt zu werden. Irgendwie konnte ich noch anbringen, ich würde die internistische Sicht der Dinge dann darlegen, wenn der Chirurg wieder weg wäre. Nach einem weiteren 10-minütigen Monolog und dem Hinweis innerhalb der nächsten Stunde müsse eine Entscheidung her, stürmte der schließlich aus dem Zimmer.
Glücklicherweise ließ sich der Patient dann doch wecken und erklärte, dass er nicht vorhabe sich operieren zu lassen und zwei Tage später verstarb er in Ruhe.