Hat das Händeschütteln im Krankenhaus eine Zukunft?

Hände Monotypie

von Konrad Honold (selbst eingescannt, Iz48) [CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Seit einigen Tagen will ich einen post schreiben, der da sagen will:

Dieses Händeschütteln bei den Visiten im Krankenhaus hat keine Zukunft. Da überträgt man nur unnötig Krankenhauskeime. Händeschütteln und dann die Hände desinfizieren ist auch etwas anstrengend. Es reicht doch ein netter Gruß ohne das Händeschütteln.

Tatsächlich werden ziemlich viele Krankheitserreger im Krankenhaus eben gerade über nicht gründlich desinfizierte Hände übertragen. Es ist zwar im normalen Leben in Europa üblich und höflich, sich zur Begrüßung die Hände zu schütteln, aber das ist ja kein Grund, das im Krankenhaus auch zu machen. Wenn man dadurch wirklich Infektionen verhindern kann, sollte man es konsequent abschaffen.

Ich selbst mache es so:

  • Wenn ich erkältet bin, schüttel ich niemandem die Hände.
  • Wenn ich nicht erkältet bin, gebe ich bei der Visite jedem Patienten die Hand und desinfiziere sie mir nach jedem Patienten. Und denke mir immer wieder: In zehn Jahren macht das im Krankenhaus keiner mehr.

Heute allerdings habe ich einem Patienten, von dem ich nicht dachte, dass er eine Infektion hat, und der selbst auch keine Beschwerden klagte, die Hand geschüttelt. Und siehe da: Ich hatte den Eindruck, er hätte eine leicht erhöhte Temperatur. Das wäre mir entgangen, wenn ich mich lediglich auf japanische Art höflich vor ihm verbeugt hätte. Hat das Händeschütteln im Krankenhaus also doch eine Zukunft?

Wie denkt ihr darüber? Sollte man sich bei der Visite die Hand geben? Oder würdet ihr lieber darauf verzichten, unter der Vorstellung, dass man so die Verbreitung von Krankheiten eindämmen kann. Schreibt eure Gedanken in die Kommentare!

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