Im Mai 2014 wurde das Therapiezentrum in Weilmünster gegründet. Hier sind alle Therapeuten der Vitos Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Neurologie gemeinsam organisiert. Sahar Mohebi hat die Leitung des Therapiezentrums übernommen. Über ihre Arbeit und ihren Weg von Teheran nach Hessen, erzählt sie in diesem Interview.
Natalie Kittler: Sie leiten das Therapiezentrum in Weilmünster. Was bedeutet das genau?
Sahar Mohebi: Mit der Therapiezentrumsleitung in Weilmünster habe ich im Mai 2014 die Aufgabe übernommen, das Therapiezentrum aufzubauen. Dies war ein sehr komplexes und nicht leicht zu bewältigendes Unterfangen. Hier haben mir die Unterstützung der Vorgesetzten und die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter sehr geholfen. Im Therapiezentrum führe ich 34 Mitarbeiter. Meine Arbeit umfasst die Bereiche Personalarbeit, Organisation, Planung und Konzeption. Da es vorher kein Therapiezentrum gab, gilt es, immer noch Neuerungen zu etablieren. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen.
Natalie Kittler: Welche Therapien bieten Sie an?
Sahar Mohebi: Bei Vitos Weilmünster bieten wir die verschiedensten Therapieformen aus den Bereichen Ergo-, Sprach-, Bewegungs-, Physio- und Musiktherapie sowie Neuropsychologie an. So stellen wir sicher, dass wir auf jeden Patienten individuell eingehen können, um seine Genesung zu fördern. Deshalb sind wir bemüht, die Therapeuten ihren Kompetenzen entsprechend in unseren drei Kliniken einzusetzen.
Natalie Kittler: Das ist eine wirklich komplexe Aufgabe. Wie haben Sie sich auf diese vorbereitet?
Sahar Mohebi: Wichtig dabei ist, die Arbeit mit all ihren Facetten zu kennen. Ich kenne die Ausführung von Therapien mindestens genauso gut, wie die Führungsposition. Nur so gelingt es mir, wirklich gut zu planen und meine Mitarbeiter zu organisieren. Auf diese Aufgabe habe ich mich sehr lange vorbereitet. Ich komme gebürtig aus dem Iran und lebe nun seit 2003 in Deutschland. In Teheran habe ich bereits ein Studium als Sportlehrerin absolviert. Habe dann in Leipzig ein weiteres Studium im Bereich Sporttherapie abgeschlossen und studiere auch jetzt nebenbei. Mein Masterstudium im Gesundheits- und Sozialmanagement mache ich als Fernstudium in Kaiserslautern. Hier unterstützt mich Vitos finanziell, was es mir sehr erleichtert, Arbeit und Studium unter einen Hut zu bringen. Qualifikationen und Erfahrungen in diesem Bereich sind einfach maßgebend.
Natalie Kittler: Wie kam es zu Ihrer Entscheidung, aus dem Iran nach Deutschland zu kommen?
Sahar Mohebi: Ich wollte unbedingt ins Ausland und dort studieren. Deutschland war dabei das Land, welches mich am meisten gereizt hat. Ich wollte lernen und das in jeder Hinsicht: beruflich, aber auch eine neue Kultur und Sprache. Und das war wohl das Härteste an dieser Entscheidung. Das erste halbe Jahr habe ich nämlich in einem Deutschkurs verbracht. Das war eine sehr anstrengende Zeit. Doch nach dem erfolgreich absolvierten Deutschkurs durfte ich dann endlich mit dem Diplomstudium als Sporttherapeutin im Bereich Rehabilitationssport, Sporttherapie und Behindertensport beginnen und habe es auch erfolgreich abgeschlossen. Bevor es dann zu Vitos ging, habe ich bei den Paracelsus-Kliniken und danach als Therapieleitung bei der Klinik Rabenstein gearbeitet.
Natalie Kittler: Wie würden Sie Ihre Arbeit im Therapiezentrum beschreiben?
Sahar Mohebi: Die Arbeit ist in jedem Fall sehr abwechslungsreich und interessant. Ich arbeite strategisch, erstelle Konzepte und setze diese um. Bei meiner Arbeit versuche ich, dabei immer so nah wie möglich an und mit der Basis zu arbeiten, um unseren Patienten bestmöglich helfen zu können. In meiner Arbeit, als auch in meinem privaten Leben bin ich sehr darauf bedacht, Dinge nach vorne zu treiben und zu verbessern. Deshalb freue ich mich auch jetzt schon sehr auf weitere Herausforderungen rund um das Therapiezentrum in Weilmünster.