Das süße Leben: Die wichtigsten Fakten über Zucker

Dextrin, Maltose, Saccharin oder Sucralose: In regelmäßigen Abständen werden uns neben seinen gesundheitsschädigenden Auswirkungen auch die zahlreichen Decknamen serviert, hinter denen Zucker steckt. pharmawelt erklärt die wichtigsten Fakten rund um die süßen Kristalle.

Zucker macht sich seine Namen

Zucker hat viele Namen und ist ein leerer Kalorienträger. Um herauszufinden, wie hoch der Zuckeranteil in Lebensmitteln ist, ist es wichtig, die Etiketten sorgfältig zu studieren. Neben Zucker sind auch die Bezeichnungen Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker), Glucose-Fruktose-Sirup, Laktose (Milchzucker) oder auch Maltose (Malzzucker) gebräuchlich. Jedoch deuten auch Melasse, Honig, Agavendicksaft oder Ahornsirup darauf hin, dass das Produkt über einen entsprechenden Zuckergehalt verfügt. Wer jedoch denkt, Honig sei gesünder als Zucker, täuscht sich: Auch dieser besteht zu 80 % aus Zucker. Zwar enthält er neben Glucose und Fructose auch einige Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäure, doch durch seine klebrige Konsistenz haftet er länger an den Zähnen und kann die Entstehung von Karies begünstigen.

Volles Rohr mit Vollrohrzucker

Ernährungswissenschaftler kämpfen seit Jahren gegen den Mythos, dass Vollrohrzucker oder auch brauner Zucker die gesündere Alternative zum weißen Haushaltszucker darstellt. Dieser wird aus dem Zuckerrohr gewonnen, dessen Saft in offenen Kesseln unter ständigem Rühren kocht, bis er eindickt. Danach lässt man die Masse abkühlen, um sie anschließend fein zu zermahlen. Doch auch diese Zuckerart wird ihrem gesunden Image nicht ganz gerecht. Zwar enthält sie dank der Melasse die wertvollen Nährstoffe des Zuckerrohrsafts wie etwa Kalium, Magnesium und Eisen, doch der ernährungsphysiologische Wert gegenüber dem weißen Haushaltszucker ist überschaubar – denn brauner Zucker verfügt über nur sehr geringe Anteile an Melasse. Mit fast 98 % an Saccharose hat er aber einen fast gleich hohen Anteil wie weißer Zucker.

Eine Frage der Künstlichkeit

Wer sich dafür entscheidet, Zucker aus seinem Ernährungsplan zu streichen oder ihn einzuschränken, tauscht diesen oft gegen künstliche Süßstoffe wie Saccharin oder Aspartam aus. Sie sind besonders bei Menschen beliebt, die abnehmen möchten. Obwohl sie keine oder nur wenige Kalorien haben, deuten Untersuchungen darauf hin, dass sie den Blutzuckerspiegel erhöhen. Zudem gibt es Studien darüber, dass künstliche Süßstoffe eine Veränderung der intestinalen Bakterienflora herbeiführen, die schlimmstenfalls Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes begünstigen kann. Die bessere Wahl stellen laut Experten die pflanzlichen Zuckeraustauschstoffe Stevia oder Erythrit dar.

Das süße Altern

Zucker ist ein osmotisch aktiver Stoff, der das Wachstum von Mikroorganismen und den Verderb von Lebensmitteln verhindert. Wer aber denkt, er könne durch den Verzehr von Süßigkeiten auch sein jugendliches Aussehen „konservieren“, erreicht das Gegenteil. Ein hoher Blutzuckerspiegel führt zur Degeneration von Kollagenfasern und fördert damit den Verlust der Elastizität der Haut. In einem Versuch wurden Probanden Bilder von Menschen mit einem sehr niedrigen und einem hohen Glucosewert gezeigt. Das Ergebnis: Die Teilnehmer schätzten die Personen mit hohem Wert um ca. anderthalb Jahre älter als sie tatsächlich waren.

Matt statt satt

Produkte mit einem hohen Zuckergehalt versorgen den Körper zwar schnell mit Energie, sättigen in den meisten Fällen jedoch nur für kurze Zeit. Der Blutzuckerspiegel steigt in die Höhe und sinkt dann schnell wieder ab. Dadurch entsteht Heißhunger, der Körper verlangt nach noch mehr Zucker. In der Folge fühlen wir uns müde, schlapp und energielos. Menschen, die zu viel Zucker und industriell verarbeitete Nahrung konsumieren, haben oftmals Darm- und Verdauungsstörungen und sind häufig übersäuert. Um Heißhunger zu vermeiden, empfehlen Ernährungswissenschaftler regelmäßige Mahlzeiten und ausreichend zu trinken. Von besonderer Bedeutung ist ein nahrhaftes Frühstück, das für einen kraftvollen Start in den Tag sorgt. Gesunde Snacks zwischendurch in Form von Gemüse oder Obst verhindern den Griff zum Schokoriegel.

Quelle: medicalpress.de – Foto: Techniker Krankenkasse