Das könnte ich ja nicht

Ein Satz, den man als Rettungsdienstler immer mal wieder hört, egal ob von Patienten, Angehörigen, Verwandten oder Bekannten. Grundlage ist dabei oft die fälschliche Annahme, dass unser Job überwiegend darin besteht, von einem dramatischen Verkehrsunfall zum nächsten zu fahren, ständig durch literweise Blut zu waten und immerzu mit dem Elend dieser Welt konfrontiert zu sein. Das mag vielleicht in Ansätzen auch so sein, zumindest was das Elend angeht. Aber zum einen gewöhnt man sich mit der Zeit daran, zum anderen ist man in diesem Job völlig falsch, wenn man nicht damit umgehen kann. Was den Job jedoch, zumindest für mich, wirklich immer unattraktiver macht ist der fehlende Respekt mir und meiner Arbeit gegenüber. Dass wir viel zu oft nur als Taxi, Tragenträger oder Krankenwagenfahrer bezeichnet werden ist ja fast schon normal. Schließlich basiert auch der Name dieses Blogs darauf. Das ist zwar nicht schön, aber man redet leider gegen Windmühlen, wenn man mit den entsprechenden Personen darüber spricht. Nur einige Beispiele aus den letzten Tagen: Vor einigen Tagen fand in Koblenz der 5. deutsche interdisziplinäre …

Hutzelmann-Sympathieskala

Und dann war da dieser verhutzelte alte Mann, den sie aus dem Altenheim in unsere Notaufnahme brachten. Ich starrte auf den nichtssagenden Einweisungsschein,, auf dem „Anämie“ stand und überlegte, wie man bitte darauf gekommen war, dem Mann überhaupt Blut abzunehmen und sich dann zu überlegen ihn um 20 Uhr ins Krankenhaus zu schicken. Mit Rettungsdienst. Der Rettungsdienst wusste auch nicht mehr und der einweisende Hausarzt war selbstverständlich nicht mehr erreichbar.

Der Mann krümmte sich derweil in eine komfortable Hutzelposition und erwies sich als besonders schwerhörig. Ich schrie also mehrere Dinge an ihn heran wie: „GUTEN TAG ICH BIN FRAU ZORGCOOPERATIONS UND WERDE SIE AUFNEHMEN!

WIE KÖNNEN WIR IHNEN HELFEN?

WAS SIND IHRE BESCHWERDEN?

WARUM SIND SIE HIER?

SIE WOLLEN AUCH NICHT MIT MIR REDEN, ODER?!!“ 

Der Mann schaute mich sehr fragend an und ich wiederholte die Frage mit den Beschwerden mehrere Male, da mir weiter unklar war, was den Hausarzt dazu trieb 90 Jahre alte Hutzelmänner mit etwas Blutarmut notfallmäßig ins Krankenhaus einzuweisen.

Naja der Patient schien dann irgendwann die Frage zu verstehen und rief ärgerlich zurück: „BESCHWERDEN? SIE FRAGEN MICH, WAS FÜR BESCHWERDEN ICH HABE? DIESE FRAGE MACHT DOCH ÜERHAUPT KEINEN SINN!!!“ Anschließend erklärte der Patient triumphierend, dass er mich sowieso nicht verstände da ich nicht im landesüblichen Dialekt kommunizierte; nur um später in hysterisches Lachen auszubrechen, nachdem ich mit dem folgenden Satz bewies jenen Dialekt sehr wohl zu beherrschen. Trotz des dadurch großen Sprunges nach oben auf der Hutzelmannsympathieskala, waren mögliche Beschwerden jedoch nicht weiter aus ihm herauszubekommen. Wir nahmen ihn dann glorreich auf eine Station auf.

(„Beschwerden?! Sie fragen mich was für Beschwerden ich habe? Diese Frage macht doch überhaupt keinen Sinn!“ Bestes Patientenzitat ever.)



Equal Rites – Rezension

Der Titel “Equal Rites” ist ein Wortspiel – nicht nur gleiche Riten (wie Einweihungsriten) sondern auch gleiche Rechte. Und darum geht’s dann irgendwo auch in diesem Buch, dem dritten in der Discworld Reihe. Ich wünschte, ich hätte mit dem hier angefangen. Durch die ersten beiden habe ich mich (trotz gelegentlichem Amüsement ob den Ideen) mehr […]

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Kundin in der Apotheke: „Ich hätte gerne Schmerztabletten.“ Pharmama: „Okay, Wollen Sie etwas bestimmtes?“ Kundin: „Ponstan.“ Pharmama: „Die sind rezeptpflichtig. Dafür bräuchte ich ein Rezept.“ Kundin: „Die brauchen ein Rezept? Das wusste ich nicht.“ Pharmama: „Ich könnte ihnen sonst etwas mit Ibuprofen empfehlen. Auch stark und entzündungshemmend.“ Kundin: „Nein, ich will keine anderen, die hat […]

NEU: ROGER&GALLET FLEUR DE FIGUIER EAU DE PARFUM

Inspiriert vom einzigartigen Sonnenuntergang über dem Esterel-Gebrige an Frankreichs Küste und der facettenreichen Feige, hat der Star-Pafumeur Francis Kurkdjian das erste Eau de Parfum für die französische Traditionsmarke ROGER&GALLET kreiert. Mit dem intensiven FLEUR DE FIGUIER EAU DE PARFUM wird die FLEUR DE FIGUIER Serie perfekt abgerundet. Das FLEUR DE FIGUIER EAU DE PARFUM ist ab […]

Neues Klinikgebäude, alte Verhaltensweisen

Eine Investition zur Verbesserung der Versorgung Das Universitätsklinikum Düsseldorf hat ein architektonisch sehr ansprechendes neues Gebäude (ZOM II), in dem u. a. auch die zentrale Notaufnahme untergebracht ist. Dieser Bau ist zudem – wie es bei der Eröffnung hieß – von den Räumen und von der technischen Ausrüstung her auf dem allerneuesten Stand. 
Altes Verhalten in […]

Sofi 2015

Der gestrige Blick auf die Wetter-App sagte für heute bereits schönes Wetter voraus, sodass die Grungstimmung zur heutigen Sonnenfinsternis, die im hohen Norden sogar total war, sehr gut war. Als dann heute morgen noch das warme, rötliche Sonnenlicht durch die Rolladenschlitze schien, war mir klar: Das wird heute eine fantastische Beobachtung! Lediglich etwas Frühnebel lag in der Luft – die Sonnenscheibe konnte man aber bereits trotz dem noch tiefen Stand der Sonne deutlich sehen.   Also ging’s dann los nachweiter

Medientipps

Aus aktuellen Pushmeldungen 😊 von Bloglesern und Tweetern ein paar Medienempfehlungen, Links und Mediathekfilmen: Kleine Versuchsobjekte – Viele Medikamente im Kindesalter sind nie an Kindern getestet worden. Warum das so ist und was das in der Realität bedeutet, zeigt die Doku auf 3sat. Gerd Scobel beschäftigte sich im Anschluss mit der Kinderheilkunde im Allgemeinen, Versorgung, […]

Sofi ohne e (Teil 5)

Bad Dingenskirchen, 11:45 Uhr. Stationsflur. Kalle steht versonnen am Fenster und schaut immer noch durch sein Röntgenbild in Richtung Sonne. “Sieht man noch was?”, fragt Schwester Paula. “Letzte Chance!”, sagt Kalle, “ein paar Minuten noch, dann ist es vorbei!” Er reicht ihr den schwarzen Film, aber sie macht eine abwehrende Handbewegung und schüttelt den Kopf. […]