Work-Life-Balance für Ärzte, Praxismangerin und medizinische Fachangestellte (Arzthelferin)

Gerade wenn man als Praxismanagerin, medizinische Fachangestellte oder Arzt selbstständig in einer Arztpraxis arbeitet oder diese sogar führt, bleibt das Privat- und Beziehungsleben oft auf der Strecke. Dabei gilt es, sich Tag für Tag neue Freiräume zu schaffen, damit Sie neben der Arbeit und Betreuung der Patienten noch Zeit für sich selbst und Ihr privates Leben haben.

Das Zauberwort lautet Work-Life-Balance, das aus den Begrifflichkeiten moderner Ansprüche des Arbeitsalltags einfach nicht mehr weg zu denken ist.

Zeit- und Selbstmanagement als Grundvoraussetzung

Je nach Größe der Arztpraxis obliegt Ihnen nicht nur die Versorgung und fachkundige Betreuung der Patienten, sondern Sie haben auch noch Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis. Schließlich bildet diese nicht nur die Grundlage für den Praxisgewinn, sondern auch für die Gehälter der medizinischen Fachangestellten.

Ein solides Zeit- und Selbstmanagement ist gefragt, um sich Freiräume zu schaffen, in denen Sie sich Ihrer Familie widmen, Ihren Hobbies nachgehen oder einfach Freizeit genießen. Wichtig ist, dass Sie gut organisieren und auch delegieren können, wobei manchmal auch das eine oder andere auszusitzen, Vorteile haben kann.

Um bestimmte Aufgaben regelmäßig zu erledigen, sollten diese nicht vom derzeitigen Ausmaß des Praxisalltages abhängig sein. Planen Sie feste Termine für bestimmte Aufgaben ein. Dies kann zum Beispiel sein:

  • Mittwochs zwischen 14:00 und 15:30 Uhr: Anträge und Schriftverkehr erledigen
  • Freitags um 16:00 Uhr: Überprüfung und Vorbereitung der Termine der nächsten Woche
  • Monatlich einen Vormittag: Buchungen überprüfen, Rechnungen bezahlen, Kassen- und Privatabrechnung prüfen und vorbereiten

Trennung zwischen Arbeitsleben und Nicht-Arbeitsleben

Auch wenn die moderne Gesellschaft und damit auch die Patienten oder bei Praxismanagerinnen die Praxisführung eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit verlangt, ist es für Sie und Ihr Befinden wichtig, zwischen Arbeitsleben und Nicht-Arbeitsleben zu unterscheiden. Ziehen Sie einen großen Strich zwischen Arztpraxis und privaten Leben und beantworten Sie berufliche Telefonate, Emails und SMS nur in der Arbeitszeit. 

Im Besonderen als Praxischef oder Praxismanagerin gilt: Um so mehr Leitungs- und Führungsaufgaben man übernimmt, wird oft erwartet, dass Sie als Prototyp für dauernde Verfügbarkeit ohne Aus-Zeiten zur Verfügung stehen. Und dann sollte alles sofort erledigt sein und keine Gegenleistung erwartet werden.

Doch genau die Erholungszeiten sind es, die dazu beitragen, dass Sie geistig und körperlich regenerieren können und die richtige Balance halten. Damit Freizeit auch tatsächlich als solche Regeneration bietet, müssen Sie diese sehr bewusst konsumieren.

Dies kommt der gesamten Arztpraxis inklusive den Patienten und angestellten Personal zu gute: um so ausgeglichener der Praxischef, die Praxismanagerin und die medizinischen Fachangestellten sind, um so besser ist die allgemeine Atmosphäre und die gefühlte Patientenversorgung.

