Griechenland: Klientelismus als Gesellschaftsform

Die Staatsform in Griechenland ist nur vordergründig eine Demokratie, tatsächlich herrscht dort ein alt-ehrwürdiges Gesellschaftssystem , das unter dem Fachbegriff Klientelismus bekannt ist. Viele Menschen wundern sich über die seltsame Politik der griechischen Regierungen seit der faktischen Zahlungsunfähigkeit Griechenlands im Jahr 2009. Aber wie sich gleich zeigen wird, ist einiges davon zwar ausgesprochen unschön, aber nach den ungeschriebenen Gesetzen des Klientelismus durchaus folgerichtig und rational. Wenn man verstehen will, wie die gegenwärtige Lage entstehen konnte, sollte man zunächst einen Blickweiter

S3-Leitlinie Tabaksucht: Schneller Zugang zur Beratung – was können Apps?

Was soll und kann Rauchern zur Motivation oder zur Unterstützung der Tabakentwöhnung angeboten werden? Die insgesamt 78 Empfehlungen der neuen Leitlinie berücksichtigen die derzeitige Datenlage (Evidenz) und die Erfahrung der beteiligten unabhängiger Suchtexperten, die ein schrittweises Vorgehen propagieren:

  1. Raucher identifizieren: Der Raucherstatus soll systematischer erfragt und dokumentiert werden – jede Mögichkeit des Patientenkontaktes soll dazu genutzt werden.
  2. Grad der Abhängigkeit ermitteln: Der Fagerströmtest gibt Aufschluss über den Grad der Zigarettenabhängigkeit.
  3. Niedrigschwellige Beratungs- und Gesprächsangebote: Entwöhnungswillige Raucher sollen schnell und einfach Zugang erhalten zu Beratungs- und Gesprächsangeboten  (Kurzberatung, motivierende Gespräche, Telefonberatung) 
  4. Intensivere Behandlung & Medikamente: Verhaltenstherapeutische Einzel- und Gruppensitzungen ggfls. mit unterstützender Arzneimitteln (Nikotinersatztherapie) bieten Hilfe bei ausgeprägten Entzugssymptomen.

Besonders weit verbreitet sind Smartphones unter jungen Rauchern, so dass diesen mit kostenlosen Raucher-Apps eine neue Form der niedrigschwelligen Aufklärung, Beratung und Sensibilisierung offen steht. Die smarten Helfer versprechen im Alltag immer greifbar zu sein, wenn man sie braucht – besonders in den erste schweren Wochen der Entwöhnung. Doch was können sie wirklich? Welche Apps mit welchen evidenzbasierten Methoden arbeiten und wie fundiert und vertrauenswürdig sie informieren, darüber klärt die Initiative Präventionspartner in ihrem Screening von Apps zur Raucherentwöhung auf. Im November 2014 wurden insgesamt 29 kostenlose, deutschsprachige Raucher-Apps getestet. Dabei wurde insbesondere die Vertrauenswürdigkeit der gesundheitsrelevanten Informationen und die Sicherheit der personenbezogenen Daten beleuchtet – beides sind Kriterien, die für das Vertrauen von Verbrauchern in Gesundheits-Apps nach eigenen Angaben besonders wichtig sind (Ergebnisse der GAPP-Studie 2014).

 

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[Veranstaltung] 6. Frühlingsakademie von Medizin und Menschlichkeit

                +++ Anmeldeschluss bis 07. Februar 2015 verlängert +++ Liebe Leser, wir laden Euch ganz herzlich zur 6. Frühlingsakademie von Medizin und Menschlichkeit ein. Wann? 15. bis 20. März 2015 Wo? Weyarn bei Rosenheim Wer? Medizin und Menschlichkeit e.V. (MuM) vereint Medizinstudierende, junge Ärzte und Angehörige anderer Heilberufe […]

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Dem Wunder die Hand hinhalten

