Reize aus der Umwelt werden vielfach vom menschlichen Körper mit einer Reaktion beantwortet. Stress z.B. kann sich deutlich negativ auf den gesamten Organismus auswirken und eine Vielzahl von Symptomen verursachen (= negativer Stress, Distress). Hierzu zählen u.a. Magen-Darm-Probleme, Durchfälle, Verstopfungen, Übelkeit, Nervosität, Veränderungen der Hautoberfläche (u.a. Schuppen, Ekzeme), Haarausfall, Kreislaufprobleme oder auch psychische Störungen.
Wissenschaftler der Universität Radbound in den Niederlanden haben herausgefunden, dass Stress während der Schwangerschaft Einfluss haben kann auf die Entwicklung verschiedener Organe des noch ungeborenen Lebens. Bei so einem “Pauschalergebnis” könnte man fast wieder fragen: Dazu werden Forschungsgelder ausgegeben?
Hier wurde aber “mehr” gefunden, denn der Stress äußerte sich vor allem in einer veränderten Darmflora oder durch allergische Reaktionen. In einer Studie wurden auf natürlichem Weg geborene Säuglinge in den ersten Lebenswochen ihrer Entwicklung beobachtet und klinisch untersucht. Die werdenden Mütter waren zuvor auf mögliche Stressfaktoren hin befragt und ihr Speichel auf Cortisol (Stresshormon) untersucht worden. Es ließ sich ein direkter Zusammenhang zwischen Stress bei der Mutter und Erkrankungen / Störungen beim Neugeborenen feststellen.
Während einer Schwangerschaft verändert sich die Darmflora der werdenden Mutter. Die Anzahl der unterschiedlichen Bakterien nimmt ab. Im letzten Drittel der Schwangerschaft herrschen vor allem Proteo- und Aktinobakterien vor, die dafür sorgen, dass ausreichend Energie im Fettgewebe gespeichert wird zur Versorgung des Ungeborenen. Dieser Prozess ist physiologisch und vermutlich hormonell bedingt.
Bei (dauerhaftem) Stress vermindert sich daneben auch die Anzahl an Milchsäurebakterien (z.B. Bifidobakterien, Laktobakterien) im Darm. Diese Bakterien besitzen eine schützende und entzündungshemmende Wirkung und sorgen für eine regelhafte Darmflora. Je weniger dieser Bakterien sich im Darm befinden, desto höher ist das Risiko einer Störung bzw. Erkrankung im Darm. Diese kann von der Mutter auf das Kind übertragen werden, wodurch es u.a. zu Magen-Darm-Beschwerden, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder allergischen Reaktionen beim Neugeborenen kommen kann.
Nicht immer sind Stresssituationen vermeidbar. Die werdende Mutter sollte jedoch für ausgleichende, entspannende Momente sorgen. Eine Stärkung der Darmflora ist durch die regelmäßige Einnahme probiotischer Produkte möglich. Und selbst beim Neugeborenen können Probiotika sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch eingesetzt werden.
Dieser Beitrag Stress, Schwangerschaft und Darmflora wurde erstmalig von Heilpraktiker René Gräber auf NaturHeilt.com Blog veröffentlicht.