Burnout-Prophylaxe: Belastungskonto nicht überbuchen

Was für den Leistungssport gilt, hat auch für den Beruf als Arzt, selbständiger Unternehmer und medizinischen Fachangestellten seine Berechtigung. Die Tatsache nämlich, dass gerade dann Verletzungsrisiko oder entsprechendes Gefahrenpotential vorhanden ist und zunimmt, wenn die Erholungs- und Belastungsfaktoren des Betroffenen quasi aus dem Lot geraten.

Um hier dem vielzitierten Burn-Out vorzubeugen und einfach ein ausgeglichenes Life-Konto zu haben, sollten Sie regelmäßig überprüfen, in welchem Abstand zur Belastungsgrenze Sie sich bewegen. Ist diese bereits erreicht oder gar überschritten, helfen unterschiedliche Faktoren wie etwa ein Trainingstag oder einfach entsprechende Regeneration, die Sie komplett abschalten lässt und dafür sorgt, dass Sie den Kopf wieder frei bekommen für all das, was wirklich wichtig ist im Leben.

Eine kurze Pause, genau dann wenn der Druck am größten ist, kann bewirken dass die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit einsetzt. Bei hoher Dauerbelastung lassen sowohl die Konzentration als auch die Aufmerksamkeit, aber auch die Teamfähigkeit erheblich nach, womit die Fehleranfälligkeit in Ihrer Tätigkeit enorm ansteigt.

Abgrenzung vom und im Praxisalltag

Im Praxisalltag prasseln den ganzen Tag viele unterschiedliche Emotionen auf Sie ein: Patienten ärgern sich über terminliche oder bürokratische Angelegenheiten oder sind frustriert über bestimmte Erkrankungen und/oder mangelnde Behandlungserfolge. Kollegen lassen ihren Ärger zum Beispiel über Arbeitszeiten, eine hohe Arbeitsbelastung oder nicht optimal funktionierende Praxis-EDV freien Lauf oder versuchen einfach nur Aufmerksamkeit durch “Meckern” und “Nörgeln” zu erreichen.

Grundlegend ist dieser “emotionale Austausch” an Kontakt zu Menschen gebunden und gerade in dem medizinischen Arbeitsumfeld “Arztpraxis” hat jeder Mitarbeiter die meiste Zeit mit Menschen Kontakt.

Das Ausmaß, wie viel emotionale Übertagung täglich stattfindet, hängt mitunter von der Position in der Arztpraxis ab: Je nach Tätigkeit als Praxischef, Praxismanagerin, angestellter Arzt oder medizinische Fachangestellte, kann dies mehr oder weniger ausgeprägt sein.

Zum Anderen lernen Menschen sehr schnell, bei welchen Personen sie “emotionalen Ballast” abladen können. Und hier kommt die emotionale Abgrenzung im Praxisalltag ins Spiel. Lassen Sie dies nicht zu:

  • meckert jemand über Dinge, die man nicht ändern kann, z.B. über das Wetter, dann reagieren Sie entweder gar nicht darauf, oder antworten “Es wird auch wieder bessere Tage geben. Jetzt kümmern wir uns erst mal um Sie / die Praxis / die Arbeit”. Steigen Sie nicht in die “Nörgelei” ein.
  • beschwert sich jemand über die Arbeit in der Praxis, die Praxis selbst oder die medizinische Behandlung: verweisen Sie konkret auf das Beschwerdemanagement oder machen Sie einen festen Termin, um dieses Problem zu besprechen. Reagieren Sie nicht zwischen “Tür und Angel”.
  • entscheiden Sie selbst, wem Sie bezüglicher privater Probleme zuhören möchten: Sie müssen nicht mit jedem befreundet sein und verärgern auch diese Personen nicht, wenn Sie erklären, dass “jetzt” keine Zeit für ein solches privates Gespräch ist.

Vorbildwirkung für das gesamte Praxisteam

Gerade als Führungskraft in der Arztpraxis sollten Sie auf eine entsprechende Work-Life-Balance zum Wohle Ihrer Patienten Wert legen und für Ihre medizinischen Fachangestellten oder auch angestellten Ärzte ein Vorbild sein.

