Wenn es etwas gibt, was Menschen vor allen anderen Lebewesen auszeichnet, dann ist es die Tatsache, dass wir lernen können und dies auch zeitlebens tun – mit mehr oder weniger Erfolg. Alle Menschen lernen, indem sie ausprobieren, zusehen, zuhören und die anderen nachmachen oder auch, indem sie Lerninhalte pauken. Lernen wird häufig mit Pauken gleichgesetzt und vor allem damit, dass es keinen Spaß macht. Dass das nicht so sein muss, haben die Auszubildenden unser Schule gezeigt.
Im Unterrichtskontext der psychiatrischen Pflege fanden zum ersten Mal zwei intensive Tage für die Auszubildenden aus dem Oberkurs 12/15, unter dem Motto „Freude am Lernen“, statt.
Vaskuläre Demenz , Essstörungen, Schizophrenie, Borderline, Alkoholsucht
Die Unterrichtsteilnehmer konnten im ersten Workshop verschiedene Krankheitsthemen auswählen und beim gemeinsamen Lernen kreativ durchstarten. Im zweiten Workshop wurde über das Lösen von vertiefenden Aufgaben ein nachhaltiges Lernen angestrebt. Die Auszubildenden waren sehr aktiv und motiviert bei der Sache. Beeindruckende und gelungene Workshopergebnisse brachten das gemeinsame Tun und die Freude am Lernen zum Ausdruck. Daher werden auch zukünftig solche Unterrichtsgestaltungen stattfinden.
Lernen in der Ausbildung muss immer wieder neu gestaltet werden
Eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Begrifflichkeiten zum Lehren und Lernen selbst, macht immer mehr bewusst, wie das Lernen in der Ausbildung durch die Neubestimmung von Lehren und Lernen positiv beeinflusst werden kann. Es lässt sich mehr Raum für innovative Lern- und Lehrformen schaffen, die gleichermaßen der Vielfalt der Schüler sowie den Anforderungen der modernen Wissensgesellschaft gerecht werden.
„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ (Afrikanisches Sprichwort)
Lerntheoretische Erkenntnisse gehen davon aus, dass der Mensch sich nur selbst bilden kann. Sie interpretieren Lernen als einen Prozess der Selbstorganisation des Wissens. Der Lernvorgang vollzieht sich individuell auf der Basis der Wirklichkeits- und Sinnkonstruktion jedes einzelnen Individuums.
Unsere Aufgabe als Lehrende besteht darin, förderliche Bedingungen zu schaffen und eine möglichst reichhaltige, interessante und kommunikationsorientierte Umgebung anzubieten. Dabei versuchen wir, die Schüler auch auf immer wieder neue Wege, neue Denkmuster zu bringen. So überdenken sie festgefahrene Muster und konstruieren immer wieder Neues.