Darmkrebs-Risiko senken

Anlässlich des Darmkrebsmonats März empfiehlt die Deutsche Krebshilfe, sich über die Darmkrebs-Früherkennung zu informieren und daran regelmäßig teilzunehmen.

Darmkrebs gilt als die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache in Deutschland. Obwohl er zu den am besten erforschten Krebsarten zählt, ist eine Früherkennung für einen Heilungserfolg besonders wichtig. Man geht davon aus, dass bei einer frühen Diagnose 90 % aller Darmkrebspatienten geheilt werden können. Welche Warnzeichen man nicht ignorieren sollte und was man selbst tun kann, um das eigene Risiko zu senken, erklären wir Heute.


Aus Scham nicht zur Vorsorgeuntersuchung

Moderne Diagnose- und Behandlungstechniken ermöglichen es heutzutage, einen Tumor frühzeitig zu erkennen. Dieser entsteht meist aus einem anfangs gutartigen Darmpolypen, der im Laufe der Zeit jedoch bösartig werden kann. Mit einer Koloskopie (Darmspiegelung) können Veränderungen des Darms rechtzeitig erkannt und ggf. entfernt werden. Sie gilt als die zuverlässigste Methode. Doch nur jeder Fünfte über 55 Jahren nimmt seinen gesetzlichen Anspruch auf eine Darmspiegelung wahr. Ab dem 55. Lebensjahr kann man darüber hinaus alle zwei Jahre einen sog. Hämoccult-Test durchführen lassen, bei dem Blutablagerungen im Stuhl erkannt werden.

Schützt Selen vor Darmkrebs?

Selen ist ein essentielles Spurenelement und insbesondere für seine antioxidative Wirkung bekannt. Im Körper wirkt es wie ähnlich wie Vitamin E, indem es freie Radikale bindet und die Zellen schützt. Außerdem ist es an der Bildung des Schilddrüsenhormons beteiligt und kann Schwermetalle an sich binden. Doch der Körper kann es nicht selbst produzieren, sondern nur über die Nahrung aufnehmen. Das Problem: In vielen Regionen sind die Böden infolge von Übersäuerung besonders selenarm. Eine Untersuchung von Studienteilnehmern aus verschiedenen Ländern hat ergeben, dass die Werte für Westeuropäer bei 80 Mikrogramm statt der erforderlichen 110 bis 170 Mikrogramm pro Liter lagen. Die Ergebnisse deuteten außerdem darauf hin, dass das Spurenelement eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Darmkrebs spielen könnte. In zahlreichen Studien wurde seine zellschützende Wirkung bereits erwiesen. So kann sich eine individuelle Selengabe im Rahmen einer Therapie als wirksam zeigen.

Ballaststoffe: Wohltat für den Darm

Als Primärprävention werden Maßnahmen bezeichnet, die man anwendet, bevor Darmkrebs entsteht. Dazu zählt auch die Ernährung. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Ballaststoffen zu, da eine ballaststoffreiche Ernährung das Krebsrisiko senken kann. Äpfel, Brokkoli und verschiedene Kohlsorten zeigten in unterschiedlichen Studien einen positiven Einfluss auf den Verdauungstrakt und können das Darmkrebs-Risiko reduzieren: Durch den schnelleren Abtransport der Nahrungsreste stehen krebsfördernde Stoffe in kürzerem Kontakt mit der Darmwand. Außerdem entstehen beim Abbau von ballaststoffreichen Kohlenhydraten sogenannte kurzkettige Fettsäuren, die einen positiven Einfluss auf das Zellwachstum haben und Schleimhautveränderungen entgegenwirken.

Vitamin D reduziert Darmkrebs-Risiko

Eine groß angelegte Studie mit mehr als 500.000 Teilnehmern hat ergeben, dass Menschen mit einem höheren Vitamin D Spiegel seltener an Darmkrebs erkrankten. Offenbar lässt sich diese Wirkung auf die antientzündlichen und immunstabilisierenden Eigenschaften des Vitamin D zurückführen. Inzwischen haben Studien sogar gezeigt, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D Krebspatienten auch vor Rückfällen und Metastasen schützen kann.

Quelle: medicalpress.de – Bild: Felix Burda Stiftung