Wenn Sie sich selbst gut behandeln, kommt das Ihrem gesamten Team zu gute und diese profitieren in mehrfacher Hinsicht. Machen Sie sich regelmäßig Ihre Ziele und eigentlichen Lebenspläne klar und heben Sie Ihr reales Leben mit Familie und Freunde nicht für die Zeit nach der Pensionierung auf.

Auf den Punkt gebracht: Vorteile und Möglichkeiten von Praxismanagement-Kennziffern

Komplexes verdichtet
 Der Nutzen von Kennziffern besteht in der Möglichkeit, komplexe Sachverhalte komprimiert und anschaulich darzustellen. Darüber hinaus kann ihre Entwicklung im Verlauf beobachtet und zu vergleichbaren Größen in Relation gesetzt werden, so dass individuelle Gegebenheiten in einen Markt- und Optimum-Kontext gesetzt werden. Kennziffern sind vor allem aus dem Finanzmanagement bekannt, aber auch das Praxismanagement […]

Ein knackiger Siebener!

Iridium 70 zog von Süden kommend über Westen nach Norden, knapp an Jupiter vorbei und legte dabei einen Flare hin, der auf heavens-above mit -7 mag angekündigt war. Das könnte, so mein visueller Eindruck, auch gepasst haben. Jupiter erreicht nicht ganz -2 mag, und der Flare war viel heller als der Planet, dazu noch lang andauernd.

Yuris Night 2015 in Wien – eine Retrospektive

Am 12. April 1961 fand der erste Raumflug in der Geschichte der Menschheit statt. An diesem Tag umrundete der sowjetische Kosmonaut Yuri Gagarin innerhalb von 90 Minuten einmal die Erde. Seine Tat läutete das Zeitalter der bemannten Raumfahrt ein. Seit einer Reihe von Jahren finden zur Erinnerung an dieses Ereignis weltweit unter dem Motto „Yuris Night“ Gedenkveranstaltungen statt, deren Aktionsrahmen sich, je nach Intention und Laune der Veranstalter, zwischen Party, Filmfestival, Space-up, öffentlichen Vorträgen und klassischer Konferenz bewegen. Sehr häufig ist es eine Mischung mehrerer derzeit gängiger Formen der Wissenschaftskommunikation. Heuer fiel der 12. April auf einen Sonntag, veranstaltungstechnisch ein eher undankbarer Termin.

Die Zukunft unserer Landwirtschaft – eine Replik

2050 werde der Planet 9 oder gar 10 Milliarden Menschen beherbergen. Diese Größenordnung schwebt momentan wie ein Damokles-Schwert über den Debatten in der Öffentlichkeit, aber auch auf Symposien, in Thinktanks und der Wissenschaft ringen Akteure um Ideen und Lösungen. Im Lindau-Blog der Scilogs findet sich ein Beitrag zur Zukunft der Landwirtschaft, in dem die Autorin zu dem Schluss kommt, dass die Gentechnik nicht zu jenen ersehnten Lösungen gehört – Grund genug für eine nähere Betrachtung. Landwirte müssten gentechnisch verändertes Saatgutweiter

