Nein, ich bin nicht Charlie. Darf man es noch? Dann bin ich es eben nicht. Wozu auch? Für mich wäre ein solches Bekenntnis kein Zeichen von Mut, weil auch kein weiteres Risiko als das, in dem ich ohnehin lebe. Denn ich bin als Jude ohnehin vom Feind dem Tode geweiht, ganz ohne Bezug zu irgendwelchen Karikaturen. Manche Kommentatoren versuchen seit den Geschehnissen zu erklären, dass die jüdischen Opfer ebenso wichtig sind wie die Journalisten. Das ist falsch. Der Mord an… weiter
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Gehirn und Geist von den Anfängen zur Kindesentwicklung – ein Interview mit Katja Gaschler
Hallo Katja, wie bist du zu „Gehirn und Geist“ (GuG) gekommen? Katja Gaschler: Eine Freundin schickte mir eine Stellenanzeige aus der ZEIT, gesucht wurde ein Redakteur mit dem Spezialgebiet Psychologie/Hirnforschung. Ich habe am nächsten Tag angerufen und hatte – das war Glück – gleich den damaligen Chefredakteur von Spektrum der Wissenschaft an der Strippe! Dass eine Zeitschrift namens „Gehirn und Geist“ geplant ist, hat er mir aber erst im Vorstellungsgespräch verraten. Also warst du von Anfang an mit dabei, zusammen mit… weiter
Besuch des Archivs einer Gelehrtenbibliothek
Nun ging mir plötzlich auf, dass die Bücher nicht selten von anderen Büchern sprechen, ja, dass es mitunter so ist, als sprächen sie miteinander. Und im Licht dieser neuen Erkenntnis erschien mir die Bibliothek noch unheimlicher. War sie womöglich der Ort eines langen und säkularen Gewispers, eines unhörbaren Dialogs zwischen Pergament und Pergament? Also etwas Lebendiges, ein Raum voller Kräfte, die durch keinen menschlichen Geists gezähmt werden können, ein Schatzhaus voller Geheimnisse, die aus zahllosen Hirnen entsprungen sind und weiterleben nach dem Tod ihrer Erzeuger? Oder diese fortdauern lassen in sich? Adson von Melk in Der Name der Rose, S. 181.
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Erinnern wir uns, Peer Review bedeutet Kollegen rund um die Welt nutzen und prüfen wissenschaftliche Beiträge. Verlage hingegen machen Lektorat – to cover their arses. Dass sie dafür auch die Expertise von gestandenen Wissenschaftlern nutzen, ist zwar kein Zufall, aber auch nicht systembedingt. Überhaupt ist die Rekursion auf prestigereiche Wissenschaftsverlage oder Magazine wie Nature unwissenschaftlich, da nicht der Inhalt und die Methoden, die in den Beiträgen beschrieben werden Massstab für die Qualität der Forschung sind, sondern der Ruf des Herausgebers.… weiter