Heute ist Weltlinkshändertag

Alljährlich wird am 13. August der Weltlinkshändertag begangen. Ins Leben gerufen wurde er 1976 vom US-Amerikaner Dean R. Campbell. In Deutschland wird der Linkshändertag dieses Jahr bereits zum 40. Mal gefeiert, und in mehreren großen Städten wie München, Berlin und Münster finden Veranstaltungen rund um die Linkshändigkeit statt. Dabei soll vor Augen geführt werden, auf welche Probleme Linkshänder im Alltag stoßen. Das ungewöhnliche Datum – der 13. August 1976 fiel auf einen Freitag, den 13. – wurde von Campbell gewählt, um auf die mit der linken Hand verbundenen Mythen aufmerksam zu machen.

Mythen über die linke Hand

Um Linkshänder ranken sich viele Mythen: Durch die Verbindung der linken Hand mit der rechten Gehirnhälfte, die mit Kreativität assoziiert wird, gelten Linkshänder als kreativer und intelligenter als Rechtshänder. Doch Linkshändigkeit hat auch ihre Schattenseiten: Linkshänder sollen introvertierter sein und häufiger an Geisteskrankheiten leiden. Dass Linkshändigkeit traditionell als „falsch“ angesehen wurde und dass dieser kulturhistorisch schlechte Ruf auch heute noch präsent ist, zeigen alltägliche Aussprüche wie „zwei linke Hände haben“ oder „Das mach‘ ich doch mit links!“, die die Benutzung der linken Hand als Beeinträchtigung darstellen.

Umerziehung von links auf rechts

Aufgrund der Vorurteile und des allgemein schlechten Rufs wurden in der Vergangenheit Linkshänder dazu gezwungen, die rechte Hand statt der linken zu benutzen.
Der erzwungene Wechsel von der linken auf die rechte Hand kann zu Problemen wie Konzentrations- und Sprachstörungen führen, da die Präferenz für die linke Hand im Gehirn unverändert bleibt und die linke Gehirnhälfte durch den Wechsel überlastet wird.
Heutzutage findet die Umerziehung durch Eltern oder andere Institutionen zwar nur noch selten statt, trotzdem kann es zu einer “passiven“ Umstellung von links auf rechts im Kindesalter kommen, da die meisten Tätigkeiten der Eltern mit rechts ausgeführt werden und vom Kind übernommen werden.

Probleme öffentlich machen
Seit der Gründung des Weltlinkshändertages hat sich das Leben von Linkshändern zwar deutlich verbessert, doch noch immer sind Linkshänder gegenüber Rechtshändern benachteiligt. Ein Grund hierfür ist, dass Linkshänder mit einem Anteil von nur ungefähr 10 % an der Weltbevölkerung lediglich eine kleine Gruppe der Gesamtbevölkerung ausmachen, so dass deren Probleme und Bedürfnisse nicht immer präsent sind. Ziel des Weltlinkshändertags ist es, auf genau diese Probleme aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse von Linkshändern zu sensibilisieren.

 

Weitere Informationen:

http://weltlinkshaendertag.info

http://www.linkshaender-beratung.de/