Ein Beitrag von Dr. Georg Greve, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See.
Die Datenspeicher sind gut gefüllt: Warum wir bei der Nutzung unserer Wissensvorräte nicht mehr so zögerlich sein dürfen.
Tagtäglich generieren wir im Gesundheitswesen gigantische Datenfluten: Dabei handelt es sich um Untersuchungsergebnisse und die dazugehörigen persönlichen Patientendaten, Informationen über die Finanzströme im Gesundheitswesen oder auch Daten zum eingesetzten Personal. Erhoben werden sie von Leistungserbringern, Kranken- und Pflegeversicherungen, aber auch unzähligen Organisationen und Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft. Bedingt durch die technologische Entwicklung steht uns heute eine schier unvorstellbare Menge an Informationen und Wissen zur Verfügung. Doch was machen wir daraus? Im Vergleich zu anderen Branchen hinkt das Gesundheitswesen in Deutschland bei der Digitalisierung immer noch hinterher. Das mag zum einen an den unzureichenden gesetzlichen Rahmenbedingungen liegen, aber sicherlich auch an dem Umgang mit hochsensiblen Patientendaten.
Doch Gesundheit braucht Vernetzung – zwischen den Sektoren ambulant und stationär, zwischen Kranken- und Pflegeversicherung und Leistungserbringern, zwischen verschiedenen Organisationen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. Denn immer noch fehlt es der Gesundheitsbranche an der notwendigen strukturierten Zusammenarbeit, um eine älter und kränker werdende Gesellschaft auch in Zukunft medizinisch und pflegerisch gut versorgen zu können.
Dabei spielt auch eHealth eine zentrale Rolle. Denn die digitale Vernetzung ermöglicht es dem Gesundheitswesen nicht nur Prozesse effizienter zu gestalten. Sie eröffnet uns allen ein enormes Potenzial, die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern und damit unser aller Chancen auf ein Mehr an Lebensqualität zu erhöhen.
Grund genug durch eHealth flächendeckend für mehr Wissenstransfer und Transparenz in der Patientenversorgung zu sorgen. Gemeinsam mit ihren Partnern hat die Knappschaft eine Vielzahl an Konzepten zur digitalen Vernetzung entwickelt: transsektorale digitale Behandlungspfade, die elektronische medizinische Dokumentation auf mobilen Endgeräten oder auch die elektronische Behandlungsinformation (eBI).
Diskutieren Sie mit uns am Donnerstag, den 11. Juni um 11:30 Uhr im Hauptstadtforum die Perspektiven einer zunehmenden Vernetzung im Gesundheitswesen.
Ihr Dr. Georg Greve