Kennste einen, kennste alle. Bevor New Horizons die ersten Bilder von Pluto verschickte, hatten Forscher eine recht genaue Vorstellung davon, wie Pluto auszusehen hat. Pluto hat nämlich einen Zwilling im Sonnensystem: den Neptunmond Triton. Beide sind fast gleich groß. Die Spektren der beiden ähneln sich stark. Beide haben eine Oberfläche und aus Stickstoff, Methan und Kohlenmonoxid. Und dünne Atmosphären. Nun stellt sich raus: Triton ist wohl höchstens ein zweieiiger Zwilling. Vielleicht auch nur ein Halbbruder. Kurzbesuch beim Sonderling Wie Pluto ist auch… weiter
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Welche Auswirkungen hat Diabetes auf die Augen?
Diabetes ist eine chronische Stoffwechselkrankheit, bei der der Körper nicht genügend Insulin herstellen kann oder dieses nur eine mangelnde Wirkung auf die Zielorgane hat. Insulin benötigt der Körper für die Umwandlung von Zucker in Energie. Kennzeichnend für diese schwerwiegende Krankheit ist eine chronische Erhöhung des Blutzuckers, welcher zu schädlichen Veränderungen der Blutgefässe im ganzen Körper […]
Wahnsinnswoche 2016:46
In dieser Woche 139 Patientenkontakte und 14 Terminausfälle.
Anschauliche Darstellung der neurologischen Ausfälle als Folge exzessiven Alkoholkonsums.
Leiden „Reichsbürger“ an einem Wahn? Wir sind doch alle längst postfaktisch…
Tricks, die Krankenkassen offenbar anwenden, um ihre Mitglieder möglichst krank erscheinen zu lassen, sind der Regierung zufolge unrechtmäßig..
Depressiv? Gehen Sie in den Zoo, das fördert die Oxytocin-Produktion und baut Stresshormone ab.
E-Health zum Anfassen: 186 Millionen überflüssige Mails crashen den Server. Config Snafu.
Nochmal zum Thema “Medikamente absetzen“: wenn Sie sich nach Jahren niedrig dosierter, erfolgreicher und gut vertragener Behandlung mit Psychopharmaka (soll es tatsächlich geben) spontan entscheiden sollten, das Zeug doch lieber mal wegzulassen, weil es Ihnen ja gut geht, dann beachten Sie dabei bitte, dass Sie beim abrupten Absetzen immer mit einem Rebound-Effekt rechnen müssen. Ihre Rezeptoren sind dann plötzlich “nackt”, und Sie haben eine Fahrkarte in die Klinik gewonnen. Von da kommen Sie dann mit einer hohen Dosis wieder zurück, und mit jedem Rückfall erhöhen Sie geringfügig das weitere Rückfallrisiko. Also: wenn schon absetzen, dann auch richtig – nämlich langsam. Kontext: [1] [2] [3]
Von Dienstag auf Mittwoch hat sich Unitymedia für 19 Stunden verabschiedet, den Fehler aber immerhin kommentarlos behoben.
Bin mal wieder um eine Medienkompetenzerfahrung reicher.
Im September feierte das Wuppertaler Bündnis gegen Depression zehnjähriges Bestehen. Ein SWR-Fernsehteam bat um Dreherlaubnis, weil man für Odysso “einen Beitrag über die zunehmende Vernetzung zum Thema Depression” machen wolle. Die haben dann fleißig gedreht und stundenlang Interviews geführt (die wir dann später nochmal wiederholen mussten, weil sie zu blöd waren, den Speicherchip richtig herum in die Kamera zu stecken) und immer wieder treuherzig versichert, wie wichtig das Thema doch sei.
