Beim Tumorboard, wir besprechen die Therapieoptionen einen Patienten mit – tadaa – Krebs.
Prof. S.: “Der Patient ist grundsätzlich in einem guten Allgemeinzustand und zeigt einen starken Lebenswillen… [kurze Nachdenkpause] … allerdings habe ich ihm noch nicht über einen Whipple aufgeklärt.”
Schmunzelnde Kolleginnen.
(Anmerkung: Eine Whipple-OP ist eine meiner Lieblingsoperationen, betreffend der Technik einen hohen Coolheitsfaktor aufweisend, Dauer manchmal um die 8 Stunden. Dabei wird, einfach erklärt, die Bauchspeicheldrüse inkl. Dünndarmteile entfernt und wenn erforderlich auch noch andere Organsegmente. Die Dauer der OP kann sich ungemein in die Länge ziehen wenn der operierende Chefarzt unabsichtlich den Ureter durchsäbelt. Kann passieren.)
Von deliranten PatientInnen im Durchgang wurde ich nachts ja schon vieles geschimpft. Lügnerin, Betrügerin,… Man wird geschlagen, gekratzt, angespuckt und während einem die Tabletten (oder Haldoltropfen) um die Ohren fliegen – meistens so gegen 3 Uhr in der Früh – fragt man sich für eine Nanosekunde warum man sich freiwillig so einen Job antut.
Es läutet also das Telefon, ob ich kommen kann, Frau B. lässt sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Kurzer Blick auf die Uhr und in den Raum – wo man sich überhaupt befindet, also zuhause, in der Arbeit, das ist ja schon manchmal nicht so klar. Manchmal erwacht man im Bereitschaftszimmer, aber auch auf der Notaufnahme gibt es – eigentlich für PatientInnen bestimmte – Betten, da kennt man sich manchmal nicht sofort aus wo man ist und in welchem Jahrhundert man sich befindet, wenn der Tag/Nacht-Rhythmus so richtig durcheinander gewürfelt wurde und man nach 10 Minuten Schlaf aus einem Traum gerissen wird. Ich zieh mir also die Schuhe an, kämme mir mit den Fingern kurz durch die Haare (um nicht die verwirrten Omas und Opas noch mehr zu verschrecken) und schlurf auf die Bettenstation.
Frau B. sitzt wütend trampelnd im Bett, erklärt uns dass sie SOFORT nachhause gehen will und was das alles überhaupt soll und so weiter und so fort, wir würden sie ja nur vergiften wollen.
Ich, mit dunklen Ringen unter den Augen: “Frau B., Sie befinden sich im XY-Spital und es ist nach Mitternacht. Vielleicht können Sie nach dieser Tablette noch ein bisschen schlafen und morgen reden wir dann über die Entlass-…”
Menschenhandwerkerin beim Lunge auskultieren zu Frau B.: “Ich höre jetzt Ihre Lunge ab, bitte atmen Sie durch den offenen Mund tief ein und aus!“
*Frau B. fängt an tief einzuatmen*
Nach ein paar Sekunden… Höä? Hat die so nen massiven Pleuraerguss oder warum höre ich nichts mehr? … Bis ich merke, dass sie eingeatmet – aber danach die Luft angehalten hat.
Menschenhandwerkerin: “Frau B., bitte weiteratmen! Durch den offenen Mund, tief ein und wieder aus!”
Nach ein paar Sekunden merke ich wieder dass sie jeweils tief ein- oder ausatmet – aber man ihr nach jedem Atemzug die Aufforderung geben muss weiterzuatmen. Das geht ein paar mal so bis ich es einfach aufgebe.
Wie man in Österreich höflich sagen würde: Dera muastas Heisl unterm Sessl montiern, weils zum Scheißn zbled is!
Angst und Depression verstärken der Schmerz und die Scherzempfindigkeit ,anderum chronischen Schmerzen können verursachen Angst Gefühlen und Depressionen.
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