Eine Bewerber-Eigenschaft, die in Stellenanzeigen von Pharma-Unternehmen für zu besetzende Außendienst-Positionen mit gleichförmiger Regelmäßigkeit aufgeführt wird, ist die Durchsetzungsfähigkeit bzw. -stärke. Ihre Auflistung erfolgt selbstverständlich und automatisch. Was die Kunden wünschen Definiert als Fähigkeit, Ziele auch gegen Widerstände durchzusetzen, bildet diese Verkäufer-Eigenschaft den Gegenpol zu einem von Kompromissen und Konsensbereitschaft geleiteten Vorgehen. Das Votum der […]
Related Posts
Interview mit Alexander Schweitzer – Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz
Was schätzen Sie aktuell als die drei größten Herausforderungen des deutschen Gesundheitswesens ein? Und warum?
Letztlich ist der demografische Wandel mit all seinen Facetten und vielschichtigen Folgewirkungen die größte Herausforderung für das deutsche Gesundheitswesen. Dazu gehört zum einen der starke Bevölkerungsrückgang in vielen ländlichen Regionen, der uns zu einer Neuorganisation der Versorgung zwingt. Aber auch die starke Alterung der Bevölkerung – vor allem die deutliche Zunahme der Zahl hochbetagter Menschen – die trotz der insgesamt steigenden Zahl gesunder Lebensjahre doch zu einem Anstieg der Multimorbidität mit sich wandelndem Versorgungsbedarf führt. Schließlich spielen auch die Alterung bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen, insbesondere bei den Hausärztinnen und Hausärzten, sowie das sinkende Arbeitskräftepotential eine wichtige Rolle. Diese werden massive Anstrengungen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Gesundheitswesen erforderlich machen.
Daraus folgt, dass die Aufrechterhaltung der flächendeckenden medizinischen und pflegerischen Versorgung und damit zusammenhängend die Sicherung des Nachwuchses in den Gesundheitsberufen die größten gesundheitspolitischen Aufgaben über Jahre hinweg sein werden.
Astroturfing mit der Deutschen Seniorenliga und der…
Es folgt nun die versprochene bebilderte Auflösung unseres Weihnachtsrätsels. Strahlender Gewinner eines halben Dutzends Pharmakugelschreiber (neu, sortiert) ist virtualmono. Herzlichen Glückwunsch!
Die Dr. R. Pfleger GmbH mit Hauptsitz in der schönen Weltkulturerbestadt Bamberg ist ein mittelständischer Arzneimittelhersteller mit gut 55 Mio. Euro Umsatz (2007), dessen ethischer Anspruch “absolute Priorität” genießt. Das lässt sich zumindest der Außendarstellung des Unternehmens entnehmen.
Zweifel an dieser Prioritätenrangfolge sind angebracht. Einiges spricht dafür, dass das Pharmaunternehmen zu den Kunden der ausgeklügelten Bonner PR-Maschinerie gehört, die offiziell unter dem seriös anmutenden Namen “Deutsche Seniorenliga (DSL) e.V.” auftritt.
Bei vielen Aktivitäten der Deutschen Seniorenliga handelt es sich in Wahrheit ganz offenbar um mehr oder weniger gut getarnte PR-Kampagnen der Bonner PR-Agentur MedCom international. Das wunderliche Konstrukt Seniorenliga-Medcom war bereits in der Vergangenheit Thema hier im Blog. Nach unserem ersten Artikel hatten die Bonner allerdings augenscheinlich in der Branche ein wenig an Popularität eingebüßt.
Auch bei der aktuellen Kampagne für das Bamberger Pharmaunternehmen scheinen wieder zwei Aspekte bei der Entscheidung eine Rolle gespielt zu haben, auf die Nennung des Auftraggebers zu verzichten:
1. Aussagen in der Broschüre und auf der begleitenden Web-Site könnten bei Nennung des wahren Absenders als Verstoß gegen das Heilmittelwerbegesetz gewertet werden, etwa die Diskussion der Vor- und Nachteile verschiedener verschreibungspflichtiger Präparate.
2. Wie bei anderen Astroturfing-Kampagnen steigt die Glaubwürdigkeit der Aussagen dadurch, dass sie scheinbar von neutralen Patientenvertretern stammen.
Die Kampagne “Blasenschwäche ist kein Schicksal” der Deutschen Seniorenliga/Medcom international folgt dem Muster der bisherigen verdeckten Seniorenliga/MedCom-Kampagnen, wenn auch hier die Finanzierung durch ein bestimmtes Pharmaunternehmen beim ersten Durchlesen nicht ganz so offensichtlich ist wie etwa bei den Alzheimer-Broschüren.
“Blasenschwäche ist kein Schicksal” ist auf den ersten Blick eine klassische Disease-Awareness-Kampagne, wie sie auch in Deutschland von Pharmaunternehmen ganz legal durchgeführt werden können. Sie geht jedoch darüber hinaus und führt den von entsprechenden Beschwerden betroffenen Leser gezielt zu einem bestimmten verschreibungspflichtigen Präparat der Dr. Pfleger GmbH, nämlich zum Medikament Spasmex®. Genau hierin besteht auch der auffälligste Unterschied zwischen der “Seniorenliga”-Kampagne und einem sehr ähnlich strukturierten Informationsangebot unter der Adresse “dieBlase.de”, bei dem die Dr. Pfleger GmbH ganz offiziell verantwortlich zeichnet.
Die Seniorenliga-Broschüre führt den Leser in drei Schritten zu Spasmex®:
1. Medikamente gehören zur Standardtherapie:
2. Der einzige Wirkstoff, der aufgrund seines Nebenwirkungsprofils bei älteren Menschen geeignet erscheint, ist Trospiumchlorid.
3. Trospiumchlorid ist unter dem Namen Spasmex® erhältlich.
Diese klare Argumentationslinie können sich Zweifler gerne noch einmal von scheinbar unabhängiger Seite bestätigen lassen. Die Seniorenliga empfiehlt hierzu ausgerechnet das Internetangebot “dieBlase.de”.
Kein Wunder. Denn auf ihrer Homepage brüstet sich die Medcom international mit ihrem Auftraggeber (man beachte die ausgefeilte Formulierung):
eHealth-Lösungen greifen nur, wenn das Praxismanagement stimmt
eHealth-Lösungen können die Praxisarbeit nur unterstützen, wenn sie tatsächlich funktionieren. Diese Funktionalität muss in den Praxen selbst, aber teilweise auch bei den Patienten gesichert sein. Für das erwähnte Vitaldaten-Monitoring bedeutet das: beide Partner – Praxis und Patient – benötigen z. B. den gleichen technischen Standard, der über Updates auf beiden Seiten zu sichern ist. Über […]