DKG: Kliniken begrüßen ASV-Weiterentwicklung

Zu den Plänen der Koalition zur Weiterentwicklung der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) im Rahmen des Versorgungsstärkungsgesetzes erklärt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum: “Dass der Zugang zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung in Zukunft wieder für alle onkologischen Patienten und auch bei Rheumaerkrankungen unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung möglich sein soll, ist ein gutes Ergebnis. Auf dieser Grundlage können vor allem auch die bislang im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) getroffenen Beschlüsse zu den Brustkrebserkrankungen so angepasst werden, dass alle Patienten von den besonders qualitätsgesicherten und interdisziplinären Behandlungsmöglichkeiten profitieren. Ebenfalls zu begrüßen ist die die Verlängerung der Übergangsregelung für die Krankenhäuser, die schon seit Jahren in diesem Bereich tätig sind. Wenig Verständnis haben die Krankenhäuser allerdings für die Streichung der Möglichkeit, die Abrechnungen der ASV-Leistungen über Abrechnungsstellen vornehmen lassen zu können. Es sind keine inhaltlichen Gründe ersichtlich, dass die Krankenhäuser die Abrechnungen der ASV-Leistungen in Zukunft nur noch durch Beauftragung von Körperschaften des öffentlichen Rechts, wie z. B. Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), über Dritte durchführen lassen können. Wenn sämtliche hausärztlichen Leistungen über nicht verkörperschaftete Stellen abrechenbar sind und bleiben, müsste dies doch auch für die ASV-Leistungen möglich sein. Arbeits- und Umsatzbeschaffungen für KVen können keine akzeptablen Motive sein.” Pressemitteilung der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)

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vdek: Sicherstellungsauftrag ernst nehmen, Überversorgung gezielt abbauen Vernetzung vorantreiben

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) fordert die Ärzteschaft auf, sich auf dem 118. Deutschen Ärztetag in Frankfurt am Main ernsthaft mit den zentralen Problemen der ärztlichen Versorgung zu befassen, anstatt mit den Themen Terminservicestellen und dem Praxisaufkauf den Untergang der ambulanten Arztpraxis heraufzubeschwören. „Die Ärzte haben einen Sicherstellungsauftrag, auf den die Patienten vertrauen. Terminservicestellen zur Vermittlung von Arztterminen sind ihnen also bei steigenden Arztzahlen und jährlich steigendem Honorarvolumen durchaus zuzumuten“, erklärte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek. Auch sollte sich die Ärzteschaft stärker darum bemühen, Überversorgung vor allem in den großen Städten abzubauen. Die Ärzte sollten sich stärker dafür einsetzen, die Vernetzung im Gesundheitswesen voranzutreiben. „Die Versorgung muss vom Patienten aus gedacht und organisiert werden.“ Die ambulante Behandlung im Krankenhaus sollte selbstverständlicher, das Entlassmanagement z. B. durch den Austausch von Befunden und eine bessere Vor- und Nachsorge verbessert und die Notfallversorgung sektorenübergreifend organisiert werden. „Durch das Versorgungsstärkungsgesetz (VSG) erhalten die niedergelassenen Ärzte nicht weniger, sondern mehr Geld für die Versorgung der Versicherten“, betonte die vdek-Vorstandsvorsitzende: Die Ausweitung der Strukturfonds auch auf Regionen mit Überversorgung, die Förderung der ärztlichen Weiterbildung, die Erhöhung der Honorare in einigen KV-Bezirken, der neue Innovationsfonds zur Förderung neuer Versorgungsformen, all das kostet Geld, was von den Beitragszahlern durch Zusatzbeitragssätze aufgebracht werden muss. „Wir erwarten, dass sich die Versorgung damit auch spürbar für die Versicherten verbessert. Hierzu sollten die Ärzte ihren Beitrag leisten.“ Pressemitteilung des vdek

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Medienkompetenz: Knappschaft und Deutscher Kinderschutzbund setzen Firewall Live in 2015 fort