So viele tausend Kilometer von Deutschland entfernt im peruanischen Arequipa kommt mir immer wieder der Satz der Heidelberger Lyrikerin Hilde Domin in den Sinn: Dem Wunder die Hand hinhalten wie einem Vogel. Das hängt mit den Kindern und Jugendlichen von Casa Verde zusammen. Gerade schreibe ich am Jahresbericht für die Spenderinnen und Spender, die erfahren sollen, was in den Heimen in Arequipa und Cusco im zurückliegenden Jahr so passiert ist. Bei den 30 bis 40 Jungen und Mädchen im Alterweiter

DKG zur Debatte um Krankenhausinfektionen im Gesundheitsausschuss

Zu den morgigen Beratungen im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages über Krankenhausinfektionen durch multiresistente Keime erklärt Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG): “Wie der Fall Kiel zeigt, kann trotz konsequenter Einhaltung von Hygienemaßnahmen das Risiko einer Erregerübertragung nicht ausgeschlossen werden. Es wird mehr als deutlich, dass die Infektionsdiskussion dringend versachlicht werden muss. Notwendig ist ein konzertiertes Zusammenwirken aller Beteiligten. Für die Kliniken hat Infektionsprophylaxe schon seit Jahren allerhöchste Priorität. Viele Verbesserungen konnten erreicht werden. Mehr Infektionsvermeidung wäre aber möglich, wenn alle auch konsequent dazu beitragen würden. Infektionsprophylaxe braucht Investitionen in bauliche und sanitäre Ausstattungen. Dazu müssen die Investitionsmittel auch bereitgestellt werden. Die vom Robert Koch-Institut (RKI) benannten Risikogruppen werden vor einer Krankenhausbehandlung getestet und wenn notwendig, entsprechend vorbehandelt. Die Krankenhäuser sind bereit, den Kreis der Risikogruppen deutlich auszuweiten oder alle Patienten zu testen. Sie müssen aber in die Lage versetzt werden, die Patienten vorzubehandeln und zu isolieren. Dies erfordert deutlich mehr Raumkapazitäten in den Krankenhäusern. Auch hier sind mehr Investitionsmittel erforderlich. Die Diskussionen über Auslastungsquoten von Krankenhausbetten und den Abbau von Krankenhäusern müssen diese Aspekte stärker berücksichtigen. Deutlich mehr Unterstützung erwarten die Krankenhäuser auch von den Krankenkassen. Es kann nicht so weitergehen, dass von den Krankenhäusern nur gefordert wird, sobald es aber um Förderung geht, die dringend erforderliche Unterstützung verweigert wird. Darauf hinzuweisen ist, dass der GKV-Spitzenverband 2014 im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) verhinderte, dass niedergelassene Ärzte deutlich erweiterte Möglichkeiten zum Erkennen und Behandeln von Patienten mit multiresistenten Keimen vor Beginn eines geplanten Krankenhausaufenthaltes an die Hand bekommen haben. Die Auslösekriterien für die Testung einer Infektionsbesiedelung sind zudem hinter den RKI-Kriterien (KRINKO) zurückgeblieben. Während also die Krankenhäuser nach den Maßstäben der KRINKO-Kommission arbeiten, verweigerte der GKV-Spitzenverband die KRINKO-Kriterien zum Bestandteil der leistungsrechtlichen Regelungen zu machen. Hier ist der Gesetzgeber gefordert. Notwendig ist die Einführung einer klaren Finanzierungsregelung, mit der die Testung und Vorbehandlung für alle Patienten vergütet wird. Die Testung und Behandlung aller ca. 18 Millionen Krankenhauspatienten kostet rund 1 Milliarde Euro. Das können die Krankenhäuser angesichts einer jährlichen Investitionslücke von etwa 3 Milliarden Euro und einer Quote von 40 Prozent Krankenhäusern mit roten Zahlen alleine nicht schultern. Infektionsprophylaxe muss zentraler Eckpunkt der Krankenhausreform werden.” Pressemitteilung der  Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG)

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Naturheilkundliche Unterstützung für die Grippesaison 2015

2015 soll eine besonders heftige Grippewelle über Deutschland rollen. Vor allem ausgelöst durch die Viren des Types A H3N2, welche zu schwereren Atemwegserkrankungen
(Husten, Bronchitis, Lungenentzündung, Fieber) führen können.

