Während der Glauben an eine Gottheit – die zwar liebt, aber auch fordert – in Gesellschaften mit hoher existentieller Sicherheit eher schwindet (“Not lehrt beten”), erfreut sich der Glauben an Engel und insbesondere Schutzengel auch in Deutschland hoher, tendenziell sogar wachsender Beliebtheit! Hier kommt einerseits die weiter zunehmende Bereitschaft zu individuellen Formen der Religiosität zum Tragen, wie ich sie zuletzt auch am Beispiel der Einhornglaubensbewegung schildern konnte. Interessant ist aber auch, wie sich alltags- und populärkulturelle Wahrnehmungs- und Wissensformen verändern.… weiter
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zuhause in Europa
Bem vindo à Mina de São Domingos! heute ein Gruß aus meiner portugiesischen Sternwarte Ich hatte hier gearbeitet, bevor die SciLogs erfunden wurden, d.h. bis Sommer 2007, aber ich möchte es nicht versäumen, Ihnen dieses kleine Paradies vorzustellen: Es ist eine Sternwarte in einem 4-Sterne-Hotel mitten im trockenen ländlichen Portugal: Der Alentejo ist jene großflächige Provinz Portugals, die sich entlang der spanischen Grenze erstreckt, also nicht gerade das, was man in Deutschland kennt. Tourismus geht entweder in die großen Städte,… weiter
So ein Verlegungsbrief
Und da war ich der Dienstarzt vom Dienst und die Universitätsklinik rechts von Beteigeuze rief an.
„Ja, wir wollten nur sagen, wir verlegen Frau Krüger jetzt zurück und außerdem wollten wir noch wissen: Sollen wir ihr jetzt noch Ciprofloxacin geben oder nicht?“
„Huä, WEN verlegt ihr und WOHIN?“
„Na Frau Krüger. Zurück zu euch. Und was ist jetzt mit dem Ciprofloxacin?“
Als Dienstarzt hatte ich bis jetzt noch nicht einmal etwas von der Existenz Frau Krügers gewusst, noch weniger wusste ich auf welche Station Frau Krüger zurück sollte und oder was in aller Welt mit Frau Krügers Antibiotikum passieren sollte. Den Pflegekräften der Aufnahme war Frau Krüger ebenso unbekannt und laut Computer hatte sich die Dame zuletzt vor zwei Jahren aufgrund eines Bandscheibenvorfalls in unserer Klinik befunden.
„Sag‘ mal Uniklinik, wenn ihr die Patientin wieder zurückverlegt, dann muss es doch auch einen Hinverlegungsbrief geben.“
So ein Hinverlegungsbrief würde mein Gehirn sicher weithin erleuchten, was hier überhaupt los war.
„Nö“; sagte der Unikliniksarzt. Es gäbe keinen Verlegungsbrief. „Das kann gar nicht sein!“ sagte ich, „wir geben immer Verlegungsbriefe mit.“ „Naaahaaain! Wir haben keinen Brief!“, erklärte der Unikliniksarzt entrüstet, „und wie sollen wir das jetzt noch mit dem Antibiotikum, dem Ciprofloxacin machen?“
Das wusste ich auch nicht, da ich weiterhin keine Ahnung hatte wer Frau Krüger war oder was sie in der Uniklinik tat. Der Arzt am anderen Ende der Leitung erklärte schließlich er würde nochmal nach dem ursprünglichen Hin-Verlegungsbrief suchen und meine Pflegekräfte begannen alle Stationen der Klinik reihum anzurufen, ob sie denn eine Frau Krüger erwarten würden.
Dann rief der Uniklinksarzt zurück und erklärte er habe den ursprünglichen Verlegungsbrief gefunden. Es handelte sich hierbei um den Brief der Frau Krügers Aufenthalt aufgrund des Bandscheibenvorfalls vor zwei Jahren bei uns beschrieb und den der Unikliniksarzt irgendwie aus den Akten ausgegraben hatte. Das war zwar ganz sicher nicht der Verlegungsbrief, aber am Ende erklärte die Privatstation, doch, doch sie würden Frau Krüger zurückerwarten, hätten nur vergessen uns das zu sagen und man sollte die Patientin gleich vorbeischicken. Grm.