Vor ein paar Wochen hatten wir eine Kundin, die uns telefonisch mitteilte:
„Nur zur Information, Wespennester entfernt die Feuerwehr.“
Sage ich: „Oh, Danke, aber das wusste ich.“ (Bin ja selber in der Feuerwehr gewesen und habe einige Nester eingesammelt).
Frau: „Die in der Drogerie XY in ihrer Strasse wusste das aber nicht. Sie hat mir die Adresse von irgendsoeinem Handwerker gegeben“
Ich: „Warum rufen sie dann nicht auch ihr an und sagen das?“
Also, falls man ein Wespennest zu Hause hast, das man entfernt haben möchte, kann man in der Schweiz einfach der Feuerwehr anrufen. Die Kosten dafür sind eine Pauschale und betragen etwa 150.- CHF, egal wie lange der Einsatz dauert und ob dabei noch ein Teil des Daches abgedeckt werden muss oder ähnliches. Als Mieter wird es dem Wohnungseigentümer in Rechnung gestellt.
Kleinere Wespen-Nester kann man auch selber entfernen. Dazu braucht man einen Wespenspray aus der Drogerie (von Gesal oder Ketol), einen Staubsauger und einen Plastiksack sowie Schäufelchen und Besen.
Man wartet bis es eindämmert – dann sind die Wespen alle zurück im Nest und fliegen nicht mehr. Dann sprayt man das Nest ausgiebig mit dem Wespenspray ein. Der enthält ein für Wespen tödliches Nervengift, das kann sogar noch herumfliegende Tiere direkt aus der Luft holen (für Menschen ist es nicht gerade gesund, aber wenn man es nicht gerade einatmet, kein Problem).
Wenn im Nest Ruhe eingekehrt ist, nimmt man das Nest so vollständig wie Möglich heraus und packt es in den Abfallsack. Den Rest entfernt man mittels Besen und Schaufel und saugt eventuelle Teile ab.
Bienen sind ein ganz anderes Thema: die stehen unter Schutz. Man kann trotzdem der Feuerwehr anrufen, die können einem die Nummer eines Imkers sagen, der die Tiere (lebend) einsammeln kommt.
Hornissen sind eigentlich auch geschützt, so dass man sie im Normalfall in Ruhe lässt. Sie sind auch wesentlich weniger aggressiv als Wespen.
Noch ein kleiner Nachtrag, den ich „Wie man Wespennester nicht entfernen sollte“ nennen könnte. Wir hatten nämlich vor ein paar Jahren einen Einsatz in der Feuerwehr wegen einem Wespennest …
Der Hausbesitzer hat bei der Feuerwehr angerufen, um sich zu erkundigen, wieviel es kostet, das Wespennest in seinem Dachstock entfernen zu lassen.
Offenbar war es ihm zuviel, so dass er beschloss es – auf herkömmliche Art und Weise – selbst loszuwerden.
Das bedeutet, er hat versucht sie auszuräuchern. Man ahnt schon, was kommt.
Wespennester bestehen aus Papier, ein Dachstock enthält viel brennbares und so kam die Feuerwehr doch noch zum Einsatz.
Nachdem das lichterloh brennende Dach gelöscht wurde bekam er eine Rechnung die wohl einiges höher sein dürfte als die 150 Franken, die das Entfernen des Wespennestes gekostet hätte.
Bei so Sachen frage ich mich einfach, ob die Hausratversicherung das auch wirklich anstandslos gezahlt hat und ob sie dann nicht die Prämien erhöht – immerhin war es selbst verschuldet.
Das Bild stammt übrigens von der letzten Hauptübung der Feuerwehr – das ist immer auch etwas für die Bevölkerung zum zuschauen, ein Tip! Beim missglückten Versuch der Wespennestentfernung hat’s ähnlich gebrannt. Wobei: wieso missglückt? Das Nest war ja weg nachher -das Dach allerdings leider auch.
Original publiziert am 26. Aug 2008
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