Warum ist das so? Nach Angabe des RKI (Robert Koch Institutes) soll die Grippeepedemie so stark werden, weil dieser Virentyp nicht im Impfstoff der Grippeimpfung enthalten ist. Was man
unterstützend für sein Immunsystem tun kann, lesen Sie hier.

80% der Deutschen schwören auf Hausmittel

Erfreulicher Weise ergab eine Studie, (1) dass sich 80% der Deutschen bei ersten Infekt- bzw. Grippesymptomen mit Hausmittelchen beginnen selbst zu behandeln. An erster Stelle benutzen sie heiße
Zitrone, Honiganwendungen, Kamillen- oder Kräutertee sowie Hühnersuppe. Diese Rezepte werden häufig über Freunde, Hilfeforen, Google oder andere Suchmaschinen ausgetauscht.

 

Vorbeugend kann man außerdem noch folgendes anwenden:

 

– Regelmäßiges häufigeres Händewaschen bzw. -desinfizieren, beugt einer Infektion mit Viren vor und verringert das Ansteckungs- risiko. Vor allem nach Kontakt mit Erkrankten oder
Benutzung öffentlicher Einrichtungen (Uni, U-Bahn, Schulen, etc).

 

Stress vermeiden: Durch die erhöhte Ausschütung von Stresshormonen wird das Immunsystem herunter reguliert. Wenn man also viel Stress hat und sich in seinem Leben keine
Entspannungszeiten erlaubt, erkrankt man häufiger.

 

Kraftsuppe von Hühnchen und Rind, (Vorrausgesetzt hochwertige Bioprodukte): Vor allem im Winter können die Kraftsuppen Energie, Mineralstoffe und wichtige Spurenelemente
liefern. Früher in jeder Hausküche zu finden, heute fast vergessen.

 

Hühnchen wird ca. 1,5-2 Stunden gekocht (kleine Hitze). Dabei lösen sich wichtige Stoffe aus dem Fleisch. Hier zB. Zink, welches das Immunsystem in seiner Arbeit unterstützen kann.

 

Bei Rinderknochensuppe (8-24 Stunden leicht köcheln) lösen sich ebenfalls hochwertige, für uns wichtige Inhalts- und Mineralstoffe heraus. So wird z.B. Glycin, Calcium, Phosphor, Magnesium in die
Suppe und dann in den Körper gebracht. Diese Stoffe unterstützen das Immunsystem, das Blutbildungssystem, die Muskelkraft, die Knochengesundheit usw. Außerdem wärmt die Suppe,  gerade in der
kalten Jahreszeit, 3x täglich genossen, von innen.

 

Wärme!!! Oben, Unten und auch Innen. Gerade im Winter ist es wichtig, immer angemessen warm angezogen zu sein. 30% der Energie geht über den Kopf verloren, daher ist es
wichtig,  eine Mütze zu tragen, um das Immunsystem zu unterstützen. Mit dem Zwiebelschalen-System kann sich Jeder den Witterungsschwankungen und seinen eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Genauso wichtig, wie einen warmen Kopf zu haben ist es, warme Füße zu haben. Warme Getränke (bzw. Suppen, siehe oben) sind kalten, va. im Winter vorzuziehen, damit der Körper
seine Energien für andere, wichtige (Immun-) Arbeiten sparen kann.

 

Hilfe bei Grippe / Infekten – was tun, wenn es mich erwischt hat

Das A und O, wenn die ersten Symptome auftreten ist es, dem Körper die Möglichkeit zu geben, seine Immunarbeit machen zu lassen. Dazu muss man sich ausreichend Zeit nehmen, sich z.B. ausruhen.

