Auf der Webseite Aktuelle Sozialpolitik wird über die erste Schließung eines Pflegeheimes berichtet. Es sei die erste Heimschließung in Thüringen. Ein Zeichen für den Pflegenotstand? Nach der zitierten Aussage der Bamer GEK sei kein Notstand erkennbar. Interessant, denn ich erlebe dabei ein ganz anderes Bild in Jena, in Thüringen:
- Kündigung von Kindern in häuslichen Intensivkrankenpflege
- lange Wartezeiten auf einen „Pflegeplatz“ beim Pflegedienst — eine Mutter berichtete mir, ein Kinderkrankenpflegedienst hätte gemeint, sie könne in einem Jahr wieder anrufen
- Versorgungsanfragen Häusliche Kinderkrankenpflege aus Westthüringen finden keinen Pflegedienst in ihrer Region
- das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz sucht schon länger, länger Pflegefachkräfte
Die Gründe der genannten Kündigungen und der Wartezeit auf einem „Pflegeplatz” sind klar: Die Pflegedienste finden nicht (genügend) Personal.
Ich stelle mir nach dem Artikel die Frage, wonach beurteilt die Barmer GEK Pflegenotstand? Aber vielleicht wissen die Kranken– oder Pflegekassen nichts vom Pflegenotstand: Weil sie nicht die Verordnung „Häusliche Krankenpflege“ bekommen, wenn kein Pflegedienst gefunden wird?
Dabei gibt es eine Lösung gegen den Pflegenotstand im ambulanten Bereich oder zumindest könnte ich als Strategie von einer Krankenkasse interpretieren, wenn sie die Häusliche Krankenpflege ablehnt mit einem Fragebogen, ob nicht Angehörige oder Nachbarn dies erbringen könnten (siehe Facebook).
Der Pflegenotstand in Thüringen ist da — ein Aus für diesen Notstand wäre die traurige Variante wie in Griechenland, wo über ein Drittel der Bevölkerung keine Krankenversicherung mehr haben und somit kein Zugang zum öffentlichen Gesundheitswesen. Ist dies das Vorbild?