Mit ihrem Präventionsprojekt Firewall Live stärken die Krankenkasse Knappschaft und der Deutsche Kinderschutzbund auch in 2015 die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen und fördern deren sicheren Umgang mit dem Internet und den sozialen Netzwerken. In diesem Jahr werden zehn weitere Schulen besucht. Bewerbungen sind ab sofort bis zum 31. Mai 2015 möglich. Seit der Pilotphase im Jahr 2012, zunächst nur in Nordrhein-Westfalen, waren die Knappschaft, eine der größten Krankenkassen in Deutschland, und der DKSB mit Firewall Live bundesweit bereits an 25 Schulen unterwegs. In diesem Jahr wird das Projekt an weiteren zehn Schulen im gesamten Bundesgebiet fortgeführt. Darüber hinaus wird in einer neuen Pilotphase an fünf Schulen eine Multiplikatoren-Ausbildung für Schülerinnen und Schüler erprobt. Ziel von Firewall Live ist es, die junge Internetgeneration zu befähigen, sich vor Risiken im Netz zu schützen. Dazu finden Medienkurse an weiterführenden Schulen speziell für Kinder und Jugendliche der 6. bis 8. Jahrgangstufen sowie für deren Eltern und Lehrkräfte statt. „Der Deutsche Kinderschutzbund will die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken. Wir freuen uns gemeinsam mit der Knappschaft dieses Anliegen auch in diesem Jahr in die Tat umsetzen zu können“, sagt Ekkehard Mutschler, Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderschutzbundes Bundesverbandes. Schülerinnen und Schüler lernen in den Kursen von Firewall Live, sich in sozialen Netzwerken kompetent und sicher zu bewegen. Sie lernen Risiken zu erkennen und sie besser einzuschätzen, um dann angemessen darauf zu reagieren. Zudem fördert Firewall Live den Dialog zwischen Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrkräften, da durch praxisnahe Informationen und Empfehlungen die Basis für gegenseitiges Verständnis geschaffen wird. Die Krankenkasse Knappschaft bietet Firewall Live im Rahmen der Prävention an den Schulen an. Das Projekt setzt auf Nachhaltigkeit und die Ergebnisse werden evaluiert. Schulen können sich ab sofort bis zum 31. Mai 2015 für einen der zehn Schulbesuche wieder unter www.firewall-live.combewerben. Die Teilnahme am Projekt ist für Schulen kostenlos. Die Schulen erhalten nach erfolgreicher Teilnahme ein Zertifikat. Pressemitteilung der Knappschaft – Bahn – See

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KBV: Feldmann sieht Verbesserungspotenzial in ärztlicher Weiterbildung

