Sorgenkind Praxiskommunikation In Arztpraxen werden – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – durchschnittlich nur 42,7% der für eine optimale interne und externe Praxiskommunikation notwendigen Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen eingesetzt, die hieraus resultierende Patientenzufriedenheit erfüllt lediglich 51,3% der Anforderungen und Wünsche. Und selbst in Betrieben, in denen die Teams akut keine Beeinträchtigung ihrer […]
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Interessen der Pharmaindustrie beim Thema Arzneimittelfälschungen
Der scheidende EU-Industriekommissar Günter Verheugen erweist der Pharmaindustrie einen letzten Dienst und entfacht einen Mediensturm zum Thema Arzneimittelfälschungen.
Gefälschte Arzneimittel sind ein ernstes, aber auch komplexes Thema. Im Wind der Ängste segelt die Pharmaindustrie, mit dem Ziel die Vertriebswege und damit auch Preise unter ihre Kontrolle zu bekommen. Ein Arbeitsgebiet für Lobbyisten. Komplex und emotional – da sind die Medien ein gefundes Fressen für die Interessensvertreter. Ein Extrembeispiel war vor einigen Wochen ein Beitrag des Bayerische Rundfunk im ARD-Magazin Plusminus. Zwei Pfizer-Mitarbeiter durften die Relevanz des Probems aufzeigen, nicht einmal Experten im Dienst der Arzneimittelhersteller haben die Journalisten gebraucht. Der TV-Beitrag war eine einzige Werbung für den Direktvertrieb und würde sich in jeder Pfizer-Pressemappe gut machen.
Während in Deutschland mit der AMG-Novelle die Grosshändler einen Belieferungsanspruch gegenüber den Pharmaherstellern bekommen haben, ist die Industrie in Grossbritannien weiter. Dort vertreibenPfizer und 16 andere Hersteller ihre Präparate exklusiv an die Apotheken (Direct to pharmacy, DTP) oder haben den Vertrieb eingeschränkt. Das sichert den Phamaunternehmen Umsätze und Schutz vor Parallelimporten, jedoch verschlechtert die Versorgung mit Arzneimitteln, weil es zu Lieferengpässen kommt.
Als Lösung das Problems der Arzneimittelfälschungen sieht Verheugen, dass der Weg einer Arznei von der Herstellung bis zum Verkauf “minuziös” zurückverfolgt werden könne mittels Sicherheitszeichen wie etwa Barcodes auf den Verpackungen. Das würde das Ende der von der Pharmaindustrie verhassten Parallelimporte bedeuten, da durch Einzelkennzeichnung die Quellen nachverfolgt und trockengelegt werden können. Wie auch beim Direktvertrieb ist das Ziel, die Märkte in den verschiedenen Ländern abzuschotten, die wenigen Hochpreis-Märkte zu schützen und die Position bei Preisverhandlungen mit Regierungen und Krankenversicherungen zu stärken.
Auch in den USA wollen die Pharmaunternehmen mit vergleichbaren Argumenten die weltweit höchsten Arzneimittelpreise halten und Parallelimporte verhindern.
Die eigentliche Gefahr, wie gesundheitsschädigende Stoffe in die offizielle Medikamenten-Distributionskette gelangen können, wird ignoriert. Bei der FDA sind gerade einmal 2 Kontrolleure mit der Vorort-Prüfung von Arzneimittelfabriken in China befasst, aus denen Vorprodukte und Medikamente an die Pharmakonzerne geliefert werden. Die EU inspeziert Arzneimittelfabriken in China nur, wenn es Zwischenfälle gegeben hat. Obwohl für die grossen Pharmakonzerne hunderte Fabriken in China tätig sind, haben EU-Kontrolleure im Jahr 2008 nur 19x Arzneimittelfabriken ausserhalb der EU und der westlichen Industrieländer besucht. Erschreckend, wenn man sich vorstellt, dass Indien und China 70-80% der Wirkstoffe herstellen, die in europäischen Generika landen.
Update:
US-Senat streicht Pharma-Importe aus Gesundheitsreform – Sieg für die US-Pharmaindustrie.
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