Vorbemerkung M.B.: Seitdem ich am 9.8.2014 einen Auszug aus meinem sciebook “Engelkunde” zum Jesidentum veröffentlichte, haben mich sehr viele Ezidinnen und Eziden (diese Schreibweise setzt sich zunehmend gegen die Varianten mit J und Y durch) kontaktiert, gedankt und eigene Gedanken eingebracht. Dadurch ist mir aufgefallen, dass insbesondere die junge Generation dieser Religionsgemeinschaft das Internet – v.a. Facebook, aber auch zunehmend Twitter und Blogs – nutzt, um sich auszutauschen und die eigene Identität zu finden. Eine solche Online-Aktivistin bat mich nun – wie auch schon zuvor ein junger Pir – hier anonym einen Gastbeitrag veröffentlichen zu dürfen. Ihre Identität ist mir bekannt, wird aber ebenso vertraulich behandelt wie jene des Pirs im August – ich kann die Situation dieser Generation sehr gut verstehen. In diesem lesenswerten Gastbeitrag werden Themen der Identitätsfindung, der Auseinandersetzung mit den überkommenen Traditionen der Eltern ebenso sichtbar wie der Wert von Bildung – und die Möglichkeit, auf dieser Basis auch religiöse Traditionen neu für das eigene Selbstverständnis zu interpretieren. Und nicht nur bei dieser religiösen Minderheit unseres Landes sind dabei oft die Mädchen und Frauen besonders aktiv. Hier also der Gastbeitrag:
Related Posts
Vierundzwanzig Stunden Freiheit (Teil 2)
Die Pizza war gut. Extra scharf und mit ganz viel Knoblauch. Und das zweite Bier war noch viel besser als das erste und als ich aufwache, strahlt die Sonne in mein Schlafzimmer. Sie strahlt immer noch als die Kaffeemaschine vor sich hinpröttelt (ja, ich habe noch eine Pröttelkaffeemaschine, da bin ich altmodisch!) und sie strahlt […]
blüten
jugendliche, denen panisch die tränen in die augen schießen. wegen einer diagnose.
kinder, die andere kinder hänseln. wegen einer diagnose.
eltern, die stolz ihre diagnose vortragen. weil´s schon chic ist.
firmen, die auf verdacht väter und mütter nach hause schicken.
kindergärten, die jedes räuspernde kind von den eltern abholen lassen.
mütter, die jede vorstellung mit dem satz beginnen „es wird […]
Chronologs im Dienste der Wissenschaft: ein Experiment beginnt
Die aberwitzige Geschichte über mich als Volksverhetzer (zumindest in den Augen der Polizei). Ein Thema, mit dem ich mich hier ab und zu befasse, ist die Schnittstelle zwischen Recht, Geschichte und Demokratie. Im Mittelpunkt gestanden ist hier mehrmals die Kriminalisierung der Holocaustleugnung an sich, die ich bekanntermaßen kritisiere. Dazu gehört auch dieser Beitrag vom September. Wichtig für die letzten Entwicklungen, über die ich hier berichten möchte, ist der letzte Absatz: Ich frage mich übrigens, wie weit der Staat mit diesem… weiter