 

Für uns unangenehm, aber absolut sinnvoll, werden bei einer Infektion vom Organismus bestimmte Stoffe ausgeschüttet (Zytokine), die den Körper ausbremsen. Kopf-und Gliederschmerzen,
Antriebsschwäche, Appetitlosigkeit, Müdigkeit sind die bekannten Symptome, die den Erkrankten zur Ruhe und Rückzug zwingen sollen. Zur Gesundwerdung müssen diese Zeichen ernst genommen werden.
Setzt man frühzeitig Schmerzmittel ein, um die Symptome zu unterdrücken, zB. um schneller wieder arbeiten gehen zu können, bewirkt genau dieses Vorgehen das Gegenteil. Der Organismus kann nicht
gesund zu werden. Kommt Fieber dazu, ist dies eigentlich ein Segen. Denn genau hier versucht das Immunsystem gegen den Erreger mobil zu werden und Antikörper zu bilden. Benutzt man ein fiebersenkendes Medikament, hemmt man diese immunbildende Maßnahme seines Körpers.

 

Nach Abklingen der Symptome sollte immer eine großzügige Schonfrist eingehalten werden, damit sich der Körper vollständig regenerieren kann. Zu frühes wieder Eintreten in die Arbeit, Schule und
Kindergarten, lässt dass Risiko steigen, an schweren Folgeerkrankungen zu erkranken. Auch sportliche Belastung ist einige Zeit nach der Grippe / Infekt tabu, wobei leichtes Yoga oder Thai Chi
kein Heilungshindernis darstellt.

 

Regulieren sich Schwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Co. nicht nach Abklingen der stärksten Symptome, ist beim Arztbesuch abzuklären, ob es zu einer unerkannten Folgeerkrankung gekommen ist.
(z.B. Herzmuskelentzündung, Lungenentzündung etc.)

 

Homöopathie bei Grippe / Infekten

Eine aktuelle Studie liefert bei der homöopathischen Begleitung / Behandlung von grippeähnlichen Symptomen und Infekten vielversprechende Ergebnisse. (1) Bei den, mit Homöopathie
Behandelten, besserten sich die relavanten Symptome (Kopf- Gliederschmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung) deutlich schneller, als bei der Gruppe Kranker, die nicht homöopathisch behandelt wurden.
Fieber und andere Infektsymptome waren rückläufig, eine vollständige Heilung trat schneller ein. Schwere Folgeerkrankungen, wie Bronchitis, Sinusitis oder Lungenentzündung traten deutlich weniger
auf.

 

Hinweis: Bei schweren Erkrankungen und Symptomen ist eine Selbstbehandlung nicht zu empfehlen. In dem Fall, sollte immer ein/e fachkundige/r Arzt/in oder Homöopathin zu Rate gezogen werden.

Weitere Blog-Artikel zum Thema Grippe und grippale Infekte:

– Homöopathische Arzneien bei Grippe und grippalen Infekten.

– Bryonia bei Grippe und grippalen Infekten

– Mit dem Herbst kommt die Grippezeit – jetzt alles richtig machen

– Aconit- nicht nur für akute Erkältungskrankheiten

– Die Wirkung von Fiebersenkung auf das Immunsystem

(1) Quelle: Chakraborty PS, Lamba CD, Nayak D, John MD, Sarkar DB, Amitava Poddar, Arya JS, Raju K, Kumar Vivekanand, Binod Kumar
Singh H, Baig H, Prusty AK, Vikram Singh, Nayak C. Effect of individualized homoeopathic treatment in influenza like illness: A multicenter, single blind, randomized, placebo controlled study.
doi: 10.4103/0974-7168.114268

 



Tausende Schulen, Kitas und Betriebe unterstützt – TK-Chef Baas: “Prävention ohne politischen Druck”

