Ein wesentlicher Erfolgsfaktor überdurchschnittlich erfolgreicher Arztpraxen ist die ausgeprägt hohe Motivation der mitarbeitenden Medizinischen Fachangestellten, d. h. die Bereitschaft und der Antrieb, sich im Sinne der Praxisziele intensiv und zielgerichtet in ihrer täglichen Arbeit für die Praxis zu engagieren. Die Mitarbeitermotivation ist dabei kein Selbstzweck, sondern ein betriebswirtschaftliches Instrument, das die Sicherung und den Ausbau […]
Related Posts
Offenlegung von Interessenbindungen an Publikumsveranstaltungen
Gelten die SAMW-Richtlinien «Zusammenarbeit Ärzteschaft-Industrie» auch für Publikumsveranstaltungen? Dürfen dem Publikum, in der Wissenschaft als notwendig erachtete Informationen, vorenthalten werden? Müssen die SAMW-Richtlinien angewendet werden?
Die Schweizerische MS-Gesellschaft führt zusammen mit dem Universitätsspital Basel jährlich eine gut besuchte Informationsveranstaltung über die neusten Entwicklungen in der MS-Forschung durch. Ärzte und Forscher halten zu unterschiedlichen Themen Vorträge. Häufig geht es um aktuelle und kommende MS-Therapien. Studien zu Medikamenten werden vorgestellt. Nutzen und Risiken werden besprochen.
Forscher haben häufig enge Kontakte zur Pharmaindustrie. Sei es aufgrund von Studien, die sie in deren Auftrag machen, sei es als Berater oder als bezahlte Redner an Tagungen, oder alles zusammen. Das führt zu Interessenkonflikten. Diese Interessenkonflikte können ohne Auswirkung sein oder aber zu Verzerrungen führen, auch unbewusst. Interessenkonflikte sind leider weit verbreitet. In der Wissenschaft sind Interessenkonflikte schon lange ein Thema. Transparenz über Interessenbindungen ist gefordert. Richtlinien wurden erlassen.
In der Schweiz regeln die SAMW-Richtlinien «Zusammenarbeit Ärzteschaft-Industrie» den Umgang mit Interessenkonflikten. Die erste Massnahme ist Offenlegung1. Forscher und Ärzte müssen Interessenbindungen dem Publikum offen legen.
Ich besuchte verschiedene Informationsveranstaltungen. Bis auf eine löbliche Ausnahme hat in den vergangenen zwei Jahren keiner der Ärzte oder Forscher seine Interessenbindungen offengelegt.
«Beratende Kommission» der SAMW
Die «Beratende Kommission» der SAMW ist für Fragen zu den SAMW-Richtlinien zuständig. Um es genau zu wissen, ob die SAMW-Richtlinien «Zusammenarbeit Ärzteschaft-Industrie» auch für Publikumsveranstaltungen gelten, habe ich mich an diese Kommission gewendet.
Die Beratende Kommission hat an der Sitzung vom 7. April 2011 über das Thema beraten und folgendes beschlossen:
Medizinische Referenten sollten auch an Publikumsveranstaltungen ihre Interessenbindungen offen legen.
Ein Artikel zur Information ist in der Schweizerischen Ärztezeitung vorgesehen.
In der Zwischenzeit, wenden Sie sich für weitere Auskunft am besten direkt an den SAMW-Generalsekretär Dr. Hermann Amstad.
Veranstaltungsorganisatoren
Die Organisatoren von Informationsveranstaltungen sind ebenfalls in der Pflicht. Sie sollten die Redner vorgängig auf die Offenlegung von Interessenbindungen hinweisen. Eine wiederholte Missachtung darf nicht toleriert werden.
Die Schweizerische MS-Gesellschaft nimmt das Thema ernst. Seit Anfang 2013 enthält die Vortragsvereinbarung einen Abschnitt über die Offenlegungspflicht von Interessenbindungen bzw. Interessenkonflikten. Die MS-Gesellschaft hat mit dieser Anpassung einen sehr vorbildlichen und wichtigen Schritt gemacht. Ich hoffe, dass dieses Beispiel Schule macht.
Zusammenfassung
Die SAMW-Richtlinien «Zusammenarbeit Ärzteschaft-Industrie» gelten für Publikumsveranstaltungen. Interessenbindungen müssen offengelegt werden.
-
Deklaration alleine reicht nicht. Sie ist nur ein erster notwendiger Schritt. ↩
Österreichs Medien bemerken Pharmawerbung
Österreich ist ein Eldorado für “Disease-Awareness-Kampagnen”, mit denen das Werbeverbot für Medikamente trickreich umgangen wird. Den Pharmaunternehmen stehen für diese Aktionen Patientenverbände, Fachgesellschaften, professorale Mietmäuler, Sozialversicherung, Lokalprominenz und sogar das Gesundheitsministerium zur Seite. Einen gehörigen Anteil an dem Boom haben PR-Agenturen im Hintergrund. Wenn ich aus einem Blogeintrag vom Februar 2007 zitieren darf:
Besonders das Wirken von Robert Riedl, dem Inhaber der auf Gesundheitsthemen spezialisierten PR-Agentur Welldone und des Lobbyingbüros Peri Consulting, ist durch einen Artikel im Wirtschaftsmagazin “Trend” aufgefallen.
Der Standard beschäftigt sich aktuell mit einer Kampagne für rheumatoide Arthritis und stösst dabei auf das Pharmaunternehmen Wyeth und Riedls Netzwerk.
Hätte grosse Lust am 21. einen Trip nach Wien zu machen und mir das Schauspiel anzusehen.
Young Lions Gesundheitsparlament auf der Shortlist des Politikawards
Was für ein Tag! Zwischen Größen aus der deutschen Poli […]