Hepatitis B und C sind fiese Krankheiten.
Das Virus fängt man sich über Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeit eines infizierten Menschen.
Wer Glück hat, der steckt die Sache locker weg und kann bald wieder ein normales Leben führen.
Den weniger Glücklichen zerfrisst das Virus die Leber und wer ganz viel Pech hat, der stirbt an Leberversagen oder Leberkrebs.
Viele Patienten überleben zwar die Infektion, werden das Virus jedoch nie mehr wieder los.
Manchen dieser Menschen kann man helfen.
Seit vielen Jahren schon sind Medikamente bekannt, die manchmal mehr und manchmal weniger gut wirken – allen gemeinsam jedoch ist, dass sie sehr teuer sind. Und die Behandlung ist lang und langwierig.
Ein neues Medikament verspricht Wunderdinge. Es wirkt besser, hat wenige Nebenwirkungen – und kostet 700 Euro pro Tablette. Eine komplette Behandlung kostet dabei locker so viel wie ein Einfamilienhaus in einer guten Wohnlage.
Nun ist eine Versicherung genau dazu da, notwendige Dinge zu bezahlen, die man sich normalerweise nicht so ohne Weiteres leisten kann. Aber auch eine Versicherung muss sich das erst einmal leisten können – und mit den Ressourcen der Beitragszahler sinnvoll umgehen.
In Deutschland sind Hepatits B und C zum Glück relativ selten.
Deutsche Krankenkassenbeitragszahler sind – im internationalen Vergleich – relativ reich.
In Ägypten sind Hepatitis B und C extrem häufig. Krankenkassen gibt es nicht.
Auch in Deutschland gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Einfamilienhäusern, die man an Krankenkassenbeitragszahler verfüttern kann.
Wer entscheidet also, welches Leben gerettet wird und welches nicht?
- Siehe: Spiegel Online