Patienten wollen sich in einer Arzpraxis gut aufgehoben fühlen und den Eindruck haben, dass man ihnen zuhört. Der Arzt muss aber auch wichtige Informationen abfragen, um eine Diagnose stellen zu können und die passende Behandlung zu wählen. Beide Ziele müssen sich nicht widersprechen und können in einer Kombination aus standardisierten Fragebögen und einem persönlichen Gespräch vereint werden.
Fragebogen ersetzt nicht das persönliche Gespräch mit dem Arzt
Bei der Anamnese wird die bisherige Krankheitsgeschichte eines Patienten erhoben, um die aktuelle Symptomatik besser verstehen zu können oder auch wichtige diesbezügliche diagnostische Informationen zu erhalten. Arzt und Patient lernen sich hier in einem persönlichen Gespräch gewissermaßen kennen; es sind die ersten Sekunden und Minuten im Gespräch, die darüber entscheiden, ob der Patient sich gut aufgehoben fühlt oder nicht.
Daher geht es nicht nur um inhaltliche Informationen, sondern auch um eine gewisse Empathie sowie Einfühlungsvermögen, um Informationen aus dem Patienten “herauszulocken”. Hier steht also der Beziehungsaufbau im Vordergrund. Der Arzt frägt etwa nach den aktuellen Beschwerden, sodass der Patient frei antworten kann und dabei den Eindruck hat, dass ihm wirklich zugehört wird.
Diese ersetzten nicht das persönliche Gespräch mit dem Arzt, sind aber eine zusätzliche Hilfe in der Praxisorganisation
Standardisierte Fragen beschleunigen den Ablauf in der Arztpraxis
Neben der persönlichen Schilderung der medizinischen Problematik, können auch standardisierte Verfahren genutzt werden, die Symptome konkret abfragen. Solche Fragebögen lassen sich entweder durch den Patienten alleine während der Wartezeit oder mit Hilfe einer medizinischen Fachangestellten ausfüllen.
Werden Sie etwa von einem Schmerzpatienten konsultiert, dann wäre ein Schmerz-Fragebogen sinnvoll, der Art und Dauer, Lokalisation, Schweregrad, Qualität und Auftreten der Schmerzen anhand vorgegebener Kategorien erfasst. Hier muss der Patient nur noch das Zutreffende ankreuzen. Analoge Fragebögen können Sie zu ganz verschiedenen Krankheitsbildern einsetzen oder zur Abfrage bisheriger Untersuchungen und Behandlungen nutzen.
Dadurch werden wichtige Informationen zeit effizient erhoben und der Praxisablauf wird verbessert.
Die Kombination aus Gespräch und Fragebogen für die Anamnese
Während standardisierte Fragebögen dabei helfen, Relevantes im Rahmen eines effizienten Praxismanagements schnell zu erfassen, sind persönliche Nachfragen wichtig, um auf die individuelle Situation des Patienten einzugehen und Empathie zu vermitteln. Es ist also die Kombination beider Vorgehensweisen, die eine Anamnese ausmachen und sich im Praxisalltag als am sinnvollsten erwiesen haben.