Für die Erhaltung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden im Alter spielt neben anderen Faktoren die Ernährung eine bedeutende Rolle [St06]. Gewichtsverlust, dauerhafte Mangel- und Unterernährung fördern in vielfacher Weise Erkrankungen des Organismus, verlängern die Erkrankungsdauer und erschweren deren Behandlung. In der Öffentlichkeit wird häufig nur das Phänomen der Überernährung, Adipositas und Magersucht thematisiert. Besonders auffällig ist, dass die Quote der nicht ausreichend Ernährten, älteren Menschen über 75 Jahren, bei unabhängig und selbstständig Lebenden im Bereich von 10-20% liegt, bei älteren Menschen in betreuten Einrichtungen, wie Pflege- oder Altenheimen, diese aber signifikant, auf etwa 40-60%, ansteigt [Lö07]. Die Ursachen für eine Unterernährung sind vielfältig. Es kann zwischen physischen, mentalen und sozialen Problemen unterschieden werden [Se07]. Der Einfluss der verschiedenen Ursachen ist jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich, zudem können mehrere Faktoren zeitgleich auftreten.
In der Folge kommt es daher häufig zu Anzeichen von Unterernährung. Die Risiken und Konsequenzen der Mangelernährung adressieren sowohl die Betroffenen als auch das Gesundheitssystem und führen wesentliche Konsequenzen nach sich. Die Therapie von Mangel- und Unterernährung im Alter ist besonders schwierig und kostenintensiv, dadurch kommt der Prävention eine entscheidende Rolle zu [ACP05]. Allerdings benötigt der Pflegebedürftige aufgrund seiner altersbedingten Einschränkungen hierfür sowohl die medizinische Betreuung seitens des Arztes, als auch die Unterstützung von Angehörigen und Pflegepersonal.
Zunehmendes Alter führt in der Regel zur Abnahme von Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit, Kompensationsmechanismen sowie einer Zunahme von Funktionsstörungen des menschlichen Körpers, in deren Folge die Krankheitshäufigkeit im Vergleich zu Jüngeren zunimmt. Senioren leiden oft nicht nur an einer Krankheit, sondern an mehreren gleichzeitig (Multimorbidität oder Polypathie). Akute Krankheiten im Alter können sich schnell zu chronischen Krankheiten entwickeln, mehrere chronische Erkrankungen beeinflussen sich dabei negativ (bspw. Hoher Blutdruck, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörung) [AMJ04]. Physische Einschränkungen, wie beispielsweise Gelenkverschleiß, entzündliche Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen sowie Sehschwäche, erschweren die autonome Lebensweise [Ei07].
Im Alter wird der Stoffwechsel verlangsamt, die Muskelmasse nimmt in Folge weniger Bewegung, bedingt durch physische Einschränkungen, ab und die Fettmasse zu. Daraus resultierend sinkt der Energiebedarf, das sich negativ auf den Appetit auswirkt und damit eine einhergehende verringerte Nahrungsaufnahme mit sich führt. Weitere Einflussfaktoren sind Kau- Schluckprobleme, Verdauungsstörungen sowie Depressionen und soziale Einflüsse [Ro94].
Mit zunehmendem Alter können verstärkt physische Einschränkungen zu Tage treten, die einerseits die Aufnahme von Nahrung erschweren, andererseits aber auch den Genuss am Essen beeinträchtigen. Darunter fallen unter anderem Einschränkungen der Motorik, schlechte Zähne bzw. ein schlecht sitzendes Gebiss, oder Veränderungen der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. Diese haben zur Folge, dass einerseits die selbstständige Nahrungszubereitung schwer fällt, andererseits die Nahrungsaufnahme selbst zur Qual wird. Zusätzlich können mentale und psychische Faktoren wie Demenz oder Depressionen eintreten, sogar die Einnahme von Medikamenten kann in bestimmten Fällen zu Appetitlosigkeit führen. Auch soziale Umstände, wie z.B. Vereinsamung, Wegfall des Partners oder nicht ausreichende finanzielle Ausstattung können mögliche Gründe für eine Mangelernährung darstellen [Ei07].
Senioren sollten sich deshalb frühzeitig beraten lassen. Hier sei beispielsweise die DGS, Deutsche Gesellschaft für Senioren, genannt.