Im August, September und Oktober hat die globale Durchschnittstemperatur die bestehenden Höchstmarken überschritten. Auch in Deutschland gibt es neue Rekorde. Trotzdem: Wenn China, EU und USA jetzt ein Klimaabkommen schnüren, kann die globale Erwärmung noch unter der 2-Grad-Marke bleiben. So warm wie in diesem Jahr war der Zeitraum Januar bis Oktober in Deutschland noch nie, wie der Deutsche Wetterdienst kürzlich feststellte. Das Gleiche gilt auch für die mittlere globale Temperatur. Der Oktober war auf unserem Planeten der wärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen, der September gleichfalls der wärmste September, der August der wärmste August. Das Klimadatenzentrum der USA erwartet, dass 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen wird, wenn der Rest des Jahres weiterhin so warm bleibt. Die global bislang wärmsten Jahre waren 2010 gefolgt von 2005. Rang NASA GISS NOAA NCDC HadCRUT4 Cowtan & Way 1. 2010 2010 2010 2010 2. 2005 2005 2005 2005 3. 2007 1998 1998 2007 Tabelle: Die wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert in den verschiedenen Datensätzen der globalen oberflächennahen Temperatur.
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Gravitationswellen-Nachweistechnik: Erschütterte Detektoren
Mit dem am Mittwoch bekanntgegebenen zweiten Nachweis der Gravitationswellen verschmelzender Schwarzer Löcher sind wir auf dem besten Wege zu einer regelrechten Gravitationswellenastronomie. Die grundlegende Funktionsweise von Detektoren wie LIGO hatte ich in Gravitationswellendetektoren: wie sie funktionieren (GW Teil 2) erklärt und mit Animationen gezeigt, wie die von einer Gravitationswelle erzeugten rhythmischen Verzerrungen des Raums einen Detektor wie LIGO beeinflussen. Aber das Grundprinzip ist die eine Sache. Dass der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen jahrzehntelange technische Entwicklung unter Beteiligung von tausenden… weiter
Kontroverse: Das Standard Laryngoskop ist tot!?!
Neben zahlreichen kostenfreien Blogs konsumiere ich auch einige kostenpflichtige, obwohl ich finde, dass Medical Education grundsätzlich kostenlos im Netz sein sollte, wie bei FOAM.
Wie auch immer, www.emrap.org ist einfach zu gut um aussen vor zu bleiben. Eine formale Empfehlung in den Linktips fehlt bislang (eben aufgrund der Kostenpflichtigkeit), aber die derzeitige
Septemberausgabe bringt ein Thema derart kontrovers auf den Punkt, dass es schwer ist diesen Podcast nicht zu erwähnen.
Ron Walls, Editor des beliebtesten Buchs zum Thema “Airway”, das Manual of Emergency Airway Management sagt:
“It is wrong for people to practice direct laryngoscopy in 2012”
Schock! Immerhin ist es nicht irgendein Dahergelaufener, der das sagt…
Nicht ganz unerwartet entwickelt sich eine rege Diskussion auf der Website zu diesem Thema mit kontroversen Meinungen, zum Teil auch persönlichen Anschuldigungen, die etwas über
das Ziel hinausschiessen, nichts destotrotz findet man auch wirklich lehrreiche Hinweise und Beipiele über die Vor- und Nachteile von Videolaryngoskopie als primären Zugang zur
Intubation im Vergleich zur Standardlaryngoskopie, ein insgesamt wirklich wirklich spannender Beitrag.
Hier eine kurze Zusammenfassung der Statements von Ron Walls im o.g. Beitrag zu diesem Thema:
Es gibt klare Evidenz, dass Videolaryngoskopie (VL) der direkten Laryngoskopie (DL) überlegen ist. Die einzigen Studien bei denen dies nicht der Fall ist haben
ausschlisslich “echte Experten” mit Tausenden von Intubationen als Zielgruppe gehabt und “difficult airways” ausgeschlossen. Gerade aber bei ebendiesen funktioniert VL
jedoch noch besser und “echte Experten” mit Tausenden von Intubationen findet man in den Notaufnahmen eben selten (und auch in der Anästhesie nicht an jeder Ecke).
Bester Beispiel-Artikel:
Sakles et al. A Comparison of the C-MAC Video Laryngoscope to the Macintosh Direct Laryngoscope for Intubation in the Emergency Department. Ann Emerg Med. 2012 May
4.
Warum wir seiner Meinung nach überhaupt noch DL verwenden? Laut Ron Walls ist es Angst vor neuen Techniken und höheren Kosten, Argumente die auch gegen die US-gesteuerte
ZVK-Anlage gebracht wurden, die in den USA mittlerweile unbestrittener Standard ist (in D leider fern davon).
Das Argument die Weiterzubildenden müssten auch für eine Arbeit in Notaufnahmen ohne VL geschult werden lässt er ebenfalls nicht gelten, denn wer möchte seiner Meinung
nach schon in einem schlecht ausgestatteten ED arbeiten. An welchen Patienten könne man gegenwärtig noch guten Gewissens das inferiore Verfahren (DL) anwenden? Wie solle
man sich von diesen Patienten die Zustimmung einholen?
Zum Schluss beringt er das persönliche Argument: Angenommen dein Kind ist betroffen, Glottisödem, schwere Luftnot, oder was auch immer… wie ist deine Wahl?
Ron Walls sagt “DL ist tot”, heute wollen wir nicht ohne Pulsoxy arbeiten, nicht ohne Kapnometrie, EKG usw., warum akzeptieren wir eine Arbeit ohne VL?
Eine echte Kontroverse, der Artikel lohnt, leider nur per Abonnement erhältlich, aber Mr. ED Scott Weingart hat schon eine Diskussion in seinem kostenfreien EmCrit
angekündigt.
Achtung Drohne
Nicht ganz ernst gemeinter Beitrag zur Drohnendebatte (nur für Jungs im Geiste): Witold Mielnciczeks “B”