Die Ausgaben für Prävention summieren sich bei der Techniker Krankenkasse (TK) aktuell auf mehr als fünf Euro pro Versichertem. “Seit Jahren investiert die TK deutlich mehr in die Gesundheitsförderung als den gesetzlich vorgeschriebenen Richtwert von gut drei Euro – ganz ohne politischen Druck”, erklärt Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK. Insgesamt sieben Euro sollen die Kassen künftig investieren. So will es der Entwurf eines Präventionsgesetzes, den jetzt der Bundesrat berät. “Krankheiten zu verhindern, ist ein richtiger Ansatz und das ist auch unsere Aufgabe als Kasse”, so Baas. “Kontraproduktiv ist es hingegen, die Kassen zu verpflichten, mit den Beitragsgeldern der Mitglieder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu finanzieren.” Insgesamt 35 Millionen Euro sollen laut Gesetzesentwurf an die Bundesbehörde fließen. Dabei liegt das echte Know-how bei den Krankenkassen, die schon seit Jahren neben der Individualprävention auch lebensweltbezogene Gesundheitsförderung praktisch umsetzen. Allein bei der TK sieht das in Zahlen so aus: In fast 1.500 Schulen und mehr als 1.000 Kindergärten hat die TK Projekte unterstützt, um gesunde Strukturen langfristig in den Einrichtungen zu etablieren. Insgesamt 6,5 Millionen Euro hat sie dafür bisher investiert. 12.500 sogenannte Anti-Mobbing-Koffer haben Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet erhalten. Die Koffer sind Herzstück der Initiative “Mobbingfreie Schule – Gemeinsam Klasse sein!”, die in mittlerweile 15 Bundesländern zusammen mit den zuständigen Behörden und Ministerien läuft. An mehr als 40 Hochschulen hat die TK Projekte im betrieblichen Gesundheitsmanagement begleitet. Mehr als 1.000 Firmen und Betriebe haben allein im vergangenen Jahr von Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung profitiert. Insgesamt hat die TK 15 Jahre praktische Erfahrung auf diesem Arbeitsgebiet. Mit dem Präventionsgesetz will die Bundesregierung ab 2016 für ein verlässliches Budget sorgen. “Ich teile den Ansatz, den jetzigen Richtwert durch einen Mindestwert zu ersetzen, weil dieser ein bestimmtes Finanzvolumen garantiert”, erklärt Baas. “Doch weder ist es sinnvoll, mit diesem Geld behördliche Strukturen aufzublähen noch die Mittel mit der Gießkanne zu verteilen.” Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse

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AOK Baden-Württemberg: Arzneimittelpreise dürfen das Gesundheitssystem nicht gefährden

