Gekaufte Zitierungen? Worum es wirklich geht

Bei Spektrum hatte ich heute eine kleine Affäre um den Laborbedarf-aka-Versuchstier-Hersteller Cyagen kurz zusammengefasst. Allerdings gibt es zwischenzeitlich ein paar Stellungnahmen aus der betroffenen Branche, deren Essenz ich euch nicht vorenthalten möchte. Der Kern der Geschichte ist schnell erzählt: In einer Rundmail an die geschätzte Kundschaft hat das Unternehmen im Juni eine Belohnung für Erwähnungen ausgelobt. Für Veröffentlichungen, in denen das Unternehmen namentlich genannt ist, gab es Einkaufsgutscheine über bis zu einige tausend Dollar (Cyagen hat die Summen seitdem auf einen Pauschalbetrag gesenkt). Das hat einige Leute ein bisschen auf die Palme gebracht, denn der Verdacht liegt nahe, dass das Unternehmen damit versucht, den Inhalt von wissenschaftlichen Papers zu beeinflussen. Es hat natürlich einen erheblichen Werbewert, das eigene Produkt in einer vielzitierten Veröffentlichung zu finden. Von der Arbeitsgruppe direkt nach Veröffentlichung benachrichtigt zu werden, ist auch sehr praktisch. Tatsächlich haben Dutzende ähnliche Firmen solche Programme, die für solche Erwähnungen Gutscheine oder Geschenke versprechen. Eine ganze Branche versucht sich da, in Veröffentlichungen einzukaufen. Oder?