Das Paradies liegt von Puerto Maldonado gerade einmal eine Dreiviertelstunde mit dem Boot den schlammigen Dschungelfluss hinab entfernt. Nur der Schlag der Ruder ist zu hören an diesem neblingen, frühen Morgen am Lago Sandoval, ansonsten gleitet das Boot fast geräuschlos dahin. Wir wagen kaum zu atmen. “Ein Augenblick für die Ewigkeit”, sagt die Entwicklungshelferin aus Seattle leise zu mir. Nach und nach erwachen die Vögel, die Kaimane und Schildkröten. Auch die bis zu zwei Meter langen Riesenottern sind hier zu… weiter
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Puh, ich komme heute etwas spät an den Strand, aber ich musste noch eine Runde Golf mit angehenden Schönheitschirurgen spielen. Ein schöner Sport und so erschwinglich … Schön, dass ihr wieder da seid. Heute kann ich euch stolz ein Mini-U-Boot vorstellen, dass mir ein entfernter Freund von Carlos zur Verfügung gestellt hat. Es ist nur […]
Artikel von: Monsterdoc
Totale Mondfinsternis am 28.9.2015
Wunderbar klarer Himmel ohne ein einziges Wölkchen, aber dafür natürlich auch ziemlich kalt und feucht. Ich war die ganze Zeit damit beschäftigt, beschlagene Linsen trocken zu wischen. Die Totalität war sehr dunkel. Die Rotfärbung war zwar deutlich zu sehen, aber so ein richtige Blutmond war es doch nicht.
Nachts allein im Keller
„Wo ist denn meine verstorbene Patientin?“, fragte ich die Schwester.
„Na in Zimmer 6“, sagte die Schwester.
„Hm“; sagte ich hieraufhin, denn in Zimmer 6 war ich eigentlich gerade gewesen, zumindest in meiner Vorstellung. Zur Sicherheit ging ich ein weiteres Mal ins Zimmer sechs, wo mir ein großer Mann freundlich zunickte, während er Dinge in den Schrank räumte.
„Äh Entschuldigung, ich suche gerade eine andere Patientin“, sagte ich und ging wieder zur Schwester um meine Frage zu wiederholen: „Wo ist meine verstorbene Patientin, die Frau Meseli? Ich muss doch noch die zweite Leichenschau machen.“
„Na, wenn sie nicht in Zimmer 6 ist, dann weiß ich das auch nicht“, erklärte die Schwester wenig hilfreich.
Ich beschloss in der Prosektur nachzufragen, denn schon einmal hatte man mir vor der zweiten Leichenschau einen Patienten vorzeitig dorthin entführt. Nur, dass es damals mitten in der Nacht gewesen war und ich um 3 Uhr morgens von der Pforte den Generalschlüssel leihen musste, um im Anschluss alleine durch den Keller des Krankenhauses zu irren, durch mehrere verschlossene Türen hindurch, bis in einen gekachelten Raum der Prosektur, wo genau in der Mitte ein einsames Bett stand, welches mit einem großen Laken verhüllt war (worunter sich der verstorbene Patient befand). Dies war prinzipiell etwas gruslig gewesen, aber immerhin wusste ich seitdem den Weg zur Prosektur.
„Ah hallo“, sagte die Prosekturdame freundlich. Sie habe sich schon gewundert, meine Patientin Frau Meseli wäre tatsächlich hier angekommen und man habe den Totenschein vermisst. Naja, kein Wunder, denn diesen hielt ich ja noch fest umklammert, es fehlte doch noch die zweite Leichenschau. Bezüglich solcher Dinge bin ich immer sehr paranoid.
Meine Patientin war auch schon in eines dieser Pathologenschubladen eingeordnet worden und die Prosekturdame musste sie nun erst mal wieder für mich auf eine Trage herausfahren.
Vorsichtig entfernte ich das weiße Tuch mit dem Frau Meseli bedeckt worden war. Friedlich und blass lag sie vor mir, die grauen Haare waren zu einem ordentlichen Zopf geflochten worden, die krumpelige Krankenhaushemdbekleidung war schon entfernt.
Doch dann fiel mein Blick auf das Ende der Trage: Zwei geringelten Wollsocken prangten noch fröhlich an den Füßen von Frau Meseli und zerstörten das trist-grau-blasse Gesamtbild.
Und das machte meinen Tag gleich viel besser 😊.