Der „Spiegel“ hatte unlängst einen neuen Artikel über Ebola herausgebracht: Westafrika: Experten befürchten Scheitern von Ebola-Impfstudien. Die Überschrift alleine ist schon bezeichnend für alles andere, was darauf folgen soll.
Ende letzten Jahres hatte ich bereits ein paar Beiträge zu Ebola und den Stellungnahmen des „Spiegels“ veröffentlicht: Die WHO, die Pandemie und Ebola und Homöopathie im „Spiegel“ – keine Tests an Ebola-Patienten. Im letztgenannten Beitrag gehe ich auf eine Unterstellung des „Spiegels“ ein, der den Homöopathie-Ärzten und deren Befürworter eine gesalzene Portion Zynismus in Sachen Behandlung und Ebola bescheinigen sollte. Immerhin sollte der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins Homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), Curt Kösters, gesagt haben: „Das (gemeint ist die Ebola-Seuche, Anm.v.mir) wäre doch die perfekte Situation, um die Wirksamkeit der Homöopathie zu beweisen“. Eine Gegendarstellung am Ende des Artikels zeigt, dass hier Herrn Kösters Worte in den Mund gelegt worden sind, mit denen der „Spiegel“ den Zynismus der Homöopathie „beweisen“ wollte.
Im neuen Artikel über Ebola und Impfstudien entblödet sich der „Spiegel“, genau den Zynismus zu praktizieren, den er für die Homöopathie erfindet und ihr dann vorwirft. Die Tatsache, dass die „Zahl der Ebola-Neuinfektionen deutlich sinkt“, wird zwar als „gute Nachricht“ erwähnt, aber dann sofort relativiert: „Eine gute Nachricht, die die Impfstoffhersteller allerdings vor ein Problem stellt: In den nächsten Wochen laufen große Impfstoff-Studien in den Ebola-Epidemiegebieten an – doch bereits jetzt ist fraglich, ob sie aussagekräftige Ergebnisse bringen werden.“
Schon der erste Satz des „Spiegel“-Artikels verrät, dass „die Ebola-Epidemie in Westafrika zurückgedrängt wird.“ Aber wer der Zurückdränger ist, bleibt ein Geheimnis. Aber das ist ja vollkommen uninteressant, denn es geht um eine vollkommen andere Problematik. Denn weniger Ebola-Fälle bedeuten das Austrocknen des Versuchslabors Westafrika mit schwarzen Impfkaninchen. Das darf nicht sein. Denn: „In den Studien soll untersucht werden, wie viele geimpfte Menschen sich im Vergleich zu den Ungeimpften noch mit Ebola infizieren. Wenn sich nur noch wenige anstecken, wird es schwierig, einen solchen Unterschied nachzuweisen“. Und das ist der „Kasus knacktus“, um den es geht. Darum waren auch die Homöopathie-Ärzte in den Augen des „Spiegels“ höchst unwillkommen. Denn sollte eine homöopathische Behandlung die Seuche schnell und zuverlässig eindämmen oder gar beenden, dann hätte die Pharmaindustrie überhaupt keine Chancen mehr gehabt, ihre neu entwickelten Seren im westafrikanischen Mega-Labor auszutesten.
So scheint Ebola dort zu Ende zu gehen, ganz ohne das Dazutun von Pharmaindustrie und westlicher Schulmedizin, ein Phänomen, dass man in der Biologie als sich selbst limitierendes Ereignis bezeichnet. Hallo, höre ich jetzt die Impflüstlinge schimpfen, dann müssen erst Tausende sterben, bis dass die Biologie die Seuche limitiert? Wäre es dann nicht sinnvoll, schon vorher via Impfung die Seuche nicht erst aufkommen zulassen und so etliche Leben zu retten? Ja, es wäre sinnvoll, wenn dies das Ziel dieser Aktion wäre. Wenn es wirklich um die Beendung und Eindämmung von Ebola ginge, warum sind dann die Homöopathie-Ärzte unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt worden? Laut Annahmen und Unterstellung des „Spiegels“ können sie keinen Schaden anrichten, da sie ja nur Plazebo in der Arzttasche haben. Und es war auch nie die Rede von einer ausschließlich homöopathischen Therapie, sondern von einer zusätzlichen. Hier drängt sich bei mir der Verdacht auf, dass man fürchtete, mit einer möglichen erfolgreichen homöopathischen Behandlung den Pool an Versuchskaninchen auszutrocknen und damit keine Impfstudien mehr durchführen zu können.