Als ich jetzt die fertigen Beiträge gesehen habe (nein, ich verlinke die aus Gründen der Qualitätssicherung hier nicht), musste ich staunen: der ganze Dreh war nur eine false flag operation. Auf einmal war nämlich nichts mehr von Aufklärung und Entstigmatisierung zu hören (ich hatte das mehrfach betont), sondern es erklangen unheilvolle Sphärenklänge, drastische Bilder von einem spektakulären, erweiterten Suizid legten den Grundstein für voyeuristisches Schaudern, ein süffisanter Off-Sprecher säuselte von geheimnisvollen Rätseln, fahrige Schnitte und aus dem Kontext gerissene Clips heizten die verschwörerische Grundstimmung leicht durchschaubar wie in einem billigen B-Movie auf.
Die Aktivitäten des Bündnis gegen Depression wurden damit offensiv in die Nähe des Disease Mongering mit bedenklichen Beziehungen zur Pharmaindustrie gerückt. Als Zeugen traten zwei Experten auf, von denen einer mögliche Beziehungen der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zur Pharmaindustrie in den Raum stellte, während der andere darüber philosophierte, dass Depressionen doch zum ganz normalen Leben dazugehörten und man die Menschen nicht durch künstliche Zuschreibung von Krankheit in die Abhängigkeit treiben solle. Und weil ich in diesem Zusammenhang persönlich mit zwei angeblichen Falschaussagen (was sich bei näherer Betrachtung als unwahr herausstellt) vorgeführt wurde, denke ich jetzt darüber nach, ob es sich dabei nur um Verunglimpfung, um böswillige Unterstellungen, oder sogar schon um eine rufschädigende Darstellung handeln könnte.
Ende der formalen Filmkritik. Diese manipulativen Techniken erinnern mich schwer an die Erfahrungen, die ich schon in meiner Zeit bei der Freien Ärzteschaft machen durfte: da wurde primär gefragt, welches Auto ich denn fahre – es gab immer ein großes Hallo, wenn ich von meinem Kleinwagen erzählte, und dann zog das Team so lange um die Häuser, bis sie jemand im Mercedes erwischten.
Inhaltlich will ich klarstellen:
- finanziert sich das Bündnis gegen Depression Wuppertal ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, und es wird vom ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder getragen.
- sind Aufklärung und Information Grundbausteine zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, und sie tragen zur Vermeidung unnötigen Leidens bei.
- sind Hinweise auf die allgemeine Depressionsfähigkeit der Menschheit zwar philosophisch durchaus interessant, aber wenig hilfreich für Menschen in existenzbedrohenden Notlagen: eine Depression als Krankheit erkennen zu können, hat schon den Einen oder Anderen aus der Todesfalle der Schuld- und Schamgefühle gelockt.
- machen Antidepressiva nicht süchtig, und sie wirken nicht persönlichkeitsverändernd.
- werde ich bei künftigen Interviewanfragen sorgfältig den Background der Journalisten checken und mich vorbeugend auf hinterhältige Tricks einstellen. So kann man auch paranoid werden.
Für mehr Wettbewerb in der (Zahn)medizin
Was uns heute als selbstverständlich erscheint, nämlich den Patienten sinnvolle Orientierung zu bieten, etwa durch die geprüften Qualitätsstandards, war zunächst heftig umstritten – nie in der betroffenen Öffentlichkeit, aber immer bei Vertretern der Körperschaften. Die Behauptung, die deutsche (Zahn)medizin sei hervorragend und alle Beteiligten auf einem außerordentlich hohen Leistungsstandard, sollte unbedingt aufrechterhalten werden. Das deckte sich aber weder mit meinen Erfahrungen noch mit denen anderer Zahnärzte, die auf die kollegiale Frage “Wie viele Praxen arbeiten wirklich gut?” regelmäßig mit einer überraschenden Prozentzahl antworteten. Die lag bei ungefähr zehn, manchmal ergänzt durch die Bemerkung, dass weitere zehn Prozent auch wirklich gut sein könnten, wenn sie sich denn anstrengen wollen. Das hat mich verblüfft – tut es auch heute noch. So viel Realitätssinn hätte ich nicht erwartet.