Erstmals soll die Weiterbildungsförderung auf den fachärztlichen ambulanten Bereich mit maximal 1.000 Stellen ausgeweitet werden. Darüber informierte der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dipl.-Med. Regina Feldmann, heute die Delegierten der KBV-Vertreterversammlung in Frankfurt am Main. Das von der KBV vorgeschlagene Modell einer Stiftung zur Förderung der ambulanten Weiterbildung von Haus- und Fachärzten soll laut den Änderungsanträgen der Regierungskoalition perspektivisch in das Versorgungsstärkungsgesetz aufgenommen werden. Obwohl mittlerweile 10,4 Prozent aller Weiterbildungsabschlüsse auf die Allgemeinmedizin entfielen, sei das laut Feldmann immer noch viel zu wenig. „Dass die Abschlüsse nicht ausreichen, hat auch die Politik erkannt und entsprechende Maßnahmen im Rahmen des Versorgungsstärkungsgesetzes auf den Weg gebracht. Zahlreiche inhaltliche Aspekte des KBV-Stiftungskonzeptes wurden als Option in das Gesetz aufgenommen.“ „In den kommenden Jahren werden durchschnittlich allein im hausärztlichen Bereich über 2.500 Ärzte jährlich in den Ruhestand gehen. Dem stehen im langjährigen Durchschnitt aber weniger als 1.200 Weiterbildungsabschlüsse im Bereich der Allgemeinmedizin gegenüber“, erläuterte Feldmann. „Dass die Weiterbildung etwa in der Allgemeinmedizin statt der vorgesehenen fünf Jahre häufig doppelt so lange dauert, weil die verschiedenen Abschnitte nicht aufeinander abgestimmt sind, ist verheerend.“ Um die Weiterbildungsabschlüsse schneller und effizienter zu gestalten, forderte sie eine bessere Organisation der Weiterbildung. Als Vorbild dafür könnten die Kompetenzzentren in Hessen und Baden-Württemberg dienen. „Die Zahl der Weiterbildungsabschlüsse und die Zeit, in der diese absolviert werden, haben sich dort im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt deutlich verbessert“, führte Feldmann aus. Doch auch wenn die Zahl der Ärzte steigt, heißt das nicht, dass es keinen Ärztemangel mehr gibt. Die aktuellen Arztzahlen vom 31. Dezember 2014 zeigen, dass es einen Anstieg von 1,4 Prozent gab. Werden Teilzeitbeschäftigungen und Angestellte in Vollzeitäquivalente umgerechnet, so bleibe, Feldmann zufolge, nur noch ein leichtes Plus von 0,4 Prozent übrig. Den Trend hin zu mehr Angestelltenverhältnissen in der ambulanten Versorgung könne die KBV als Chance nutzen, mehr junge Mediziner für die Niederlassung zu begeistern, sagte Feldmann. Junge Ärzte würden sich häufig vor finanziellen und unternehmerischen Risiken fürchten. „Eine Hilfestellung aus KV-Sicht sind an dieser Stelle zum Beispiel Eigeneinrichtungen oder Filialpraxen. Mit ihnen ermöglichen wir jungen Ärzten eine Niederlassung auf Probe – ohne Risiken, aber mit der Chance irgendwann die Praxis zu übernehmen.“ Darüber hinaus ging Feldmann auf ein Positionspapier ein, in dem Politiker fordern, Heilmittelerbringern einen Direktzugang zur Behandlung zu ermöglichen. Feldmann sagte dazu: „Den Vorschlag eines Direktzugangs von Patienten ohne vorherige ärztliche Verordnung lehnen wir strikt ab. Diagnose und Indikationsstellung sind ärztliche Kernkompetenzen und müssen es bleiben.“ Eine mögliche Lösung wäre die Blankoverordnung. Damit trifft der Arzt die Entscheidung für eine Therapie. Über die Ausgestaltung  kann der jeweilige Therapeut danach jedoch selbst entscheiden. „Bereits im vergangenen Jahr haben KBV und KVen hierzu Gespräche mit dem GKV-Spitzenverband geführt. Im ersten Anlauf konnten wir uns mit diesen Vorschlägen noch nicht durchsetzen. Wir werden aber einen erneuten Versuch starten“, erläuterte Feldmann. Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

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KBV: Gassen fordert Priorisierung der Patientenversorgung

„Wir werden in Zukunft daran gemessen werden, wie die Versorgung für die Patienten gelingt, nicht für die Ärzte. Und wenn es uns nicht gelingt, hier zu überzeugen, dann brauchen wir auch keine Interessensvertretung der Ärzte mehr“, erklärte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), in Frankfurt am Main vor den 60 Delegierten und Gästen der KBV-Vertreterversammlung. Ein positives Indiz dafür, dass die Patientenversorgung in Deutschland gelingt, zeigt eine internationale Studie, die belegt, dass Deutschland im Ländervergleich Weltmeister bei den Wartezeiten ist. „Unsere Wartezeiten sind extrem kurz und der Zugang zu allen medizinischen Leistungen ist für alle gegeben“, betonte Gassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die medizinische Versorgung in Deutschland perfekt ist. „Wir wollen Bereiche definieren, in denen wir einen besonderen Bedarf hinsichtlich der Versorgung sehen“, erläuterte Gassen. Diese Bereiche beträfen entweder bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie Ältere oder Pflegebedürftige, oder bestimmte Versorgungsangebote wie die Psychotherapie. Die KBV hat mittlerweile einen Katalog solcher Versorgungsziele erstellt. „Angesichts des demografischen Wandels und des medizinischen Fortschritts sind die von uns vorgeschlagenen Punkte von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung“, sagte Gassen. Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)

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