Sexuelle Bildung ist mehr als Gefahrenabwehr-Pädogogik

Kolumne: “Freitags Lust & Liebe”

Sexualerziehung wird häufig auch heute noch reduziert auf eine „Gefahrenabwehrpädagogik“: Verhütung von AIDS, Verhütung von Schwangerschaft, Verhütung von Missbrauch. Das sind wichtige Themen, aber der einseitige Blick vermittelt, Sexualität sei etwas Problematisches. Sexualität ist sinnlich, spannend, lebensbejahend. Sexuelle Bildung bedeutet nicht, intime Details im Unterricht ausbreiten zu müssen. Heranwachsende haben ein Anrecht, Sexualität ganz privat zu entdecken und auszuprobieren. Sie haben auch das Anrecht, nicht jegliche Spielart kennenlernen zu müssen. Zu einer gesunden Sexualentwicklung gehört die Achtung von Privatsphäre und von Schamgrenzen. Um sexuelle Vielfalt anzuerkennen, braucht es keine speziellen Sexthemen im Unterricht, sondern eine respektvolle Haltung. Und die braucht vor allem gute Vorbilder.