Hermann Gröhe: „Versorgungsstärkungsgesetz verbessert die Versorgung und stärkt die Patientenrechte“

Der Deutsche Bundestag berät heute in 2. und 3. Lesung das Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Versorgungsstärkungsgesetz). Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Wir haben eine gute medizinische Versorgung in Deutschland, aber wir müssen jetzt handeln, damit das auch in Zukunft so bleibt. Das erfordert eine gute Verteilung der Ärzte – in städtischen Ballungsräumen genauso wie im ländlichen Raum. Ärzte sollen dort tätig sein, wo sie für eine gute Versorgung der Patienten gebraucht werden. Deshalb ermöglichen wir es den Kassenärztlichen Vereinigungen, zum Beispiel durch Zuschüsse für eine Praxis-Neueröffnung, überall in Deutschland Anreize für die Niederlassung von Ärzten zu schaffen – und zwar bevor eine Unterversorgung entsteht. Das nutzt Ärzten und Patienten. Außerdem stärken wir die Patientenrechte. Denn Terminservicestellen helfen gesetzlich Versicherten, wenn es beim Facharzttermin einmal hakt. Ziel ist, dass jeder, der eine medizinische Versorgung braucht, diese innerhalb der nächsten vier Wochen erhält.“ Das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz trägt dazu bei, eine gut erreichbare, flächendeckende Versorgung der Patientinnen und Patienten in allen Regionen Deutschlands auf hohem Niveau sicherzustellen.Gleichzeitig stärkt es die Patientenrechte und verbessert die Versorgungsqualität. Wesentliche Schwerpunkte des Gesetzes: Die Regelungen für die Zu- und Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten werden weiter entwickelt. Das Gesetz ermöglicht es den Kassenärztlichen Vereinigungen, über Strukturfonds überall in Deutschland Anreize für die Niederlassung von Ärzten zu schaffen, schon bevor Unterversorgung droht (z.B. durch Zuschüsse für die Praxis-Neueröffnung oder für besonders gefragte Leistungen). Das nutzt Ärzten und Patienten. Künftig werden mehr Weiterbildungsstellen gefördert. So steigt die Zahl der zu fördernden Weiterbildungsstellen in der Allgemeinmedizin von 5.000 auf 7.500. Für Fachärzte, die an der Grundversorgung teilnehmen, werden weitere 1.000 Stellen gefördert. Die Kassenärztlichen Vereinigungen werden Terminservicestellen einrichten, die dazu beitragen sollen, die Wartezeiten auf einen Facharzttermin zu verkürzen. Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass Operationen nur dann erfolgen, wenn sie medizinisch notwendig sind. Deshalb wird das Recht der Versicherten auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung gestärkt. Für bestimmte planbare und besonders mengenanfällige Eingriffe wird ein strukturiertes qualitätsgesichertes Zweitmeinungsverfahren eingeführt. Der behandelnde Arzt muss die Patienten auf ihr Recht auf Zweitmeinung hinweisen. Zudem werden die Anforderungen an die Qualifikation des Arztes, der eine Zweitmeinung ausstellt künftig, klar geregelt. Die Krankenhäuser erhalten erweiterte Möglichkeiten, um erforderliche Leistungen, zum Beispiel Arzneimittel, verordnen zu können. Zudem werden die Krankenkassen stärker in den Prozess des Entlassmanagements einbezogen. Die Hochschulambulanzen profitieren von verbesserten Finanzierungs- und  Teilnahmebedingungen in der vertragsärztlichen Versorgung. Das Versorgungsstärkungsgesetz dient der Entwicklung neuartiger Versorgungsformen: Beim Gemeinsamen Bundesausschuss wird ein Innovationsfonds eingerichtet. Mit jährlich 300 Millionen Euro werden von 2016 bis 2019 innovative Versorgungsformen gefördert. Die Hebammen werden deutlich entlastet: Kranken- und Pflegekassen sollen künftig auf Regressforderungen gegenüber freiberuflichen Hebammen verzichten. Das kann dazu beitragen, die Versicherungsprämien langfristig zu stabilisieren und den Versicherungsmarkt zu beleben. Zudem trägt dies dazu bei, eine flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe dauerhaft sicherzustellen. Weitere Informationen unter: www.bundesgesundheitsministerium.de

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Hauptstadtkongress: Gröhe verfolgt Livedemonstration des eGK-Stammdatenabgleichs

Der Online-Abgleich von Versichertenstammdaten auf der elektronischen Gesundheitskarte über die Telematikinfrastruktur (TI) funktioniert. Im Beisein von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ist gestern auf dem Hauptstadtkongress demonstriert worden, wie die Versichertenstammdaten auf der eGK zwischen einer Arztpraxis und dem Fachdienst einer Krankenkasse online überprüft und aktualisiert werden. Das Zusammenspiel von TI und den dafür notwendigen Komponenten wie elektronische Gesundheitskarte, Kartenlesegerät, und Fachdienst der jeweiligen Krankenkasse verlief erfolgreich. Mit dieser ersten Fachanwendung – dem sogenannten Versichertenstammdatenmanagement – können Heilberufler und autorisiertes Fachpersonal durch das Einlesen der Gesundheitskarte künftig direkt überprüfen, ob ein gültiges Versicherungsverhältnis vorliegt und die in ihrem Praxissystem abgelegten Versichertenstammdaten (VSD) noch aktuell sind. Ist dies nicht der Fall, erfragt das System bei der jeweiligen Krankenkasse, ob ein Aktualisierungsauftrag vorliegt. Das heißt: Zieht der Versicherte beispielsweise um, meldet er dies wie bisher seiner Krankenkasse, die die Adressänderung in ihr System eingibt. Sobald die eGK das nächste Mal in der Arztpraxis eingelesen wird, werden die VSD auf der Karte mit dem angepassten Datensatz aktualisiert. Praxen und Krankenhäuser können die aktuellen Daten von der eGK auch direkt in ihre Praxisverwaltungssoftware übernehmen, ohne sie selbst eingeben zu müssen. Nach einem sechsmonatigen Praxistest in fünf Bundesländern wird der Online-Abgleich von Versichertenstammdaten als erste Fachanwendung der eGK über die Telematikinfrastruktur bundesweit verfügbar. Pressemitteilung der gematik mbH