Der medizinische Fortschritt und die Individualisierung von Therapien geben vielen Menschen Grund zur Hoffnung. Doch die Preisgestaltung einiger Unternehmen im Arzneimittelmarkt hat mit dem Hepatitis-C-Präparat Sovaldi – bekannt als „700-Euro-Pille“ – eine neue Dimension erreicht. Die Kosten für eine 12- bis 24-wöchige Jahrestherapie belaufen sich auf bis zu 120.000 Euro pro Patient. „Es kann nicht sein, dass pharmazeutische Unternehmen mit einer nicht nachvollziehbaren Preispolitik das Gesundheitssystem ausbeuten und damit seine Stabilität und Leistungsfähigkeit gefährden“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, im Rahmen der Veranstaltung „AOK Baden-Württemberg im Dialog – Arzneimittelmarkt aus dem Gleichgewicht? Wer sorgt für Balance?“ gestern Abend in Stuttgart. Es gehe nicht um die Frage des Nutzens eines Arzneimittels allein – auch bei Medikamenten, die einen Mehrnutzen bringen, muss die Finanzierbarkeit für die Versichertengemeinschaft erhalten bleiben. Sovaldi sei hier nur der Anfang einer neuen Welle von hochpreisigen Medikamenten. Um so notwendiger sei es, mehr Transparenz und Struktur im Arzneimittelmarkt zu schaffen.   „Wir werden auch künftig allen unseren Versicherten eine bestmögliche Arzneimittelversorgung bieten. Aber nicht zu Mondpreisen“, betont Hermann. Ein angemessener Preis wäge die Interessen der Hersteller und die der Solidargemeinschaft ab und versuche ein Gleichgewicht herzustellen. Eine Entscheidung über angemessene Arzneimittelpreise sei dann möglich, wenn die tatsächlichen Forschungs- und Entwicklungskosten offengelegt werden. Es sei nicht zu erwarten, dass die Preise in naher Zukunft durch Konkurrenz weiterer Arzneimittel in diesem Indikationsgebiet, noch durch die zentralen Erstattungsverhandlungen erfolgreich reguliert werden. Deshalb fordert AOK-Chef Hermann eine Nachbesserung des AMNOG (Arzneimittelneuordnungsgesetz) von 2011, damit eine Preisanpassung ab dem ersten Tag der Zulassung für ein neues Medikament möglich ist – derzeit kann der Hersteller nach eigenem Belieben jeden Preis festsetzen, bis nach einem Jahr ein Erstattungspreis mit dem Hersteller vereinbart ist. Insbesondere müsse der nachgewiesene therapeutische Nutzen im Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung bei der Preisfindung maßgeblich sein. Darüber hinaus könnten mehr Entscheidungsautonomie für Krankenkassen vor Ort und die Möglichkeit dezentraler Verhandlungen bewirken, eine wirtschaftlichere Versorgung bei innovativen Medikamenten zu erreichen. Gerade in dem nicht seltenen Fall, dass nur für einen Teil der Anwendungsgebiete Anhaltspunkte für einen Therapievorteil bestehen, ist der gezielte Einsatz des neuen Medikaments für genau diese Patienten erforderlich. „Im Gegensatz zu zentralen Einheitsverhandlúngen in Berlin, können die Kassen regional das im Schulterschluss mit den Ärzten erreichen“, so Hermann. In diesem Zusammenhang fordert Hermann auch die Abschaffung der Reimportquote: „Die Wirkungen aus der planwirtschaftlichen Subventionsregelung zugunsten einer Anbietergruppe laufen im Promillebereich an den jährlichen Gesamtausgaben der AOK Baden-Württemberg für Arzneimittel.“ Zudem gelangten in letzter Zeit immer wieder Fälschungen durch Reimporte in Umlauf. Die Arzneimittelsicherheit für Patientinnen und Patienten sei wichtiger als eine marginale Einsparung. Auch haben sich die Rabattverträge längst als wirksames Instrument der Ausgabensteuerung etabliert. Unter Federführung der AOK Baden-Württemberg konnte allein 2013 für das AOK-System bei patentfreien Arzneimitteln mehr als eine Milliarde Euro eingespart werden.   Seitens der Ärzteschaft kritisiert Prof. Dr. Wolf Dieter Ludwig, Vorstandsvorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, die unseriöse Preispolitik der Arzneimittelhersteller: „Kosten für Forschung und Entwicklung, einschließlich klinischer Studien vor der Zulassung, rechtfertigen in den meisten Fällen nicht den Preis für neue Wirkstoffe. In der Onkologie beispielsweise werden nur selten überzeugende therapeutische Erfolge durch neue Arzneimittel erzielt.“ Aussagen über die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit bei neuen Arzneimitteln zum Zeitpunkt der Zulassung seien schwierig und erforderten deshalb auf jeden Fall weitere Erkenntnisse aus klinischen Studien nach der Zulassung. Pressemitteilung der AOK Baden-Würrtemberg

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Nachgefragt: Was steht an im Februar?

1. Ich bin… Professor an der Universität Tübingen im Fachbereich Physik und im Exzellenzcluster Centrum für Integrative Neurowissenschaft (CIN). Außerdem leite ich das Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience in Tübingen. Besonders spannend finde ich es herauszufinden, wie die Informationsverarbeitung im Gehirn funktioniert. Die schwierigsten Berechnungen, die unser Gehirn durchführt, laufen unbewusst ab. Zum Beispiel verarbeitet unser Sehsinn mehrfach pro Sekunde mehrere Millionen Lichtsignale, die von den Fotorezeptoren in unserer Netzhaut aufgenommen werden. Das Erkennen eines Objekts aus diesen Signalen erfordertweiter