2013 wurden in Deutschland 5.015 Syphilis-Fälle registriert. Demnach stieg die Zahl der gemeldeten Fälle um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dies teilte das Robert Koch-Institut (RKI) heute in seinem Epidemiologischen Bulletin mit.
Seit 2010 nimmt die Zahl der gemeldeten Syphilis-Fälle kontinuierlich zu. Laut dem aktuellen Bericht fiel der Anstieg im Jahr 2013 um 5,5 Prozentpunkte niedriger aus als im Vorjahr (2012: 19 %).
Die Zunahme der Syphilis-Fälle sei nicht nur auf vermehrte Testungen zurückzuführen, heißt es in dem Bericht weiter. Der im Vergleich zu früheren Jahren höhere Anteil von Diagnosen im Primärstadium deute darauf hin, dass die Zahl der frischen Syphilis-Infektionen tatsächlich gestiegen sei. Vier von fünf aller in Deutschland gemeldeten Syphilis-Fälle seien vermutlich auf sexuelle Kontakte zwischen Männern zurückzuführen. Von den Meldungen aus 2013, bei denen Informationen zum Infektionsrisiko vorlagen (71,6 %), machte dieser Übertragungsweg vermutlich 81,4 Prozent aus; der Anteil heterosexueller Übertragungen betrug 18,5 Prozent.
Bundesweit lag die Syphilis-Inzidenz im Jahr 2013 bei 6,1 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die höchsten Inzidenzen wurden in den Stadtstaaten Berlin (23,6), Hamburg (18,5) und Bremen (8,0) registriert. Im Saarland und in Thüringen habe sich laut dem Bericht die Inzidenz zwischen 2012 und 2013 fast verdoppelt (im Saarland von 3,2 auf 5,7; in Thüringen von 2,3 auf 4,0). Ein Anstieg von mehr als 25 Prozent wurde in Hamburg (von 14,2 auf 18,5), in Sachsen (von 4,3 auf 5,6), Baden-Württemberg (von 3,0 auf 4,4) und in Rheinland-Pfalz (von 3,2 auf 4,3) verzeichnet. Die größten relativen Anstiege zwischen 2012 und 2013 gab es in den Städten Nürnberg (+174 %), Stuttgart (+102 %) und Dresden (+89 %).
Der anhaltende Anstieg der gemeldeten Syphilis-Infektionen zeige, wie wichtig die frühzeitige Diagnose und Behandlung von Syphilis-Infektionen sei, so das Robert Koch-Institut in seinem Bericht. Zudem regt das RKI an, das Bewusstsein für den möglichen epidemiologischen Zusammenhang zwischen Syphilis und HIV sowohl beim ärztlichen Personal als auch bei den betroffenen Gruppen zu stärken: Liegt eine Syphilis vor, ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von HIV beim Sex erhöht. Bei einer neu diagnostizierten Syphilis sollte daher ein HIV-Test angeboten werden, gleiches gelte auch umgekehrt, empfiehlt das RKI.
Unter dieser RKI-Adresse können regionalspezifische Analysen der Syphilis-Meldedaten seit dem Jahr 2001 nach verschiedenen Merkmalen abgerufen werden.
(ascho/Christina Laußmann)
Quelle/weitere Informationen:
Das aktuelle Epidemiologische Bulletin ist auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts abrufbar.