Nachdem die Natur (oder war es jemand anders?) das geschafft hat, wozu die Homöopathie angeblich nicht in der Lage ist und die Schulmedizin durch Impfungen in der Lage sein wird, ist genau dieser Fall eingetreten. Kein Grund zur Freude, wie es scheint, beim „Spiegel“. Rasch überlegt man sich, wie man mit dieser Situation umgeht, um ohne große Studien doch noch ein System zu finden, dass neue Seren zulassungsreif werden lässt. Da kommen dann Vorschläge, die dem evidenzgeilen Evidenzmediziner eigentlich die Haare evidenzbasiert zu Berge stehen lassen müssten: „So könnten zum Beispiel die Ergebnisse mehrerer Studien miteinander kombiniert werden. Oder man kehrt zurück zum Konzept der “Animal Rule”, dem Prüfungsverfahren, das die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA ursprünglich für Ebola-Impfstoffe vorgesehen hatte.“ (Animal rule = Versuche mit Impfstoff-Studien an Primaten, meist Rhesusaffen, deren Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden). Aha, hört, hört! Ich aber verwette ein Jahresgehalt, dass in den Augen dieser Leute jede Studie, die günstige Auswirkungen von Homöopathie und/oder Heilpflanzen bei Affen feststellt, NICHT so ohne weiteres auf den Menschen übertragbar ist (beziehungsweise sein darf).
Da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn man sieht, wie begabt die Impfbefürworter sind, evidenzbasierte Wissenschaft in den Abstellraum zu schmeißen und phantasievolle Programme mit pseudowissenschaftlichem Anstrich zu entwickeln. Wo sonst die randomisierte, doppelblinde, Placebo kontrollierte Studie der sogenannte „Goldstandard“ für Aussagen zur Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit ist, spielt das alles auf einmal keine Rolle mehr. Denn Impfungen sind ja segensreich und müssen durchgeboxt werden, ohne Rücksicht auf Verluste. So träumt der „Spiegel“ weiter, dass mit dem “Zuendegehen” der Epidemie es sein könnte, „dass sich die Epidemie nur mit einem Impfstoff endgültig beenden ließe“.
Ja, es wird immer toller: vom Zynismus ab ins absolute Legoland. Da hat die Pharmaindustrie überhaupt noch nicht angefangen, ihre heißersehnten Studien zu betreiben, da phantasiert der „Spiegel“ schon von einem „Endsieg“ des neuen Impfstoffs über die Ebola in Afrika. Oder mit anderen Worten: Hier wird bei der Bärenjagd ein bereits toter Bär nochmals totgeschossen und dessen Fell dann als Siegestrophäe beansprucht. Aber eine solche Logik passt zu der schwachsinnigen Annahme, dass Ebola und andere Infektionskrankheiten nur deshalb entstehen, weil es keine Impfungen gegen sie gibt.
Fazit
Der „Spiegel“ hat sich mal wieder selbst überholt in Sachen Eifer für die Impfungen und deren ideologische Verbreitung. Dabei scheut er sich auch nicht, anderen das unterstellen, was er selber intensiv praktiziert – die zynische Einstellung zur Krankheit und der sogenannten „Dritten Welt“. Für ihn ist es sonnenklar, dass Westafrika ein Labor zu sein hat, das kostenlos für die Pharmaindustrie Ergebnisse abwirft und jederzeit bereit steht. Denn eine Verbesserung der Bedingungen dort kann der „Spiegel“ nur in der Einführung von Impfungen ausmachen. Alles andere scheint nicht zu zählen. Dafür bleibt dann auch mal die evidenzbasierte Wissenschaft auf der Strecke. Aber die zählt ohnehin nur dann etwas, wenn es darum geht, die „Alternativen“ zu entlarven und/oder dem neuen Produkt einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen, damit es leichter verkaufbar ist. Ansonsten ist Wissenschaft und echte Evidenzbasiertheit nur Sand im Betriebe des Geschäfts mit der Gesundheit.
Dieser Beitrag Schade das Ebola vorbei ist !? wurde erstmalig von Heilpraktiker René Gräber auf NaturHeilt.com Blog veröffentlicht.