Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben – zumindest unter allen Menschen, die in irgendeiner Form Nachrichten hören, sehen oder lesen: Seit heute, Sonntag, dem 15. März 2015 ist die “Pille danach” in Deutschland rezeptfrei zu bekommen.
Was in anderen Ländern schon seit Jahren möglich ist, hat bei uns ein wenig länger gedauert. Über die Gründe soll an anderer Stelle diskutiert werden, hier und heute nur ein kurzes: Geht doch!
Wer einmal in einer Notaufnahme, einer Notfallpraxis oder Ambulanz gearbeitet hat – also in irgendeiner Einrichtung, die nachts und an Wochenenden die medizinische Versorgung sicherstellen, der kennt diese Situation: diese junge Frau, die sich in diesem nächtlichen Notfallchaos ein wenig deplatziert vorkommt, natürlich ist ihr diese Angelegenheit furchtbar peinlich und nach Wartezeit, rüder Abfertigung und schlimmstenfalls noch einem zynisch-bitterem Kommentar eilt sie dann mit ihrem Privatrezept zur Apotheke…
ab heute kann sie sich den Umweg in die Notaufnahme sparen.
Hier also die wichtigsten Infos noch einmal zusammengefasst:
- Die “Pille danach” ist eine Notfallverhütung – die möglichst rasch nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden sollte
- Die “Pille danach” ist keine Abtreibung
- Jede Frau ab 14 Jahren kann die “Pille Danach” in der Apotheke ohne Rezept bekommen – sollte wer persönlich dort vorbeikommen und muss sich dort aber durch den Apotheker/die Apothekerin beraten lassen.
- Die “Pille Danach” kostet Geld. Junge Frauen bis 20 Jahren können sich das Geld aber durch ein nachgereichtes Rezept zurückerstatten lassen
- Die “Pille Danach” hat, wie jedes andere Arzneimittel auch, Nebenwirkungen und ist nicht für jede Patientin geeignet. Sie wirkt auch nicht immer. Sie ist nicht als regelmäßiges Verhütungsmittel geeignet und auch nicht dazu gedacht.