Was uns heute als selbstverständlich erscheint, nämlich den Patienten sinnvolle Orientierung zu bieten, etwa durch die geprüften Qualitätsstandards, war zunächst heftig umstritten – nie in der betroffenen Öffentlichkeit, aber immer bei Vertretern der Körperschaften. Die Behauptung, die deutsche (Zahn)medizin sei hervorragend und alle Beteiligten auf einem außerordentlich hohen Leistungsstandard, sollte unbedingt aufrechterhalten werden. Das deckte sich aber weder mit meinen Erfahrungen noch mit denen anderer Zahnärzte, die auf die kollegiale Frage “Wie viele Praxen arbeiten wirklich gut?” regelmäßig mit einer überraschenden Prozentzahl antworteten. Die lag bei ungefähr zehn, manchmal ergänzt durch die Bemerkung, dass weitere zehn Prozent auch wirklich gut sein könnten, wenn sie sich denn anstrengen wollen. Das hat mich verblüfft – tut es auch heute noch. So viel Realitätssinn hätte ich nicht erwartet.