Kaum Betreuungskonzepte für MFA „Der Arzt ist unser Ansprechpartner!“ Pharma-Marketing und -Vertrieb richten ihre Aktivitäten weitgehend auf Praxisinhaber aus, kaum auf das Personal. Medizinische Fachangestellte erhalten in ihrer Gatekeeper-Funktion ab und an ein Dankeschön, Betreuungskonzepte existieren jedoch nur wenige. „Zu aufwändig“!“, lautet meist die lapidare Begründung. Der Einfluss von Praxismitarbeiterinnen wird unterschätzt
Dabei wird vernachlässigt, […]
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Zu risikoreich: Arztpraxen und ihre Marketingaktivitäten
Marketing: erfolgreich und einfach? Immer wieder – aktuell in der Ausgabe der Ärzte Zeitung vom 03.12.2014 – wird darauf hingewiesen, wie wichtig Marketingaktivitäten für niedergelassene Ärzte sind und dass die Angst vor damit verbundenen hohen Kosten unbegründet ist, da der zentrale Ansatzpunkt vor allem in der Umsetzung der täglichen Patientenarbeit liegt. Untermauert man das Ganze […]
Pharma-Außendienst: Zwischendurch ganz privat
Healthcare Statistics ToGo Eine weitere Themenauswertung des “Sales Talk Insights”-Projektes zum Arbeitsverhalten des Vertriebs erbrachte, dass knapp 83% der Pharma-Referenten in ihren Warte-und Leerzeiten private Mails und SMS senden bzw. beantworten. 37,8% knüpfen und pflegen in dieser Zeit ihre Kontakte in Sozialen Netzwerken. Eine aktive Vorbereitung auf den jeweiligen Folgekontakt (Abruf CRM-Daten, Rekapitulation der Inhalte […]
Irreführende Werbung: Statine bei Frauen (meist)…
In einem lesenswerten und im Aufbau originellen Aufsatz widmen sich zwei amerikanische Wissenschaftler – ein Jurist und ein Statistiker – der Diskrepanz zwischen den Werbeaussagen Pfizers zum weltweit umsatzstärksten Medikament, dem Cholesterinsenker Lipitor® (in Deutschland Sortis®), und der ernüchternden Datenlage, die diesen Werbeaussagen gegenübersteht.
Zunächst führen die Autoren, die in Vioxx®-Prozessen die Klägerseite beraten haben, eine Metaanalyse zahlreicher Statin-Studien durch. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass für die Klasse der Statine bei Frauen ohne kardiovaskuläre Vorerkrankung keinerlei Nutzen belegt ist.
Das Ergebnis deckt es sich mit dem früherer Publikationen, die sich bislang jedoch kaum auf das ärztliche Verschreibungsverhalten ausgewirkt haben. Schon in einer im Jahr 2004 im JAMA publizierten Metaanalyse hatte sich bei Frauen ohne Vorerkrankung des Herzens keinerlei Nutzen der millionenfach verschriebenen Cholesterinsenker gezeigt. Darüberhinaus ergab die damalige Analyse selbst bei Frauen mit bestehender Vorerkrankung des Herzens keinen lebensverlängernden Nutzen der Cholesterinsenkung.
In Pfizers Werbung zu Lipitor® spielt der fehlende Nutzen des Medikaments bei Frauen keine Rolle. Die Autoren bewerten die Werbung somit juristisch als irreführend, woraus sich Haftungsansprüche gegen Pfizer ableiten ließen.
Die FDA als Kontrollinstanz ist in den Augen der Autoren grundsätzlich überfordert, solche Fehlentwicklungen zu kontrollieren. Schadenersatzansprüche gegen die Hersteller von Medikamenten seien deshalb ein unverzichtbares Instrument, unlautere Marketingpraktiken wie diese zu bekämpfen. Das in der Diskussion befindliche Rechtsprinzip “Preemption”, mit dem sich Medikamentenhersteller in den USA vor Schadenersatzklagen schützen wollen, indem sie sich auf die erteilte Zulassung durch die FDA berufen, gelte es deshalb zu verhindern.
(Hat Tip: Pharmalot)