Unsere Crowdfunding-Plattform Sciencestarter steckt voller Schätze: Nicht nur Wissenschaftler starten hier ihre Projekte, nein, auch forschungsinteressierte Bürger sind auf der Plattform herzlich willkommen. Einzige Voraussetzung: Die wissenschaftliche Relevanz muss nachvollziehbar sein. Warum Bürgerwissenschaftler eine besonders wichtige Zielgruppe sind, wollen wir hier noch einmal zusammenfassen. Im Alltag treffen wir immer wieder auf interessante Aspekte, denen wir jedoch kaum Aufmerksamkeit schenken. Entweder fehlt die Zeit oder das Geld, oder beides. Bürgerwissenschaftliche Projekte leben von der Neugier und Wissbegierde – und die wollen… weiter
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Soziale Kognition als Grundlage von Religiosität in der Interdisziplinären Anthropologie
Anfang des Jahres 2013 schlug ein Blitz über einer europäischen Stadt in einen Blitzableiter eines hohen Gebäudes ein. Obwohl nichts und niemand zu Schaden kam, reisten Bilder und Berichte über die elektrische Entladung in Windeseile über neue und alte Medien um die Welt und auch die Hamburger Morgenpost fragte bang: „Eine Reaktion des Himmels?“ Den Hintergrund für die weltweite Aufmerksamkeit und den vielfachen Deutungen des Geschehens bildete mit Ort und Zeitpunkt der spezifische Kontext der elektrischen Entladung: Der Blitz traf das Kreuz auf dem vatikanischen Petersdom in Rom und dies nur wenige Stunden, nachdem Benedikt XVI. – als zweiter Papst der Kirchengeschichte – seinen freiwilligen Rücktritt erklärt hatte. Im Zentrum der (nicht nur von katholischen Christen und Christinnen) geführten Diskussionen stand entsprechend weniger das Ereignis des Blitzeinschlags als solches, sondern die Frage, ob „jemand“ – Gott – damit eine Reaktion, vielleicht sogar eine Botschaft ausgedrückt habe. So beginnt mein (hier als Leseprobe herunterladbarer) Beitrag zum Jahrbuch 01/2013 der “Interdisziplinären Anthropologie”, herausgegeben von Prof. Gerald Hartung und Dr. Matthias Herrgen von der Universität Wuppertal, die gerade auch Gastgeber einer hervorragenden, internationalen Tagung zum Thema Anthropologie & Religiosität gewesen sind.
Sterben verboten
Neulich mal wieder in der Notaufnahme: Notarzt Sören H. bringt eine alte Dame aus dem Pflegeheim, die die 90 Jahre bereits deutlich überschritten hat. Schon beim Anblick der Dame kommt man nicht umhin die Sinnhaftigkeit des Transports in die Klinik zu hinterfragen: selbige hat bereits ein grau-blässliches Hautkolorit, atmet nur noch so zwei-, dreimal die Minute schnappend und ist überall marmoriert. Es gelingt gerade noch die alte Dame in eine der Notaufnahmekabinen zu bringen bevor sie schließlich erwartungsgemäß schnell verstirbt. Kaum geschehen um kaum im PC als “verstorben” verbucht meldet sich die Verwaltung. Es entsteht folgender Dialog:
Verwaltung “Auf welche Station wird denn die Patientin verlegt?”
Schweigen, Stille, Verständnislosigkeit
Verwaltung “Welche Station sollen wir buchen?”
“Äh, hallo? Die Patientin ist tot, sie braucht keine Station mehr!?!”
Verwaltung “Wie? Tot? Das geht doch nicht.”
“Äh, doch, sie ist noch in der Notaufnahme verstorben.”
Verwaltung “Aber das geht verwaltungstechnisch nicht. Wir müssen eine Station buchen.”
“??? Dann buchen Sie halt irgendeine.”
Verwaltung “Aber welche?”
“Mir egal. Irgendeine.”
Verwaltung “Das ist nicht egal. Wegen der Abrechnung. Woran ist sie denn gestorben?”
“Weiß ich nicht genau, sie ist ja quasi fünf Minuten nach der Ankunft gestorben.”
Verwaltung “Aber das müssen Sie doch wissen…”
“Kann ich hellsehen oder was?”
Verwaltung “Aber Sie müssen doch irgendwas auf den Totenschein schreiben.”
Schweigen, Stille, Fassungslosigkeit,….., Geistesblitz “Buchen Sie Geriatrie.”
Verwaltung “Na gut, dann eben Geriatrie.”
—Ohne Worte—