Auf den Punkt gebracht: Vorteile und Möglichkeiten von Praxismanagement-Kennziffern

Komplexes verdichtet

Der Nutzen von Kennziffern besteht in der Möglichkeit, komplexe Sachverhalte komprimiert und anschaulich darzustellen. Darüber hinaus kann ihre Entwicklung im Verlauf beobachtet und zu vergleichbaren Größen in Relation gesetzt werden, so dass individuelle Gegebenheiten in einen Markt- und Optimum-Kontext gesetzt werden. Kennziffern sind vor allem aus dem Finanzmanagement bekannt, aber auch das Praxismanagement lässt sich mit ihrer Hilfe steuern.
Kennziffern aus dem Best Practice-Vergleich entwickeln
Eine Option besteht darin, die qualitativen Beschreibungen zur Art und zum Umfang der für die Praxisführung eingesetzten Instrumente, Verfahren und Verhaltensweisen über Skalen zu transferieren und mit dem Best Practice-Standard als Referenzgröße zu vergleichen (Valetudo Check-up). Zusätzliche Aussagekraft erhält man, wenn dem Praxismanagement (Input) Größen wie Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit zur Skizzierung der erzielten Output-Wirkungen gegenübergestellt werden. Die Output-Relationen berechnen sich hierbei als Verhältnis der durch den Instrumenteneinsatz erzielten Zufriedenheit in Relation zu den Anforderungen des Personals bzw. der Praxisbesucher. Über die Einteilung der Kennziffer-Ausprägungsgrade in Kategorien lassen sich Aussagen zur Umsetzungsqualität und zum Handlungsbedarf treffen.  Kennziffern sind dabei nicht nur für die Praxismanagement-Arbeit insgesamt, sondern auch für einzelne Teilbereiche ermittelbar.
Ein Beispiel

Die in einer Allgemeinarzt-Praxis mit Hilfe eines Valetudo Check-ups ermittelte Kennziffer „Practice Management Health Score“ liegt bei 48,4% (Maximum: 10o%). Das bedeutet, dass das Team nur knapp 50% der für eine Best Practice-ausgerichtete Praxisführung benötigten Instrumente und Verfahrensweisen einsetzt. Die Kennziffer fällt in das Kategorisierungs-Intervall „Manifest erkranktes Praxismanagement“ (der PMHS liegt zwischen 40% und 60%). Werte dieser Klassifizierung indizieren ein durchschnittliches Praxismanagement-Leistungspotential mit deutlichen Erkrankungs-Symptomen – vor allem, je näher ein Wert zur unteren Intervall-Grenze angesiedelt ist -, die eine Veränderungsnotwendigkeit in sich tragen.
Die Kennziffer für die Betreuungsqualität der Patienten, der Patient Care Quality Score (PCQS), weist eine  Wert von 41,7% auf und entspricht der Kategorie 
„Grenzwertige Betreuungsqualität“. In dieser Konstellation bezieht sich die Unzufriedenheit der Patienten auf eine Vielzahl verschiedener Aspekte. Werden keine Veränderungen vorgenommen, entwickelt sich eine Negativ-Spirale, die zu einem weiter sinkenden PCQS führen kann.
Da die Erhebung der Praxisdaten mit Best Practice-Katalogen erfolgt, können von den Kennziffern direkte Rückschlüsse auf die notwendigen Optimierungsbereiche gezogen werden.
Branchen-Vergleich
Um das Praxismanagement detailliert zu analysieren und zu entwickeln, können auch Kennziffern-Vergleiche auf verschiedenen Ebenen durchgeführt werden. Eine Option ist es, die Praxis-Scores mit den zugehörigen Durchschnittswerten aller Arztpraxen in einem Branchen-Vergleich zu spiegeln. So liegt der Branchen-PMHS bei 53%, der zugehörige PCQS bei 61%.
Fachgruppen-Vergleich
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Praxisdaten in ein Verhältnis zum Durchschnitt der jeweils zugehörigen Fachgruppe zu setzen. Noch differenzierter wird es, wenn der Vergleich innerhalb der Fachgruppe auf Betriebe mit vergleichbarer Struktur fokussiert wird.

© Klaus-Dieter Thill / IFABS

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