Therapeutische Gruppe für Kinder krebskranker Mütter und Großmütter

587580_original_R_by_Souza_pixelio.de2

Wenn bei einer Mutter Krebs diagnostiziert wird, verändert das meist das Leben der gesamten Familie. Kinder haben viel zu bewältigen und reagieren oft ganz unterschiedlich. In der Vitos Klinik Hofheim ist jetzt ein Pilotprojekt gestartet, um die Kinder von betroffenen Müttern und Großmüttern zu unterstützen.

Betroffene Frauen suchen mit ihren Kindern bei uns in den kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanzen Unterstützung. Die Leiterin der Gruppe, Karolina Stolecka-Meinert arbeitet als Diplom-Psychologin und Kinder- und Jugendpsychotherapeutin in unserer Ambulanz in Heppenheim. Sie engagiert sich außerdem im Bereich Trauerbegleitung. Sie ist von betroffenen Müttern angesprochen worden, wie man mit den Sorgen ihrer Kinder umgehen soll.

Daher haben wir das nun angelaufene Projekt gestartet. Wir bieten eine offene therapeutische Gruppe für Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren an, deren Mütter oder Großmütter an Brustkrebs erkrankt sind.

Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Vitos kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz Heppenheim mit der Gynäkologie des Kreiskrankenhauses Bergstraße. Dr. Ursula Hurst (Chefärztin)und die Dr. Tonja Deister (Psychoonkologin) haben das Projekt mit ins Leben gerufen. 

Von Beginn an unterstützen 

Es ist uns wichtig, Kinder in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. In die Ambulanz kommen sie allerdings oft erst, wenn sie große Auffälligkeiten zeigen. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir präventiv tätig werden, also Kindern mit ihren Alltagssorgen und Nöten und ihrer oft normalen Reaktion auf die Erkrankung ihrer Mütter weiterhelfen. 

Wir wollen den Kindern die Belastung nehmen 

Die Reaktion von Kindern auf die Erkrankung ihrer Mütter ist oft ganz unterschiedlich. Während sich manche eher zurückziehen, um die Erwachsenen nicht noch mehr zu belasten oder gar aus dem Gefühl heraus, irgendwie schuld zu sein, werden andere wütend und aggressiv. Wieder andere leben ihren Alltag weiter, als sei nichts geschehen. Oft entstehen Probleme und die schulischen Leistungen fallen ab. All diese Reaktionen sind normal angesichts der großen Belastung unter der diese Kinder stehen. Trotzdem ist es wichtig, dass sie Unterstützung bekommen und begleitet werden.

Die Kinder lernen, trotz allem auch fröhlich sein zu dürfen

Die Mädchen und Jungen sollen erfahren, dass sie nicht alleine sind, dass es Kinder in gleichen Lebenssituationen gibt. Sie können zusammen spielen, basteln und sich austauschen. Uns ist es wichtig, dass Raum für Gefühle entsteht, die die Kinder sich manchmal an anderer Stelle nicht trauen zu zeigen. Wir ermuntern sie, Fragen zu stellen oder Sorgen mitzuteilen, die sie beschäftigen und Wege aufzuzeichnen, wie man damit umzugehen lernt. Manchmal entsteht auch einfach nur ein ausgelassenes Spiel abseits aller Belastung. Die Kinder erfahren dabei, dass sie trotz allem auch fröhlich sein dürfen.

Die Kinder fassen Vertrauen zueinander und zur Leiterin der Gruppe, öffnen sich und finden einen Ort, an dem sie so angenommen werden, wie es ihnen gerade geht. Bei aller Schwere der Grundproblematik ist es schön, diesen Prozess begleiten zu dürfen. Nicht zuletzt entlastet dies auch die betroffenen Familien. 

Auf Spenden angewiesen 

Die Gruppe finanziert sich ausschließlich über Spenden. Unterstützung kommt vom Förderverein „Freunde des Kreiskrankenhauses Bergstraße“. Über ihn können Privatpersonen, Gruppierungen, Vereine und Firmen dem Projekt zweckgebundene Spenden zukommen lassen. Starthilfe haben der Landfrauenverein Pfalzbachtal und die Elterninitiative Krabbelkäfer Bürstadt gegeben. Nun hoffen die Verantwortlichen auf weitere Unterstützung.

Freunde des Kreiskrankenhauses Bergstraße e.V.                                                                 Sparkasse Starkenburg                                                                                                                 IBAN: DE 3 750 9514 6900 1042 8555                                                                                         BIC: HELADEF1HEP                                                                                                 Verwendungszweck: Therapiegruppe für Kinder, deren Mütter an Krebs erkrankt sind

Gruppentreffen an jedem zweiten Mittwoch eines Monats

Derzeit sind wir in der Pilotphase des Projekts. Wir sammeln Erfahrungen und werten diese aus. In welchem Rahmen wir diese Initiative eventuell noch ausbauen, wird sich dann zeigen.

Die Gruppentreffen finden immer am zweiten Mittwoch eines Monats von 15.00 bis 16.00 Uhr im Krankenhaus in Heppenheim, Brustzentrum Viernheimer Straße 2 statt. Betroffene Familien erhalten weitere Informationen und können sich bei der Vitos kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz Heppenheim unter der Telefonnummer 06252 – 9 33 33 anmelden.

 

Headerbild: © Souza/PIXELIO