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Die Sonne halten

Mitte April hatte ich Gelegenheit, das Plasma-Experiment Wendelstein 7-X in Greifswald zu besuchen und mir von dort arbeitenden Wissenschaftlern erklären zu lassen. Anlass genug, hier kurz über Plasmen, Stellaratoren und Wendelstein 7-X zu berichten.

The invisible library – Rezension

Wahrscheinlich hat mich die Beschreibung darauf gebracht, dieses Buch zu lesen: Irene is a professional spy for the mysterious Library, which harvests fiction from different realities. And along with her enigmatic assistant Kai, she’s posted to an alternative London. Their mission – to retrieve a dangerous book. But when they arrive, it’s already been stolen. […]

Als ich Sonntagabend der Dienstarzt war – Teil 1

„Puh“, erzählte mir der Patient bei Visite, „Bin ich froh, dass ich jetzt auf Station bin. In eurer Notaufnahme, da geht es ja zu!“ „Äh ja“, sagte ich und während das letzte Wochenende in meinem Kopf wild aufflackerte konnte ich hier auch nicht wirklich widersprechen:

16 Uhr Sonntag: Die Anzahl anwesender Ärzte bewegt sich am unteren Ende der Skala: Ich las mir meine to-do-Liste durch, auf der 5 Kanülen und ein Ultraschall für Station 22 standen. Die Aufnahmeschwester stapelte währenddessen schon mal vier Aufnahmebögen vor mich hin. Neue Patienten. Ich beschloss mich also erst mal um diese zu kümmern und wanderte zu Herrn Gukojak. Husten. Seit 4 Tagen! „Äh und was erwarten sie sich nun so von uns?“ fragte ich freundlich, aber da klingelte mein Telefon und die Schwester der kardiologischen Station fragte, wann ich denn nun endlich käme um die Kanülen zu legen. Außerdem wären noch zwei EKGs da, die jemand anschauen müsse (und „jemand“ meinte selbstverständlich mich). „Öh, später“, sagte ich, während der nächste Anruf in der Leitung piepste. Der Rettungsdienst, sie kämen mit einem schweren Herzinfarkt. Ich versicherte Herrn Gukojak ich käme gleich wieder und rief den diensthabenden Kardiologen an, auf dass dieser auch käme um einen Herzkatheter beim baldig eintreffenden Patienten zu performen. 
Anschließend organisierte ich alle nötige hierfür und wollte zurück zu Herrn Gukojak, wurde aber von einer jungen Frau aufgehalten, die wütend die Notaufnahme durchquerte. „ICH BIN EIN NOTFALL!“, rief sie aufgebracht, „ICH WARTE SCHON SEIT EINER STUNDE!“ „Herzrhythmusstörungen“, murmelte mir die Aufnahmeschwester und schob mir das EKG der Frau zu, auf dem aber keine Rhythmusstörungen zu sehen waren. „Öhm“, erklärte ich, „wir werden uns das bald anschauen. Haben sie bitte noch etwas Geduld.“ Die Frau war nicht erfreut und ich ging wieder zu Herrn Gukojak. Doch da kam auch schon der Rettungsdienst mit dem schweren Herzinfarktpatienten und ich beschloss Herrn Gukojak erst mal zum Röntgen zu schicken.

So wanderte ich mit ins Herzkatheterlabor, wo der Patient kurzfristig überlegte nun zu sterben, woraufhin wir ihn professionell zurückreanimierten und unser Chefkardiologe zwei große Stents einbaute. „Der hat einen kardiogenen Schock!“ erklärte mir der Chefkardiologe  gewichtig und dass ich ja gut nach ihm (dem Herzinfarktpatienten!) schauen solle. Dann rief die kardiologische Station an, was denn nun mit den Kanülen wäre.

Dann rief die Notaufnahme an, dass inzwischen sieben Patienten warten würden. Ob ich bald fertig wäre?!

Dann rief die gastroenterologische Station an, einer ihrer Patienten wäre aus dem Bett gefallen und ich soll kommen und schauen.

Dann rief ein Gynäkologe an, ich müsse unbedingt einen Ultraschall für ihn machen. „Uh“, sagte ich, „Ultraschall, das kann etwas dauern!“ „So eine Stunde dann?“ fragte der Gynäkologe. „Hm, nein eher so fünf.“ Der Gynäkologe war auch nicht erfreut und ich verlegte den Herzinfarktpatient auf die Intensivstation. „Stündlich!“ rief mir der Chefkardiologe hinterher, „sie müssen stündlich nach ihm schauen!“ Dann ging er wieder nach Hause.

(Fortsetzung folgt)

Philae ist wieder wach!

Ich hatte es ja kaum noch zu hoffen gewagt, aber Philae, der kleine Lander auf dem Kometen P67, ist gestern abend tatsächlich wieder aufgewacht und funkt wieder an die Erde. Mitte November 2014 war Philaes Landung auf dem Kometen nicht ganz planmäßig verlaufen. Infolgedessen lag er an unbekannter Stelle, offenbar zwischen Felsen, so dass er nicht optimal mit Sonnenenergie versorgt wurde. Die ESA erklärte damals: We still hope that at a later stage of the mission, perhaps when we areweiter