Fast jeder Mann meiner Generation (ich bin jetzt 37 Jahre alt) erinnert sich an seinen ersten Kontakt mit Pornografie. Bei meinem „Erstkontakt“ gab es das Internet noch nicht in seiner heutigen Form; Pornografie gab es damals nur Zeitschriften und Videofilmen. Ein Freund brachte damals eine Videokassette mit in die Schule, die er wohl heimlich aus […]
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Traumberuf Medizinjournalist (XIV) (Update 2)
Heute ist wieder so ein Tag, an dem die Medizinjournalisten in aller Welt zur Hochform auflaufen. Nur die Kollegen aus Deutschland sind noch ein wenig in Verzug. Selbst “focus.de” ist bis jetzt noch nicht am Start.
Wunderpille gegen Herzerkrankungen (der Standard)
‘Superpill’ may cut heart disease: study (AFP)
Polypill cuts stroke risk by half (Livemint)
Five-in-one ‘polypill’ can halve risk of heart disease, says study (Guardian)
Polypill ‘significantly reduces the risk of heart disease and strokes’ (Telegraph)
Worin genau liegt die Sensation? Eine Studie eines kanadischen Wissenschaftlers mit umfangreichen Verbindungen zur Pharmaindustrie hat im Auftrag einer indischen Pharmafirma gezeigt, dass die gemeinsame Einnahme von fünf Wirkstoffen ausgewählte Laborparameter ähnlich stark beeinflusst, als würde man die Wirkstoffe einzeln schlucken.
Der in vielen Schlagzeilen behauptete klinische Nutzen, der bei der Primärprävention von Herzinfarkten und Schlaganfällen schon für die Einzelwirkstoffe fraglich ist, war noch nicht einmal Gegenstand der Untersuchung.
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Update: Na also, geht doch. Focus Online gewinnt wie erwartet den nationalen Geschwindigkeitspreis mit dem Titel “Kombi-Pille: Alleskönner für den Herzschutz”.
Update 2: Auf Platz 2 begrüßen wir Werner Bartens (jetzt.de / Süddeutsche Zeitung):
und Bronze geht an die Berliner Morgenpost, mit einem Sonderpreis für den größten klinischen Nutzen:
Verträglichkeit von Pandemrix® bleibt in der…
Das Arzneitelegramm veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe eine aktualisierte Einschätzung zur Schweinegrippeimpfung und spricht von einem “Verträglichkeitsmythos”:
Dazu präsentieren die Autoren eine Tabelle, die den Vergleich der Verträglichket eines mit dem Pandemrix®-Wirkverstärker AS03 adjuvierten Vogelgrippe-Impfstoffs mit der eines nicht-adjuvierten Vergleichsimpfstoffs ermöglicht. Auffällig ist, dass bei Verwendung des adjuvierten Impfstoffes beispielsweise Schüttelfrost als Nebenwirkung fünf mal so oft (bei immerhin 20 Prozent der Probanden) und Fieber doppelt so häufig (bei vier Prozent der Probanden) beobachtet wurde.
Die Daten stammen aus Studien mit gesunden Probanden. Chronisch Kranke gehören jedoch neben Schwangeren zu den Personen, die vordringlich geimpft werden sollen. Aber:
Wie die Nebenwirkungen der Pandemrix®-Impfung bei einem chronisch kranken Patienten in der Praxis aussehen können, schildert eindrucksvoll der herzkranke Spiegel-Online-Kolumnist Joachim Mohr:
[…]
Die Nacht ist schrecklich, eine richtige Grippe-Nacht: Schüttelfrost, Schwitzen, Fieber, unruhiger Schlaf. Immer wieder quälen mich Magenkrämpfe – und Sorgen um mein Herz.
[…]
Ich wollte mit der Impfung gegen die Schweinegrippe meinem besonderen Risiko durch meine Herzkrankheit Rechnung tragen, habe mich jedoch durch das impfbedingte Fieber einem anderen Risiko ausgesetzt. Nun, die Medizin ist eben kompliziert. Aber eine Schweinegrippe-Erkrankung verliefe wahrscheinlich viel schwerwiegender als meine Impf-Reaktion und würde ein viel größeres Risiko bedeuten.
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Zuviel vornehmen sollte man sich für den Tag nach der Impfung vielleicht nicht.
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Gerd Antes in der SZ:
Genauso falsch ist es, den Impfstoff als unsicher zu bezeichnen, so oft Impfgegner das auch wiederholen. Das Wort “sicher” ist irreführend, da es die wünschenswerte Sicherheit nicht gibt und nicht geben kann. Das ist kein spezielles Problem dieses Impfstoffs, sondern gilt allgemein.
[…] “Unbedenklich” ist das treffendere Wort und Voraussetzung für die Einführung.
Ganz sicher ist das Ergebnis aber nie, kann es nicht sein. Wer das trotzdem behauptet, stellt sich in eine Reihe mit denen, die obskure Produkte als garantiert nebenwirkungsfrei bezeichnen.
Werbung mit dem Textmarker
Im Online-Angebot der österreichischen Zeitung “Der Standard” findet sich heute ein Artikel zu Schönheitsoperationen. Was ins Auge springt, ist ein gelb markierter link im Wort “Frauen”. Gelb gemarkert signalisiert gemeinhin Wichtigkeit.
Die Erklärung folgt unter der Seite.
Jetzt wird klar, warum er auf eine Seite der Partei “Liberales Forum” verweist. Wahlkampfwerbung in unserem Nachbarland.
Das ist ausbaufähig. Spätestens, wenn die Pharmaunternehmen die Patienten direkt informieren dürfen. Dann könnten Artikel zum Thema Gesundheit und Medizin sehr farbenfroh werden, weil alle Krankheitsbegriffe auf Informationsseiten der Pharmakonzerne linken.